Antrag Nr. 15-0324/2022:
Änderungsantrag I der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Drucks. Nr. 2330/2021 Ausbau der Schulplätze in der Sekundarstufe I - Erweiterung der Oberschule Heisterbergschule

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag I der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu Drucks. Nr. 2330/2021 Ausbau der Schulplätze in der Sekundarstufe I - Erweiterung der Oberschule Heisterbergschule

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

1. die zweizügige Oberschule (OBS) Heisterbergschule auf vier Züge zu erweitern und

2. dies am Standort Petit-Couronne-Straße (ehemaliges Schulzentrum Ahlem) umzusetzen und

3. parallel zur Planungs- und Bauphase die Oberschule in eine IGS mit Oberstufe umzuwandeln.

Begründung


Die Bezirksratsmitglieder haben zur Kenntnis genommen, dass es in der Stadt Hannover großen Bedarf an Schulplätzen in weiterführenden Schulen mit Angeboten jenseits der Gymnasien gibt. Vor allem Kinder, die auf Gymnasien unterrichtet wurden, wechseln verstärkt in die Schulen ohne gymnasiale Oberstufe. Daher ist die Erweiterung dieser Schulen unerlässlich. Dazu gehören sowohl die Heisterbergschule als Oberschule als auch die IGS Badenstedt. Der Stadtbezirk Ahlem-Badenstedt-Davenstedt verfügt somit derzeit über keine Schule, die es ermöglicht, auch später noch an dieser Schule die Oberstufe zu besuchen. Die Anwahl einer dieser beiden Schulen gibt somit von vornherein vor, bei einer späteren Entscheidung Richtung gymnasialer Oberstufe, die Schule zwingend wechseln zu müssen, anders als an Gymnasien oder IGSen mit Oberstufe. Die IGSen mit Oberstufe im Stadtgebiet wiederum haben jährlich wesentlich mehr Anmeldungen, als Schulplätze zur Verfügung stehen.

Aufgrund dieser Tatsachen hat sich folgende Situation in den weiterführenden Schulen des Stadtbezirks ergeben:


1. Unsichere Eltern aus dem Stadtbezirk melden ihre Kinder zur 5. Klasse lieber an Gymnasien (nur außerhalb des Stadtbezirks) an, wenn sie keinen Platz an der IGS mit Oberstufe (ebenfalls nur außerhalb des Stadtbezirks) erhalten haben.


2. Es werden weniger Kinder aus dem Stadtbezirk an den beiden Schulen des Stadtbezirks zur Klasse angemeldet, als Schulplätze vorhanden sind. Die weiteren offenen Schulplätze dieser beiden Schulen werden von Kindern anderer Stadtbezirke aufgefüllt.

3. Insbesondere die Kinder, die aufgrund fehlender IGS-Plätze mit Oberstufe an Gymnasien aufgenommen wurden, müssen im Laufe ihrer Schullaufbahn an andere weiterführende Schulen wechseln, vorrangig Schulen ohne Oberstufe, da nur diese angeblich Kapazitäten hätten. Insbesondere aus der IGS Badenstedt ist bekannt, dass diese Kinder aufgrund ihrer negativen Vorerfahrungen oft nur schwer beschulbar sind. Nach ersten Versuchen mit separaten Klassen ist die Schule dazu übergangen, bestehende Klassenverbände nach der 6. Klasse aufzulösen und komplett neue Verbände zu erstellen. Damit werden den Kindern, die von Beginn an die Schule besuchen, eine gesicherte soziale Gruppe und auch die Verlässlichkeit in Bezug auf die Lehrer als Bezugspersonen bis zum Ende des Schulbesuchs genommen.

4. Die Klassen werden aufgrund der auch dort fehlenden Kapazitäten maximal gefüllt, was Chancen auf Lernerfolge nachweislich verschlechtert. Umgekehrt haben die Gymnasien mit zunehmender Klassenstufe komfortable Klassenstärken und somit bessere Lernbedingungen als die anderen weiterführenden Schulen ohne Oberstufe.

Eine Lösung des Problems (auch Abschulproblem benannt) besteht ausschließlich in der Erweiterung der Schulplätze in IGSen mit Oberstufe entsprechend des Bedarfs, der sich aus der Zahl der tatsächlichen Anmeldungen/Bewerbungen zur 5. Klasse ergibt. Parallel ist der Bedarf der Gymnasialplätze anzupassen. Das kann auch eine Rücknahme von Plätzen bedeuten (z. B. derzeit geplantes 18. Gymnasium). Nur damit sind die Fehlentwicklungen gerade in unserem Bezirk, die Verschlechterung der Situation in den weiterführenden Schulen ohne Oberstufe bei gleichzeitig luxuriöser Situation an den Gymnasien mit zunehmender Klassenstufe, zu verhindern.

Folgende Möglichkeiten ergeben sich zusätzlich durch den vorliegenden Antrag:


1. Entlastung der IGS Badenstedt in den höheren Klassenstufen, dadurch Einrichtung einer Oberstufe auch in der IGS Badenstedt sinnvoll und zwingend notwendig.

2. Umnutzung des derzeitigen Schulgebäudes der OBS in der Tegtmeyer-Alle zur Grundschule, was zur Entlastung der GS In der Steinbreite und GS Ahlem (derzeit Container durch mehr Züge als beim Bau vorgesehen) sowie der GS Kastanienhofe, wenn die Wasserstadt in Limmer bewohnt ist (Stadtbezirksgrenzen überschreiten)

3. Ergänzung der Grundschule durch Kindergarten (normal und Vorschule) möglich als Ersatz für Interims-Container-Kita auf dem Gelände der Gartenbauschule.