Antrag Nr. 15-0232/2022:
Änderungsantrag von Einzelvertreterin Grammel (DIE LINKE.) zu Drucks. Nr. 2330/2021 "Ausbau der Schulplätze in der Sek I"

Inhalt der Drucksache:

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Änderungsantrag von Einzelvertreterin Grammel (DIE LINKE.) zu Drucks. Nr. 2330/2021 "Ausbau der Schulplätze in der Sek I"

Antrag

Der Stadtbezirksrat möge beschließen:

1. die zweizügige Oberschule (OBS) Heisterbergschule auf vier Züge zu erweitern und

2. dies durch einen Neubau am Standort Petit-Couronne-Straße (ehemaliges Schulzentrum Ahlem) umzusetzen.

3. Für den neuen Standort der Heisterbergschule wird die Klassengröße auf maximal 18 SuS festgelegt und ggf. die Zügigkeit nach Bedarf erhöht.

Begründung


Bekannt ist, dass es sich in kleinen Klassen besser lernt. Das Lehrpersonal kann bei einer kleineren Schüler*innenzahl auf individuelle Bedürfnisse und einen möglichen Förderbedarf gezielter eingehen. Bezüglich der Chancengleichheit im Bildungsbereich sind wir in unserer Gesellschaft noch weit entfernt. Gerade Schüler*innen mit Migrationshintergrund oder Kinder aus Familien mit prekärer wirtschaftlicher Situation werden im Schulalltag regelmäßig abgehängt. Ihnen bleibt eine erfolgreiche Schullaufbahn zum Teil verwehrt.

Bildung hängt in Deutschland leider immer noch vom Geldbeutel der Eltern ab. Carolin und Christoph Butterwege hätten es in ihrem Buch "Kinder der Ungleichheit" nicht treffender bezeichnen können: "Wo eine Villa ist, ist auch ein Weg -zum Abitur, zum Studium und zur beruflichen Karriere", vgl. Butterwege, Frankfurt/M. 2021, Seite 105ff. Kinder aus reichem Elternhaus haben generell einen besseren Zugang zu Bildung, sei es, wenn eine Privatschule besucht wird oder ausreichende Ressourcen für Nachhilfeunterricht zur Verfügung stehen.

Unser Stadtbezirk kann Vorzeigebeispiel werden, indem die Heisterbergschule am zukünftigen neuen Standort Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle seine Schüler*innen bietet. Kleine Klassengrößen sind der Beginn zur Chancengleichheit.

In der Drucksache wird auch der Mangel an Plätzen mit Hauptschulniveau erwähnt. Ein dreigliedriges Schulsystem gehört endgültig abgeschafft. Eine Reform des Schul- und Bildungssystems erscheint dringend geboten. Die Landeshauptstadt Hannover könnte hier eine Vorreiterrolle im Bereich der Bildungspolitik und Chancengerechtigkeit einnehmen und generell nur Integrierte Gesamtschulen anbieten.