Antrag Nr. 15-0343/2025:
Anbringung einer Gedenktafel am sog. ehemaligen „Judenhaus“ in Ahlem

Informationen:

verwandte Drucksachen:

15-0343/2025 (Originalvorlage)
 > 1. Entscheidung zur Originalvorlage

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Gemeinsamer Antrag von SPD-Fraktion, CDU-Fraktion, Fraktion Natürlich AhBaDa, Bezirksratsherrn Bandmann (FDP) und Bezirksratsfrau Nolte-Vogt (Bündnis 90/Die Grünen), Bezirksratsfrau Grammel (DIE LINKE)

Inhalt der Drucksache:

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Anbringung einer Gedenktafel am sog. ehemaligen „Judenhaus“ in Ahlem

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung der Landeshauptstadt wird aufgefordert, möglichst zeitnah an dem ehemaligen sog. „Judenhaus“ auf dem Gelände der ehemaligen jüdischen Gartenbauschule in Ahlem eine Gedenktafel anzubringen, die auf die Geschichte dieses Hauses hinweist, idealerweise ergänzt durch eine Informationstafel mit weitergehenden, ausführlicheren Informationen. Hierzu sind vorher Gespräche mit der Hauseigentümerin / dem Hauseigentümer zu führen und sowohl Frau Ruth Gröne als Zeitzeugin als auch die Gedenkstätte Ahlem bzw. das ZeitZentrum Zivilcourage für die wissenschaftlich-fachliche Expertise mit einzubeziehen.

Begründung


Am 27.01.2025 hat Ruth Gröne auf der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz in der Gedenkstätte Ahlem mit sehr emotionalen und eindrücklichen Worten an den anwesenden Oberbürgermeister Belit Onay appelliert, das sich in unmittelbarer Nähe befindende ehemalige sog. „Judenhaus“ in Ahlem endlich mit einer Erinnerungstafel zu versehen, das auf die Geschichte dieses Hauses hinweist. Bei dem Gebäude handelt es sich um das ehemalige Schulhaus der jüdischen Gartenbauschule. Frau Gröne berichtete, dass sie sich dafür bereits seit vielen Jahren gegenüber der Stadt dafür einsetze, leider bisher ohne Erfolg. Es sei für sie von großer emotionaler Bedeutung, das Anbringen einer solchen Tafel noch miterleben zu können. In der Herschelstraße 31 sei das mit Unterstützung des Sozialverbandes Deutschlands (SoVD) ja bereits gelungen.


Mit diesem Beschluss unterstützt der Bezirksrat nachdrücklich diesen Wunsch von Frau Gröne. Mit einer solchen Gedenktafel würde in angemessener Weise an die Familie von Ruth Gröne und die mehr als 1.200 anderen jüdischen Bürgerinnen und Bürgern erinnert werden, die Anfang September 1941 innerhalb weniger Stunden ihre Wohnungen räumen mussten und gezwungen wurden, in 15 sogenannte „Judenhäuser“ im Stadtgebiert zu ziehen.
Gerade in den gegenwärtigen Zeiten ist es unbedingt erforderlich, solche Zeichen der Erinnerungskultur zu setzen.