Antrag Nr. 15-0132/2019:
Einrichtung einer Anwohnerzone in Hannover-Linden

Inhalt der Drucksache:

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Einrichtung einer Anwohnerzone in Hannover-Linden

Antrag


Der Bezirksrat möge beschließen:

Die Verwaltung wird um Prüfung gebeten, inwieweit der Bereich zwischen Jacobsstraße, Minister-Stüve-Straße und Eleonorenstraße in Hannover-Linden als verkehrsberuhigte Anwohnerzone mit Beschränkung der Zufahrt für den Anwohner- und Lieferverkehr und als Anwohnerparkzone ausgewiesen werden kann (ähnlich den sog. Superblocks in Barcelona). Primäre Ziele sind dabei eine Schadstoff- und Lärmverminderung im Wohngebiet, eine Reduzierung des Parksuch- und Durchgangsverkehrs sowie eine Stärkung der Nachbarschaft durch mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.

Begründung


Straßen und Plätze sind die wichtigsten öffentlichen Räume innerhalb unserer Stadt – sie sind die Mittelpunkte städtischen Lebens und Orte für soziales Miteinander. Ihre Dimensionierung und Gestaltung bestimmen dabei, wie intensiv wir diese Räume nutzen und in welchem Maße sie Einfluss auf die Lebensqualität in unserer Stadt nehmen.

In den vergangenen Jahrzehnten haben diese einst von den Menschen vielfältig genutzten Stadt- und Straßenräume durch den zunehmenden Kfz-Verkehr und das Planungsparadigma einer „autogerechten Stadt“ viele ihrer ursprünglichen Funktionen verloren. Sie wurden zu Transitorten ohne Aufenthaltsqualität. Im Vordergrund der Straßen- und Platzgestaltungen stand die reibungslose Verkehrsabwicklung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und die Schaffung von Parkraum. Die Bedürfnisse von Fußgängern und Radfahrern rückten in den Hintergrund, für Aufenthalt, Kinderspiel und den sozialen Austausch wurden keine oder kaum noch Flächen vorgesehen.
Im o.g. Areal hat sich mit der Jamiel-Nachbarschaftsinitiative eine Interessengemeinschaft gebildet, die das Ziel einer Anwohnerzone verfolgt. Mit dem vorstehenden Antrag soll diese Anwohner-Initiative unterstützt werden. Das Projekt einer ersten Anwohnerzone in Hannover würde im Übrigen gut in die Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt mit dem Titel „Nachbarschaft“ passen.