Antrag Nr. 15-0243/2018:
Änderungsantrag "Köbelinger Markt" 2964/2017

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag "Köbelinger Markt" 2964/2017

Antrag

Der Bezirksrat möge beschließen:

Auf den Bau von Tiefgaragen an dem innerstädtischen urbanen Standort ,,Köbelinger Markt“ zu verzichten. Daß Heißt einen Stellplatzschlüssel von 0,0 durchzusetzen.

Begründung

Die in der Drucksache zutreffende Beschreibung des Standortes als attraktiver innerstädtischer Raum, mit einer idealen Anbindung an den OPNV und den vielen fußläufig zu erreichenden Einrichtungen gefällt uns. Auch nehmen wir zur Kenntnis, dass das Vorhaben schon recht bedarfsgerecht, begehrten Wohnraum schafft - nämlich für Menschen, die auf ein eigenes Auto verzichten oder verzichten würden.

Wie in der Drucksache beschrieben liegt der Stellplatzschlüssel über dem des reellen Wertes von 0,4. Ein zukunftsfähiges und den Trend unterstützendes Projekt sollte dennoch - und vor allem an dieser Stelle - konsequenter vorgehen und mit dem Verzicht auf Tiefgaragen wegweisend den zukünftigen Standort langfristig attraktiv gestalten.

1. Der Bau von Tiefgaragen erhöht im erheblichen Maß die Baukosten, was zu höheren Mieten führt und dem sozialverträglichen und gemischten Wohnraumangebotes entgegensteht. Auch ziehen Tiefgaragen die gewünschten Mieter die auf ein Auto verzichten weniger an.

2. Die Anbindung über sämtliche Stadtbahnlinien, Buslinien und die zur Verfügung stehenden Stellplätze in fußläufigen Parkhäusern erfordern keine Stellplätze direkt unter den Wohneinheiten.

3. Der Bedarf an Stellplätzen für Menschen mit Behinderung ist davon ausgeschlossen und kann in unmittelbarer Nähe realisiert werden.

4. Es sind Ausreichend Stellplatzmöglichkeiten für Gäste und Mitarbeiter des Gebäudes vorhanden.

5. Eine Einfahrt zu einer Tiefgarage würde die Zufahrt über einen langen Zeitraum festschreiben und würde zukünftige Planungen, Sanierungen und Anpassungen an modernere Verkehrstrends einschränken.

6. Die in der Drucksache beschriebenen notwendigen Maßnahmen gegen den überschrittenen Lärmpegel minimieren sich, wenn man mit gerade solch innovativen Konzepten auch noch nebenbei positiv auf Verkehrsströme Einfluss nimmt. Es gibt die Menschen, die dort gerne ohne Auto wohnen und dann auch weniger Verkehrslärm und andere Emissionen erzeugen würden. Es profitieren also auch viele weitere Anlieger.

7. Der ausbleibende Zu und Abgangsverkehr ermöglicht mehr Aufenthaltsqualität.

8. Dem Allgemeinem Verkehrsproblem und seinen Folgen würde man mit dem Verzicht auf Tiefgaragen peu a peu entschieden entgegenwirken ohne das auf den Zugriff eines Autos verzichtet werden muss. Wenn die Haltestelle im OPNV nicht weiter entfernt ist als ein möglicher Autostellplatz und beides unmittelbar und fußläufig zu erreichen ist, dann spricht das an dieser Stelle für Lebensqualität in einem hochurbanen Raum.

9. lm Rahmen von City 2020 brauchen wir mutige Vorzeige- und Pilotprojekte. Dafür ist es ein idealer Standort.

Wir gehen nach einigem Feedback davon aus, dass lnvestoren gerne auf Tiefgaragen verzichten und es genügend Menschen gibt, die Tiefgaragen nicht mitfinanzieren möchten. Außerdem induzieren Parkraumangebote neuen Verkehr. Zufahrten zu Wohnhäusern machen Plätze und Straßen unattraktiver und unsicher.