Anfrage Nr. 1442/2011:
Anfrage von Ratsherrn Böning zur Gleichstellungspolitik in Hannover

Inhalt der Drucksache:

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Anfrage von Ratsherrn Böning zur Gleichstellungspolitik in Hannover

Vor wenigen Wochen ging der Fall der Goslarer Gleichstellungsbeauftragten Monika Ebeling (SPD) durch die Medien.

Sie wurde geschasst, weil Sie sich nicht nur für die Gleichberechtigung der Frauen, sondern gleichermaßen auch für die Belange und für die Gleichberechtigung von Männern eingesetzt hatte.

Besonders berichtet wurde z.B. auch über Frau Ebelings Kritik an Aktionen und Ausstellungen zum Thema Gewalt, bei denen nahezu immer die Männer negativ dargestellt wurden.

2010 kam eine Studie (im Auftrag der ev. Männersozialarbeit) zu dem Ergebnis, dass sich gewaltsame Übergriffe in Paarbeziehungen nahezu gleichmäßig auf die beiden Geschlechter verteilen. Dass es also keineswegs so ist, dass die Gewalt in den Beziehungen ausschließlich immer nur von den Männern ausgeht.

Frau Ebeling musste Ihren Posten räumen, obwohl oder gerade weil sie Ihren Job wörtlich genommen hatte.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Verwaltung:

Wie versteht man in Hannover das Referat für Frauen und Gleichstellung? Werden die Probleme von (benachteiligten) Männern dort wirklich genauso behandelt wie die von Frauen? Gibt es hierzu Zahlen, Beispiele oder sonstige Statistiken?

Wie bewertet man in Hannover die Absetzung von Frau Ebeling aus Goslar? Angenommen, Frau Ebeling wäre in Hannover tätig gewesen: Wäre sie noch im Amt?

In Hannover gibt es lt. Hannover.de 3 weibliche Gleichstellungsbeauftragte, sowie die Leiterin des Referats für Frauen und Gleichstellung.

Wie denkt die Verwaltung über eine Umbesetzung des Referats für Frauen und Gleichstellung, sodass es dann in Zukunft neben 2 weiblichen auch einen männlichen Gleichstellungsbeauftragten geben würde?

Jens Böning