Der Stadtbezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt ihre Pläne im Haushaltssicherungskonzept XI (HSK XI) in folgenden Bereichen zurückzunehmen:

Zu 1.

Die Stadtteilbibliothek Nordstadt versorgt Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Nordstadt und angrenzender Stadtteile wie Hainholz und Vinnhorst mit Literatur und anderen Medien.

Vom Bilderbuchkino bis zur PC-Sprechstunde für SeniorInnen findet ein breites Angebot an Veranstaltungen für verschiedenste Zielgruppen statt. Für Schulen (vor allem: Grundschule Uhlandstraße, Grundschule Auf dem Loh) und Kitas werden neben Präsenzveranstaltungen in der Bücherei Lesekisten bereitgestellt, Projektwochen begleitet und Vorlesewettbewerbe unterstützt. Im besonderen Fokus steht hier die Förderung der Lesekompetenz.
Weiterhin stellt die Nordstadtbücherei einen sehr wichtigen kulturellen und sozialen Treffpunkt für alle Altersgruppen dar. So ist sie zum einen ein Ort der Begegnung zum anderen ein Rückzugs- und Aufenthaltsort. SchülerInnen mit räumlich beengten Verhältnissen in ihrem Zuhause suchen die Bücherei auf, um in Ruhe Hausaufgaben erledigen zu können. Menschen ohne eigenen Internetzugang nutzen hier das WLAN kostenlos. Der Zugang zur Bildung für alle wird in der Bücherei geschaffen.
Dieser Zugang zur Bildung ist gerade in heutigen Zeiten, in denen PISA-Studien Besorgnis erregende Ergebnisse liefern und deutlich wird, wie wichtig Bildung und Integration für eine aufgeklärte und demokratische Gesellschaft sind, immens wichtig!
Anders, als im HSK XI dargelegt, würde die Schließung der Nordstadtbücherei die Versorgung und Erreichbarkeit stark gefährden. Ein Ausweichen auf die Stadtteilbücherei Vahrenwald ist keine Option, da die Wege insbesondere für Kinder und SeniorInnen zu weit sind.
Zahlreiche Unterschriften zu einer Petition sowie spontan organisierte Demonstrationen unterstreichen den starken Protest der Bevölkerung.

Eine Schließung der Bücherei ist auch aus finanziellen Gründen nicht nachvollziehbar, da der Standort erst vor kurzer Zeit mit Bücherei und Vorplatz aufwendig und ausdrücklich mit Aussicht auf eine längerfristige Perspektive grundsaniert worden ist. Sie bildet für die Entwicklung des nördlichen E-Damms einen wichtigen Ankerpunkt.

Anstelle einer Schließung der Nordstadtbibliothek könnten Einsparungen im Bibliotheksentwicklungsplan an anderer Stelle vorgenommen werden. Überlegungen zu einer Bibliothek Plus mit verlängerten Öffnungszeiten an anderen Standorten, die ein hohes Maß an Investitionen fordern, sollten zurückgestellt werden, solange Gelder für die Existenz einzelner wichtiger Stadtteilbüchereien nicht vorhanden sind.

Zu 2.
Das Kinder- und Jugendhaus Hainholz ist eine Einrichtung der Landeshauptstadt Hannover in Kooperation mit der DRK Kinder- und Jugendhilfe in der Region Hannover gGmbH.
Das Kinder- und Jugendhaus Hainholz ist eine unverzichtbare Einrichtung für junge Menschen in Hainholz, die im Rahmen des Sanierungsprogramms "Soziale Stadt" Hainholz entstand.
Seit seiner Gründung bietet es Kindern und Jugendlichen im Alter von 9 bis 27 Jahren eine vielfältige Palette an Aktivitäten, von Kreativangeboten bis hin zur Computernutzung.
Das Haus fördert Eigeninitiative, Engagement und soziale Kompetenzen.
Insbesondere in Zeiten diverser Krisen bieten Treffpunkte für Kinder und Jugendliche einen sicheren Raum für soziale Interaktion und Freizeitgestaltung ebenso wie wichtige Unterstützung und Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung. Zudem werden die soziale Integration und Inklusion unterstützt, Partizipation und Mitbestimmung ermöglicht und Teamfähigkeit und Kommunikation gefördert.
Die Streichung der Angebote für Kinder würde somit nicht nur den Verlust wertvoller und wichtiger Angebote für Kinder bedeuten, sondern auch einen schwerwiegenden Einschnitt in die soziale Infrastruktur darstellen.

Zu3.
Der Jugendtreff Vinnhorst ist ein großes modernen Jugendzentrum, das nicht nur Jugendliche aus Vinnhorst aufnehmen und betreuen kann. Intensive und verlässliche Betreuung der Jugendlichen im Alltag, durch fachlich ausgebildetes Personal, sind unerlässlich in unserem Stadtbezirk. Hinsichtlich der neuen Obdachlosenunterkünfte (Familien) an der Schulenburger Landstraße, und den Sozialwohnungen der hanova an der Schulenburger Landstraße, ist eine Schließung nicht zu verantworten. Die Jugendlichen müssen eine zentrale Anlaufstelle haben, wo sie nicht nur ihre Freizeit "sinnvoll" verbringen können, sondern auch auf das Berufsleben vorbereitet werden.