Der Stadtbezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept für die Aufstellung zweier öffentlich betriebener Toilettenhäuschen auf den Kirchenplätzen an der Luther- und Christuskirche in der Nordstadt zu entwickeln und dem Bezirksrat zum Beschluss vorzulegen. Dazu sollen im Vorfeld Gespräche priorisiert mit der Nordstädter Kirchengemeinde geführt werden. Die benötigen Haushaltsmittel sind ggf. in den nächsten Haushalt der Stadt einzubringen und in die Betreiberverträge der Stadt mit aufzunehmen.

Berichte über wildes Urinieren an der Christuskirche wurden erst kürzlich in der Zeitung veröffentlicht und die Kirchengemeinde der Luther- sowie der Christuskirche wünschen sich zu dieser Problematik Hilfe durch die Politik. Dabei kann es nicht nur bei symbolischen Maßnahmen bleiben, sondern die Stadt muss hier ernsthaft tätig werden und die Situation verbessern. Durch eine Verbesserung des Angebotes wird man zwar nicht allen Urinierenden beikommen, aber man wird noch einmal zusätzlich zumindest an jene Vernünftigeren appellieren können, für welche das wilde Urinieren bisher als die einzige Lösung erscheint.

Das Pissoir an der Christuskirche kann nicht als zeitgemäße Installation, sondern höchsten als historische Zeugnis angesehen werden und sollte auch als dieses erhalten bleiben. Jedoch kann allein ein Pissoir schon aus Gleichstellungsgesichtspunkten nicht ausreichen, um dem entsprechenden menschlichen Bedürfnis gerecht zu werden. Für Frauen, welche sich in der Nordstadt im öffentlichen Raum aufhalten möchten, gibt es derzeit keine öffentliche zugängliche Toilettenanlage.

Hinzu kommt, dass es in der Nordstadt ebenfalls an öffentlichen Wickelplätzen fehlt. Dabei gilt zu Bedenken, dass es keine größeren Kaufhäuser oder Ähnliches gibt, die so etwas anbieten bzw. wo man es kostenlos nutzen könnte.