Drucksache Nr. 15-0309/2021 F1:
Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage E-Mobilität-Ladeinfrastruktur im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide
Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 24.03.2021
TOP 5.1.1.

Inhalt der Drucksache:

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In den Stadtbezirksrat Bothfeld-Vahrenheide
 
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15-0309/2021 F1
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Antwort der Verwaltung auf die
Anfrage E-Mobilität-Ladeinfrastruktur im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide
Sitzung des Stadtbezirksrates Bothfeld-Vahrenheide am 24.03.2021
TOP 5.1.1.

Mit dem „Umsetzungskonzept zur Elektromobilität in Hannover – Hannover stromert“ aus dem Jahre 2018 wurden Strategien und konkrete Maßnahmen vorgestellt, die einen wesentlichen Baustein der Verkehrswende in der LHH bilden sollen.
Die dargestellten grundlegenden Daten sind inzwischen nicht mehr aktuell. Die Aussagen im Maßnahmenplan sind allgemein gehalten, nicht spezifisch auf die einzelnen Stadtbezirke ausgelegt.
Der Stand der Umsetzung ist nicht transparent. Die Karte über die Ladestationen auf www.hannover.de ist veraltet.

Die fragt SPD-Bezirksratsfraktion die Verwaltung:

1. Wie lauten die aktuellen Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide (Stand Jan. 2021, Vergleich mit Zahlen der Vorjahre)?

2. Wo gibt es (und wie viele) private, halböffentliche und öffentliche Lademöglichkeiten mit 11 kW, 22 kW sowie über 22 kW im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide (Stand Jan. 2021)?

3. Wie plant und unterstützt die LHH den Aufbau einer Ladeinfrastruktur im Stadtbezirk zur Herstellung einer Grundversorgung und damit zur Steigerung der Attraktivität eines Umstiegs auf E-Mobilität hier?

Die Verwaltung beantwortet die Anfrage wie folgt:

Zu 1. Die Zulassungsdaten für den Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide konnten kurzfristig nur für den 31.12.2020 ermittelt werden: Insgesamt waren 24.208 KFZ zugelassen, darunter 295 Elektro­fahrzeuge (1,22 %). Von den 20.823 PKW waren 1,34 %, nämlich 280, Elektrofahrzeuge im Sinne des Elektromobilitätsgesetzes. 151 der Elektrofahrzeuge, sämtlich PKW, waren Plug-In-Hybridfahrzeuge, der Rest wird rein batterie­elektrisch betrieben.

Für den Vergleich mit den Vorjahren müssen die Zahlen für das gesamte Stadtgebiet heran­gezogen werden: Zum 31.12.2020 waren von den insgesamt 255.141 Kraftfahrzeugen 1,3 %, nämlich 3.311, Elektro­fahr­zeuge, davon 1.549 Plug-In-Hybride. Gegenüber Ende 2019 haben sich die Anzahl der Elektrofahrzeuge ebenso wie ihr Anteil am gesamten Fahrzeugbestand mehr als verdoppelt, gegenüber Ende 2018 sogar verdreifacht.

Zu 2. Eine vollständige Auflistung aller privaten Ladeeinrichtungen ist nicht verfügbar. Zuhause und in Betrieben finden mit ca. 80 bis 90 % die meisten aller Ladevorgänge statt.
Die vollständigste Information über die aktuelle öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur ist im Internetportal goingelectric.de ersichtlich. Danach gibt es im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide an fünf Standorten insgesamt 16 Ladepunkte, davon zehn Wechselstrom-Normallader (bis 22 Kilowatt Leistung) und sechs schnelle DC-Lader. Sie befinden sich in Bothfeld, Lahe und Vahrenheide. Knapp außerhalb des Stadtbezirks sind weitere Ladeeinrichtungen in Groß-Buchholz und im Einkaufszentrum Lahe/Altwarmbüchen zu erreichen.
Seit 2019 baut die enercity AG als Konzessionärin der Stadt die öffentlich zugängliche Ladeinfra­struktur auf. An vier halböffentlichen Standorten im Stadtbezirk sind in diesem Rahmen acht Ladepunkte mit je 22 Kilowatt Leistung entstanden. Sie befinden sich in der Sutelstraße, im Bothfelder Kirchweg und am Tollenbrink in Bothfeld sowie im Goldmarieweg im Sahlkamp. Halböffentlich bedeutet, dass die Ladesäulen auf privatem Grund stehen, aber für alle Elektro­fahrzeuge täglich rund um die Uhr zu erreichen sind.

Die Stadtverwaltung und enercity planen öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur in den Stadtteilen möglichst an häufig von Kraftfahrzeugen frequentierten Orten, z. B. an Märkten und Einkaufs­zentren. Dabei werden die Ladeeinrichtungen möglichst nicht im öffentlichen Verkehrsraum, sondern vorrangig auf halböffentlichen Flächen installiert.

Für den Bedarf der Bevölkerung ist die sogenannte Drei-Nachbar*innen-Regel ausschlaggebend: Wenn drei Nachbar*innen, die in einem Umkreis von 250 m wohnen, ihr Elektrofahrzeug nicht an einer privaten Stromquelle laden können, hat der Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtung im Umkreis von 500 m erste Priorität. Bisher hat sich nur eine solche Dreiergruppe in Bothfeld gemeldet. Ihr Bedarf ist derzeit über eine der bestehenden Ladesäulen abgedeckt.


Zu 3. Derzeit befinden sich drei weitere Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten in Umsetzung, und zwar in der Elmstraße im Sahlkamp, in der Halleschen Straße in Vahrenheide und an der Straße Zur Stadtgärtnerei in Bothfeld.

In Isernhagen Süd, Bothfeld und Lahe werden weitere Ladeeinrichtungen geplant. Zum Ende des ersten Halbjahrs sollen im Stadtbezirk im Rahmen der Konzession mindestens 14 Ladepunkte betrieben werden, hinzu kommen mindestens 12 Ladepunkte außerhalb der Konzession.

Vorsorglich sei bemerkt, dass die öffentliche Hand den in den kommenden Jahren entstehenden Ladebedarf nicht vollständig decken kann. Schon jetzt ist erkennbar, dass die Tankstellen­ketten Schnellladeeinrichtungen an ihren Standorten vorantreiben. Vorausschauende Miethaus­betreiber*innen rüsten ihre Gemeinschaftsstellplätze und Tiefgaragen mit Ladeinfrastruktur aus. Die Lösungen für eine vollständige Versorgung der Elektromobile wird im Wesentlichen privat­wirtschaftlich gedeckt werden müssen, was angesichts weiter voranschreitender Technik, z. B. durch sehr schnell aufladbare Feststoffbatterien, auch möglich sein wird.