Anfrage Nr. 15-0392/2019:
Böllerverbot an Silvester

Inhalt der Drucksache:

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Böllerverbot an Silvester

Ein Verbot von Böllern, Raketen und sonstigen Knallkörpern gab es zum Jahreswechsel 2018/2019 erstmalig in der Innenstadt von Hannover. Dieses wurde vor allem mit Angriffen auf Feuerwehr und Polizei begründet. Zusätzlich konnten dadurch auch Verletzungen von Dritten durch herumfliegende und explodierende Feuerwerkskörper verhindert werden.Zu beobachten war jedoch ein Ausweichen aus der Innenstadt auf andere benachbarte Stadtteile wie beispielsweise Linden.Durch das Abfeuern von Feuerwerkskörpern von Laien besteht Gefahr für Leib und Leben. Dritte können durch Böller und Raketen verletzt werden, es geschehen Angriffe auf Feuerwehr und Polizei. Hinzu kommen die starken Nachteile und Folgen auf weitere Unbeteiligte wie Kinder, Tiere, Umwelt und ältere Menschen. Neben Autos werden Natur und Pflanzen durch Knallkörper verunreinigt und teilweise sogar beschädigt. Tiere werden verschreckt und können ebenfalls Schaden nehmen. Feuerwerkskörper bedeuten ebenso eine deutlich erhöhte Brandgefahr, gerade in dichter Wohnbebauung. Durch das Herumliegen der Böllerreste entsteht eine große Verschmutzung und Vermüllung der Wohnquartiere, was zusätzlichen Aufwand und Kosten für die Stadtreinigung bedeutet. Durch das millionenfache Abbrennen von Feuerwerkskörpern entsteht ferner eine enorme Feinstaubbelastung.

Hannover dient mit seinem Böllerverbot in der Innenstadt als bundesweites Vorbild und wurde sogar in den Berliner Senat eingeladen, um über die Erfahrungen zu berichten. Berlin hatte zum Jahreswechsel 2018/2019 ein Böllerverbot, das dieses Jahr ausgeweitet wird auf zwei weitere Zonen (Robert Kiesel/ Alexander Fröhlich ZEIT online, 21.01.2019). Begründet wird das Verbot mit den Übergriffen auf Polizei und Einsatzkräfte. Langfristig soll privates Feuerwerk grundsätzlich im gesamten Berliner Stadtgebiet verboten werden. Anstelle von privaten Feuerwerken sollen organisierte Feuerwerke durchgeführt werden. Dies ist bereits in anderen europäischen Großstädten wie Wien oder Paris der Fall. Hannover könnte hier eine weitere Vorreiterrolle einnehmen.

Wir fragen die Verwaltung:

1. Besteht die Möglichkeit eines Verbots von Böllern, Raketen und anderen Knallkörpern für die Silvesternacht und darüber hinaus im Bezirk Südstadt-Bult?
2. Können Ausweichmöglichkeiten angeboten werden, sodass an zwei Stellen im Stadtbezirk (je einer pro Stadtteil) geknallt werden kann ohne Dritten Schaden zuzufügen (nicht in der Nähe von Altenheimen, nicht in dichter Wohnbesiedlung, ohne Beschädigung des Gartendenkmals Maschsee)?
3. Welcher Schaden und welche Kosten (für Beseitigung von Schäden, Reinigung, Abfallentsorgung) entstehen durch Silvesterknaller in Hannover Südstadt-Bult jährlich?