Anfrage Nr. 15-0261/2020:
Fällungen für neuen Kunstrasenplatz des TSV-Bemerode

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".

Fällungen für neuen Kunstrasenplatz des TSV-Bemerode

In der Bezirksratssitzung am 11.12.2019 wurde durch die NZO GmbH die Artenschutzrechtliche Untersuchung zum Neubau von zwei Sportanlagen in Bemerode zum
Bebauungsplanverfahren Nr. 1861 “Wilhelm-Göhrs-Straße” in Auszügen vorgestellt.
Darin wurden allgemein streng geschützten Arten nach §44 und entsprechende
Auflagen wie: Tötungsverbot, Störungsverbot, Erhalt von Fortpflanzungs- und
Ruhestätten sowie der lokalen Population erläutert. Auch wurden betroffene streng
geschützter Arten im Gelände wie die Erdkröte, der Bergmolch und Fadenmolch, 2
Vogelarten und 3 sogar mit Rote Liste-Status (Weltnaturschutzunion (IUCN) weltweit
vom Aussterben gefährdete Tierarten) und 7 F ledermausarten vorgestellt. Der
vortragende Gutachter erklärte auch zu beachtende Vorkehrungen, um diese Arten zu
schützen. Dazu gehörten Fällungen im Winter, Rodung erst ab März/April, Kontrolle
von Baumhöhlen und ggf. Schaffung von Ersatzquartieren, ja Vermeidungsmaßnahmen
zur Abwendung des Tötungs- und Verletzungsverbotes, Fällung von Hand zum Schutz der Amphibien, Verzicht vom Einsatz von Fahrzeugen auf dem Waldboden, gefällte Bäume sollten mittels Seilzug / von Hand aus dem sensiblen Bereich geschafft werden und ergänzend sollten Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden.
Am 16. Januar wurde mit den Fällungen dann begonnen. Erst Händisch, dann mit
“Räumbaggern” auf zugewiesenen Wegen und zuletzt direkt mit fahrenden Baggern
im Gelände, die Sträucher und Bäume fällten und entwurzelten.
Wir fragen daher die Verwaltung:
1.) Wieso wurde von der Empfehlung/Genehmigung des Gutachters abgewichen und
Bäume maschinell gefällt?
2.) Wieso wurde die Baumreihe am Auffangzaun des bestehenden Spielfeldes mit gefällt?
3.) Wird es ergänzende Ausgleichsmaßnahmen geben und wo sind sie geplant?