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Wie kommen Kunst und Kultur in die Schule? Dieser Frage gehen sowohl Bildungs- als auch KulturpolitikerInnen schon lange nach. Durch die Einführung der Ganztagsgrundschulen in Hannover besteht nun die Möglichkeit, kulturelle Bildung noch stärker als zuvor im Schulbereich stattfinden zu lassen.
Wir fragen deshalb die Verwaltung:
1. Welche bestehenden Programme der kulturellen Bildung konnten in das Ganztagsschulmodell einbezogen werden?
2. Wie werden die Angebote im Bereich der kulturellen Bildung von den Schulkindern angenommen?
3. Wie viele freie Kunstschaffende sind in die kulturellen Angebote der Ganztagsschulen eingebunden?
Christine Kastning
Fraktionsvorsitzende
Anfrage der SPD-Fraktion zur kulturellen Bildung in der Schule (Drucksache 1436/2011)
Für die Handlungsfelder der kulturellen Bildung haben die Einrichtungen des Kultur- und Schuldezernates in Abstimmung mit der fachbereichsübergreifenden AG „Ausbau von Ganztagsschulen“ Qualitätsstandards und Rahmenbedingungen erarbeitet, die sowohl den Grundschulen, den möglichen institutionellen Anbietern wie auch freien Kunst- und Kulturschaffenden im letzten Jahr vorgestellt wurden.
Eine Arbeitsgruppe aus den Fachbereichen Bildung und Qualifizierung, Bibliothek und Schule sowie Kulturbüro und Museen bietet in enger Abstimmung mit dem Schulbildungskoordinatoren aus dem Bereich der Schulplanung den Ganztagsgrundschulen eine Beratung, Vermittlung und Durchführung von Angebotsformaten zu folgenden Handlungsfeldern an:
· Theater
· Zirkus
· Musik
· Rhythmik und Tanz
· Bildende Kunst, Kulturgeschichte, Geschichte
· Literatur und Sprache
· Film und Neue Medien
Für die Entwicklung und Durchführung der Angebotsformate spielt die Kooperation mit Einrichtungen und den Einzelpersonen der freien Kultur- und Kunstszene eine wichtige Rolle. Spartenvielfalt und Vernetzung sind bei den verschiedenen Angebotsformaten wesentliche Merkmale.
Frage 1: Welche bestehenden Programme der kulturellen Bildung konnten in das Ganztagsschulmodell einbezogen werden?
Die städtischen Einrichtungen (z. B. Musikschule, Stadtbibliothek, Museen. Theaterpädagogisches Zentrum, Einrichtungen der Stadtteilkulturarbeit) sowie die freien Träger der Kulturarbeit (z. B. Theaterwerkstatt und Netzwerk Lebenskunst) werden mit ihrer Angebotsvielfalt in das Ganztagsschulprogramm einbezogen. Programme wie z. B. Rucksack II (Sprache) und Initiative zur kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche (z. B. Zirkuspädagogik) unterstützen und ergänzen die Ganztagsangebote.
Frage 2: Wie werden die Angebote im Bereich der kulturellen Bildung von den Schulkindern angenommen?
Aufgrund von Bedarfsabfragen bei Kindern, Eltern, der Schule und den Akteuren im Stadtteil werden die Ganztagsprogramme der einzelnen Schulen zusammen gestellt. Von den insgesamt 242 AG-Angeboten an den acht Ganztagsgrundschulen wurden im 2. Schulhalbjahr 2010/2011 allein 86 Angebote aus dem Bereich der kulturellen Bildung wahrgenommen, das sind 36 Prozent.
Frage 3: Wie viele freie Kunstschaffende sind in die kulturellen Angebote der Ganztagsschulen eingebunden?
Von den 86 Ganztagsangeboten aus dem Bereich der kulturellen Bildung werden 26 Angebote von 19 Kultur- und Kunstschaffenden aus den unterschiedlichen Disziplinen durchgeführt.
Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass sich alle Anbieter eines Ganztagsangebotes für ein halbes Jahr, zeitlich fest an einem Wochentag gebunden, verpflichten müssen, Kontinuität zu gewährleisten. Neben den fachlichen Qualifikationen müssen die Anbieter auch über pädagogische Vermittlungskompetenzen verfügen.
Es gilt das gesprochene Wort