Antrag Nr. 15-0441/2021:
Vorstellung der Aktivitäten des Investors Deutsche Wohnen im Stadtbezirk

Inhalt der Drucksache:

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Vorstellung der Aktivitäten des Investors Deutsche Wohnen im Stadtbezirk

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Das Unternehmen Deutsche Wohnen SE wird dazu eingeladen, auf einer der kommenden Sitzungen des Stadtbezirksrates ihre Aktivitäten im Stadtbezirk Ricklingen vorzustellen und dabei insbesondere ihre auf Bestandspflege und Erhalt der Bausubstanz gerichteten Maßnahmen vorzustellen.

Begründung


Die Privatisierung von Wohneigentum hat den Kommunen und Mietern in den letzten Jahrzehnten viele Vorteile – etwa durch Wettbewerb und Spezialisierung – gebracht, aber auch Nachteile. Anders als die öffentliche Hand, für die Stadtbild und Lebensqualität besonders wichtige Erfolgskriterien sind, steht für Finanzinvestoren die Rendite im Vordergrund.

Die Deutsche Wohnen genießt dabei nach unserer Erkenntnis nicht den besten Ruf.

Wikipedia (Stand Februar 2021) ist dazu folgendes zu entnehmen:

„Die Deutsche Wohnen und ihre Tochterunternehmen wurden für ihre renditeorientierte Wohnungs- und Mietenpolitik kritisiert. So wird beispielsweise der übernommenen GSW Immobilien vorgeworfen, insbesondere seit Übernahme durch die Deutsche Wohnen den Altbestand an Wohnungen nicht ausreichend instand zu halten und Mängel nicht oder nur unzureichend zu beheben.“

Zuletzt kam es vermehrt zu Beschwerden der Mieterinnen und Mieter in der Seniorenwohnanlage Stammestraße/Düsternweg mit 77 Wohneinheiten. Wasserschäden würden danach seit Oktober 2020 nicht behoben, es wären – neben zahlreichen weiteren erheblichen Mängeln – Feuchtigkeit an Wänden und Decken, Schimmelbildung und Fäkaliengerüche in den Fluren zu beklagen. Beschwerden würden nicht ausreichend ernstgenommen, jedenfalls sei keine Bewegung in der Sache sichtbar, so heißt es. Es würden Handwerker zur Begutachtung vorbeigeschickt, die die Schäden bestätigten, jedoch würde zur Behebung der Missstände nichts veranlasst. Es besteht der Verdacht, dass das Unternehmen die Hilflosigkeit und eingeschränkte Flexibilität von Seniorinnen und Senioren ausnutzt, die sich nicht in der Lage sehen, die Strapazen eines Umzuges zu bewältigen.

Wir wollen uns ein Bild zu den Auswirkungen der Tätigkeit dieses Unternehmens auf das Stadtbild und die Lebensqualität im Stadtbezirk machen.