Antrag Nr. 15-0482/2011:
Benennung eines Weges nach Arthur Gerlt

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Benennung eines Weges nach Arthur Gerlt

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:
Der bisher nicht benannte, öffentliche Fuß- und Radweg in Bemerode vom Friedrich-Wulfert-Platz / von der Victor-Schulte-Straße zum Ashwin-von-Roden-Weg und zur Von-Escherte-Straße ist nach Arthur Gerlt zu benennen. Die Verwaltung legt dazu eine Beschlussvorlage vor, die auch einen Vorschlag für die Beschriftung eines Legendenschildes enthält.

Begründung

Arthur Gerlt (1903 – 1996), lange Jahre und zuletzt wohnhaft in Bemerode in der Raupertstraße, war als Schlosser der Eisenwerke Wülfel nach 1933 in einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus aktiv. 1935 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet und nach 13-monatiger Untersuchungshaft zu 2 Jahren und 10 Monaten Zuchthaus verurteilt, die er zusammen mit anderen politischen Häftlingen im Zuchthaus Hameln absaß. Am 01.07.1945 wurde er durch die britische Kommandantur als Bürgermeister der Gemeinde Bemerode eingesetzt, nach der ersten Kommunalwahl wurde er Gemeindedirektor der Gemeinde Bemerode. Nach seiner Nichtbestätigung durch den Gemeinderat Ende 1947 übernahm er die Leitung des Erholungsheimes für Verfolgte des Nationalsozialismus in Bad Essen. Die Jahre von 1945 bis 1947 waren geprägt durch den Wiederaufbau der Gemeindeverwaltung, des Kindergartens, der Schule und der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge. Bemerode, damals eine kleine Gemeinde mit rund 900 Einwohnern, musste 750 Flüchtlinge aufnehmen, die im Lager und in den Häusern der Einwohner untergebracht wurden.
Arthur Gerlt hat sich um die Gemeinde Bemerode verdient gemacht.