Antrag Nr. 15-0440/2025:
Erhalt von und Unterstützung für kargah e.V.

Inhalt der Drucksache:

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Erhalt von und Unterstützung für kargah e.V.

Antrag


Der Bezirksrat beschließt:

Zu der nächsten Sitzung des Stadtbezirksrates Linden-Limmer, alternativ zur Sitzung des nächsten Interkreises oder auch im Rahmen einer zeitnah (bis Ende des II. Quartals 2025) gesondert einzuberufenden Sondersitzung, sind bis zu drei Funktionsträger des kargah e.V. einzuladen. Des Weiteren wird der Oberbürgermeister Herr Belit Onay als Hauptverwaltungsbeamter gebeten, ebenfalls an der Sitzung teilzunehmen. Gemeinsam mit den Mitgliedern des jeweiligen Gremiums des Stadtbezirksrates und den eingeladenen Gästen sollen die Arbeit des kargah e.V. dargestellt, die bisherige und die aktuelle Situation sowie die Finanzlage erörtert werden. Ziel dieses Antrages soll es sein, Wege und finanzielle Möglichkeiten zu finden, den aktiven und leistungsfähigen Fortbestand des kargah e.V. zu bewahren und auch finanziell zu sichern. Es soll versucht werden, weitere finanzielle Mittel - möglicherweise auch jenseits des Haushaltes der Landeshauptstadt Hannover (Region Hannover, Land Niedersachsen, Bund, EU …) - zu akquirieren, um das zu ermöglichen. Weitere Einschränkungen der bewährten und langjährigen Tätigkeit des kargah e.V. darf es nicht geben.

Begründung


Der kargah e.V. ist seit Jahrzehnten tief im Stadtbezirk Linden-Limmer verwurzelt und wird von Menschen weit über die Grenzen des Bezirkes hinaus Rat und Hilfe suchend kontaktiert, aufgesucht und in Anspruch genommen. Er leistet mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Unterstützern eine wertvolle und nicht zu ersetzende Arbeit unter anderem in den Bereichen Interkulturelle Kommunikation, Flüchtlings- und Migrationsarbeit und Unterstützung der Rechte von Frauen. Dadurch übernimmt der kargah e.V. dankenswerterweise auch Aufgaben der Beratung, Aufklärung und Gefahrenabwehr, die originär im Zuständigkeitsbereich der Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover liegen, aber von dort nur bedingt und ausbaufähig wahrgenommen werden. Durch den vom Rat der Landeshauptstadt Hannover beschlossenen Haushalt 2025/2026 erfährt der kargah e.V. eine massive Kürzung der Finanzen und dadurch kausal eine elementare Schwächung seiner bisherigen Leistungsfähigkeit.




Auch und ins besondere das Geschehen der vergangenen Jahre in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht, aber auch die schrecklichen Bilder von Ereignissen in den vergangenen Monaten und Jahren - einige von diesen sind bereits als Anschläge und/oder als antisemitisch klassifiziert - sollten deutlich machen, dass gelebte Integration als eine wichtige Säule einer funktionierenden Gesellschaft unabdingbar ist. Das Bemühen und die Arbeit um Integration müssen weiter nicht nur beibehalten sondern intensiviert und verdichtet werden. Der kargah e.V. leistet hierzu einen dringend erforderlicher Anteil. Diese Arbeit durch massive Kürzung der Mittel auszubremsen wird sich spätestens mittelfristig als kontraproduktiv erweisen.

Präventiv tätig zu werden (Beratung, Aufklärung und Gefahrenabwehr) ist erfahrungsgemäß nicht nur kostengünstiger sondern auch rechtlich deutlich niederschwelliger als repressives Tätigwerden im Nachgang. —

Einer der Mitarbeiterinnen des kargah e.V., Frau Ferdos Eslami-Mirabadi, wurde für ihr langjähriges Engagement beim kargah e.V. 2023 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Auszug aus:

Anlage 2 zur Drucksache 0916/2024 E 1 „Veränderungen durch Fachausschussbeschlüsse im Ergebnis- und Finanzhaushalt 2025/2026“



(c) Landeshauptstadt Hannover - Sitzungsmanagement - 2024

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https://punkt-linden.de/news/kargah-begegnungsort-staerkestrasse-aufgegeben/

https://punkt-linden.de/news/kargah-abrissparty-kulturkiosk/

https://punkt-linden.de/news/bundesverdienstkreuz-ferdos-eslami-mirabadi/