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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Durchführung einer Anhörung zum Thema: Nachhaltiger Tourismus in Hannover
Antrag
zu beschließen:
Der Ausschuss für Arbeitsmarkt-, Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten führt gemeinsam mit dem Ausschuss für Umweltschutz- und Grünflächen und dem Kulturausschuss im zweiten Halbjahr 2023 im Rahmen einer verlängerten AWL-Sitzung oder an einem gesonderten Termin eine Anhörung zum Thema nachhaltiger Tourismus in Hannover durch. Gegenstand der Anhörung soll die Erörterung sein, wie in der Landeshauptstadt Hannover zusammen mit den Akteuer*innen des Tourismussektors ein integriertes Konzept für sozial und ökologisch nachhaltigen und klimafreundlichen Tourismus erarbeitet und umgesetzt werden kann.
Als Anzuhörende werden eingeladen:
- Hans Nolte, Geschäftsführer Hannover Marketing und Tourismus Gesellschaft (HMTG)
- Kirsten Jordan,Geschäftsführerin DEHOGA Region Hannover
- Dr. Peter Zimmer, Geschäftsführer der FUTOUR Tourismusberatung, Köln
- Sabine Thiele, Geschäftsführerin Regensburg Tourismus GmbH
- Christine Preitauer, kreHtiv Netzwerk Hannover e.V
- David Lampe, PLATZprojekt e.V., Hannover
Begründung
Tourismus spielt in Großstädten wie Hannover eine bedeutende Rolle als Wirtschaftsfaktor. Das birgt sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten für die Zukunft. Touristische Aktivitäten können auf verschiedene Weisen Umweltbeeinträchtigungen darstellen, beispielsweise durch den Verbrauch von Energie und den Ausstoß von Luftschadstoffen. So trägt der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), der durch touristisch bedingten Verkehr entsteht, maßgeblich zum Klimawandel bei. Auch die Tourismuswirtschaft muss daher auf die Klimakrise reagieren und sich durch die Entwicklung neuer nachhaltiger und klimafreundlichen Tourismuskonzepte anpassen. Ein sozial und ökologisch nachhaltiger Tourismus würde sich dabei auf viele kommunale Handlungsfelder auswirken:
- auf Arbeitsplätze und die lokale Wirtschaft im Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, bei Verkehrsbetrieben, Dienstleister*innen und Anbieter*innen von Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturangeboten,
- auf die regionale Lebensmittelproduktion durch einen steigenden Anteil biologischer, saisonaler und vegetarischer Angebote,
- auf die verkehrliche Infrastruktur durch den Ausbau von ÖPNV, Fahrradwegen und Sharing-Angeboten,
- auf den lokalen Klimaschutz z.B. durch die Reduzierung der Energieverbräuche in Unterkünften,
- auf das Abfallaufkommen durch einen höheren Mehrweganteil und die Reduzierung von Miniportionsverpackungen,
- auf den Wasserverbrauch z.B. durch eine Wassersparkampagne,
- auf den Schutz der Natur und Artenvielfalt durch rücksichtnehmende Freizeitaktivitäten
- und auf die Akzeptanz der hannoverschen Einwohner*innen durch einen sanften Tourismus.
Leider verfügt die Landeshauptstadt Hannover bisher nicht über integriertes Konzept für sozial und ökologisch nachhaltigen und klimafreundlichen Tourismus, auch wenn Akteuer*innen aus dem hannoverschen Tourismussektor in diesem Bereich bereits aktiv sind.