Antrag Nr. 15-0274/2021:
Erinnerungskultur am Ballhof mit QR-Code

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Erinnerungskultur am Ballhof mit QR-Code

Antrag


Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Landeshauptstadt Hannover sorgt dafür, dass sich auf den zu schaffenden Informationstafeln auf dem Ballhof ein QR-Code befindet, der auf weitere historische Begebenheiten des näheren Umfelds hinweist.

Begründung


Das ehemalige Ballhofgebäude spielte eine große Rolle in der Entwicklung der hannoverschen Arbeiterbewegung, die meisten ostjüdischen Familien wohnten in der Altstadt und wurden 1938 nur einen Steinwurf entfernt im "Rusthaus" in der Burgstraße festgesetzt und dann nach Polen abgeschoben - und nicht zuletzt war die begonnene Altstadtsanierung mit dem Ballhofplatz neben dem bereits 1932 beschlossenen Bau des Maschsees der größte Propagandaerfolg der Nazis vor dem Krieg.

Die Initiative „Zukunft heißt erinnern“ hat diese und mehr Themen in den digitalen Stadtrundgang https://zukunft-heisst-erinnern.de/ aufgenommen:
https://zukunft-heisst-erinnern.de/orte-der-verfolgung/ballhof/

Es wäre sehr zu begrüßen, wenn auf der kommenden Informationstafel per QR auf den Stadtrundgang verwiesen wird. Interessierte hätten damit den schnellen digitalen Zugang auf unterschiedliche Orte der NS-Verfolgung und des Widerstands in der unmittelbaren Umgebung:

Geburtshaus Herschel Grünspan, Wohnhaus des Deutschen Meisters im "Rukeli" Trollmann, "Rusthaus" in der Burgstraße, Sturmlokal der SA an der Kreuzkirche, Versammlungslokal der SAP in der Knochenhauerstraße, vernichtete Neue Synagoge und mehr.

Eine Verbindung der digitalen Informationstafel(n) am Ballhof mit den historischen digitalen Stadtrundgängen wäre daher sehr wünschenswert und sinnvoll.