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Der Neubau wird den Anforderungen an die Chancengleichheit und Gleichstellung von Geschlechtern gerecht. Alle Bereiche des Hauses sind übersichtlich mit einander verbunden, sind offen gestaltet und gut einsehbar. Des Weiteren wurde auch darauf geachtet, dass die unterschiedlichen Nutzergruppen ihre zugeordneten Bereiche und Räume ungestört nutzen können. Ebenso ist die gute Einsehbarkeit des direkten Umfelds des Neubaus ein Merkmal des Hauses.
Die Landeshauptstadt Hannover beabsichtigt, im Rahmen des Förderprogramms „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ das Gebiet um den Stöckener Markt städtebaulich neu zu ordnen und zu einem attraktiven Stadtteilmittelpunkt aufzuwerten. Kernstück der baulichen Um-
gestaltung ist der Neubau eines aus drei bestehenden Einrichtungen konzipierten sozial-
kulturellen Stadtteilzentrums am Standort des heutigen Freizeitheims Stöcken.
Am Standort Stöckener Markt wird das alte marode Freizeitheim Stöcken durch einen Neubau ersetzt. In diesem findet eine Zusammenführung ehemals getrennter Nutzungen im Stadtteil Stöcken statt: Stadtteilkulturarbeit, Stadtteilladen, Leckerhaus. Der vorliegende Hochbauentwurf ist das Resultat eines halboffenen Realisierungswettbewerbs mit Ideenteil aus 2013 / 2014, in dem das Wiener Büro AllesWirdGut als erster Preisträger hervorge-
gangen ist. Der im Wettbewerbsverfahren ebenfalls geforderte Ideenteil zu der Neuge-
staltung des Stöckener Markts ist zurzeit noch in der Umsetzung und wird in einer eigen-
ständigen Drucksache von OE 61 weiter verfolgt.
Die ermittelten Kosten in Höhe von 4.220 Mio. € für den Neubau beinhalten den Abbruch und die Entsorgung des z. T. schadstoffbelasteten Altbaus einschließlich dessen Fundamenten, sowie aufgrund der Landesförderung eine Sicherheitsreserve von 10%
in Anlehnung an die Praxis des Landes Niedersachsen anstelle der bei städtischen Bauvorhaben üblichen 15% Reserve. Insgesamt stehen für die Attraktivierung des Stöckener Markts derzeit 5.1 Mio. € aus dem Städtebauförderprogramm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren zur Verfügung, davon entfallen 2/3 auf das Land Niedersachsen und den Bund. Aus dem Gesamtansatz von 5,1 Mio. € fließen nach Vorgaben des Fördermittel-
gebers 15% in die freiräumliche Gestaltung des Marktes Stöcken und des Vorplatzes Stadtteilzentrum.
Das Raumprogramm beinhaltet folgende Komponenten:
a) Stadtteilkulturarbeit mit Veranstaltungssaal:
- Saal für 170 Sitzplätze (teilbar in 3 Gruppenräume) mit Küche
- zwei Gruppenräume - drei Einzel- und ein Doppelbüro
- eine Teeküche - Kopierraum mit Lager
- Empfang und Besuchertoiletten - Sanitär- und Umkleideräume
- Technikräume - Putz- und Lagerräume
b) Leckerhaus
- Küche und Essraum - Büro / Sanitär- und Lagerräume
- ein großer und zwei kleine Gruppenräume
c) Stadtteilladen
- ein Gruppenraum - ein Büro und ein Lager
Insbesondere die Gruppenräume sollen allen drei Nutzungseinheiten und damit für Vereine und Initiativen aus dem Stadtbezirk offenstehen.
Energetische und Ökologische Standards
Das neue Stadtteilzentrum ist im energetischen Standard ENEV -30% geplant unter Nutzung von hochwertigen Komponenten aus der Passivhausbauweise, die der Art und Nutzung des Gebäudes angepasst sind. Diese umfassen die hochqualitative Dämmung von Außenwänden, Dach und Bodenplatte, 2 Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Bereich Saal und Gruppenräume.
Aufgrund der aus dem Wettbewerb resultierenden Formgebung des Gebäudes, der Nutzung, Lage und Ausrichtung nach Norden zu dem Stöckener Markt ist eine Umsetzung als vollständiges Passivhaus aufgrund der zu geringen solaren Energieerträge nicht darstellbar.
Die Dachlaternen (Oberlichtöffnungen) des neuen Stadtteilzentrums begünstigen die klimatischen Verhältnisse im Inneren des Hauses. Durch ihre Lage erhöht sich der Süd-
fensteranteil in Bereichen, die wenig Licht und somit einen zusätzlichen Wärmeeintrag erhalten. Des Weiteren sorgen sie aufgrund ihrer Geometrie und Höhe für eine positive Raumluftzirkulation. Der Anschluss an die Fernwärme mit sehr gutem Primärenergiefaktor erfüllt das EEG. Die Dachfläche wird für die Installation einer Photovoltaikanlage statisch vorbereitet.
Maßnahmenbeschreibung
Details zu den Baumaßnahmen sind in der als Anlage 1 beigefügten Objektbeschreibung und den Plänen in Anlage 3 aufgeführt.
Barrierefreiheit
Alle Hauptzugänge zum Gebäude sind ebenerdig und barrierefrei. Die Erdgeschossigkeit ermöglicht ganz ohne Treppen und Lift allen Besuchern und Mitarbeitern des Stadtteil-
zentrums einen leichten und direkten Zugang zu allen integrierten Einrichtungen. Die Zugänglichkeit der Bühne wird durch eine rollstuhlgerechte Rampe gewährleistet. Roll-
stuhlgerechte WC-Anlagen sind in ausreichender Anzahl vorhanden. Ausbau, Ausstattung und die Gestaltung von Oberflächen etc. entsprechen den Empfehlungen der Broschüre „Barrierefreies Bauen in Hannover - Planungs- und Ausführungshinweise für öffentliche Gebäude“. Ebenso erfüllen die akustischen und lichttechnischen Maßnahmen die Anforderung an die vorgeschriebenen integrativen Standards. Um im Sinne der Inklusion auch Hörgeschädigten die Möglichkeit zu geben, Veranstaltungen und Kurse in guter Qualität zu verfolgen, werden in ausgewählten Räumen und im Saal Maßnahmen vor-
gesehen, die über die normale akustische Ausstattung hinausgehen.
Terminplanung
Der Baubeginn soll im Anschluss an den für Frühjahr 2016 vorgesehenen Abbruch des Bestandsgebäudes erfolgen. Die Fertigstellung des Neubaus ist für Mai 2017 vorgesehen.