Informationen:
Beratungsverlauf:
- Zukünftig: Kulturausschuss
- Zukünftig: Verwaltungsausschuss
Informationsdrucksache | ||||||||||
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Ausgangssituation
Die Volkshochschule Hannover (VHS) ist der Bildungsanbieter für Erwachsene in Hannover, der ein nach dem niedersächsischen Erwachsenenbildungsgesetz definiertes Vollangebot vorhält. Dies prädestiniert – neben der kommunalen Aufhängung – die VHS auch zu einer lebensphasenübergreifenden Begleitung der BürgerInnen der Landeshauptstadt Hannover in Bildungsfragen. Ziel eines derartig abgestimmten Beratungs- und Bildungsangebotes ist es, möglichst viele Menschen bei der Entwicklung einer erfolgreichen Bildungsbiografie zu unterstützen und Übergänge möglichst bruchlos zu ermöglichen.
Neben Angeboten für die BürgerInnen der Landeshauptstadt Hannover werden aktuell auch für die Zielgruppe der ZuwandererInnen und Flüchtlinge kommunale Beratungsangebote bezüglich finanziellen, organisatorischen und rechtlichen Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort bereitgestellt. Organisatorisch sind diese an die Ausländerbehörde gekoppelt, welche wiederum mit verschiedenen kommunalen, kirchlichen oder gemeinnützigen Kooperationspartnern in der Region die Migrationsberatung durchführt. Die Angebote zielen fast ausschließlich auf die wirtschaftliche, - respektive - materielle Versorgung der Ankommenden.
Die Erfahrungen zeigen aber, dass die Ankommenden in der neuen Umgebung darüber hinaus Beratungs- und Bildungsangebote suchen, die ihnen Chancen der gesellschaftlichen Teilhabe eröffnen. Auch dafür bietet die Landeshauptstadt Hannover sowie von der Stadt geförderte Einrichtungen ein vielfältiges Angebot. Es gilt nun, bestehende Angebote miteinander zu verzahnen und bei Bedarf auszubauen, um Übergänge nachhaltig zu ermöglichen und zu gestalten.
Ziel
Neben den Angeboten zur wirtschaftlichen und materiellen Grundsicherung sollten in einem vergleichbaren Ansatz Bildungs- und Beratungsangebote in der Landeshauptstadt Hannover gebündelt und den Ankommenden und EinwohnerInnen zugänglich gemacht werden. Ziel ist, ihnen die Orientierung zu erleichtern und Perspektiven aufzuzeigen. Mit diesem Angebot sollte in der Landeshauptstadt Hannover eine Willkommenskultur unterstützt werden, die AkteurInnen und InteressentInnen ohne lange Umwege zusammenbringt. Im Mittelpunkt der Beratung müsste der/die Lernende stehen; die Beratung sollte daher den Anspruch der Trägerneutralität umsetzen. Ziel ist, Integration und lebenslanges Lernen über eine kompetente Beratung zu unterstützen und für Einzelne passgenaue Qualifikationsketten zu planen und zu ermöglichen.
Bereits vorhandene Bausteine
Innerhalb des vielfältigen kommunalen Angebots sind folgende Bausteine von zentraler Bedeutung für eine Akademie für Erwachsene:
Umsetzung
Der Fokus würde auf der Verzahnung der bestehenden Bausteine mit einer zu schaffenden Koordinationsstelle für Bildung und Qualifizierung liegen. Diese soll InteressentInnen beraten und sie auf Wunsch in passgenaue Angebote zur Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen und Potentiale vermitteln.
Ein Kontakt zwischen InteressentInnen und AnbieterInnen sollte sowohl vor Ort als auch telefonisch oder elektronisch möglich sein. Dafür wäre eine Anlaufstelle nötig, die sowohl zentral als auch dezentral in der Landeshauptstadt Hannover verortet sein sollte und die gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreicht werden könnte. Gleichzeitig sollte die Anlaufstelle in einem einschlägigen Kontext vorgehalten werden, damit ein Bezug zur Landeshauptstadt Hannover erkennbar wäre.
Denkbar wären die folgenden Lokalisierungen:
2. Die Weiterbildungsberatung WBB könnte die Beratung bei entsprechender räumlicher und personeller Ausweitung am Platz der Weltausstellung anbieten.
3. Der VHS-Standort Lindener Rathaus könnte ebenfalls ein derartiges Beratungsangebot, insbesondere im niedrigschwelligen Angebotsbereich (Alphabetisierung, Stadtteilkurse, Flüchtlingskurse, Integrations- und EinbürgerungslotsInnen), ausweisen.
4. Ein weiterer räumlicher Anker könnte im Bürgeramt Mitte sinnvoll sein, wenn sich der Standort zu einem Welcomecenter weiterentwickelt.
Online- und Vor-Ort-Angebote sollten eng miteinander verzahnt sein, d. h. über das Online-Angebot sollten Beratungstermine vereinbart werden können und die Kontaktaufnahme mit den BeraterInnen hergestellt werden. Gleichzeitig sollte in Vor-Ort-Gesprächen das Online-Angebot als direkte Arbeitshilfe verwendet werden können, z. B. zur Überwindung sprachlicher Barrieren zwischen Informationssuchenden und BeraterInnen.
Das gesamte Beratungsangebot soll mit den Akteuren des ALBuM-Netzwerks entwickelt werden. Zudem sollte die Kooperation zu bestehenden Beratungsstellen, z. B. den Migrationserstberatungsstellen, den Jugendmigrationsdiensten, der Erstanlaufstelle für die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse (IHK) u. a. m. dazu dienen, den Ratsuchenden eine umfassende Orientierung bieten zu können. Ein wichtiger Kooperationspartner wäre hier der Bereich Standesamt und Staatsangehörigkeit der Landeshauptstadt Hannover, insbesondere das Sachgebiet Ausländerangelegenheiten. Die Akademie für Erwachsene sollte in enger Rückbindung mit diesem Bereich realisiert werden, um insbesondere den Ankommenden Beratungs- und Unterstützungsangebote an die Hand zu geben, die in Deutschland eine längerfristige Perspektive haben und daher möglichst nahtlos qualifiziert werden sollten und so der Übergang in den ersten Arbeitsmarkt möglich würde. Daran schlösse sich eine Kooperation mit dem Modellprojekt „Early Intervention“ der Bundesagentur für Arbeit an, welches zum Ziel hat, mithilfe beschäftigungsfördernder Maßnahmen, wie z.B. Bildungsgutscheinen, Flüchtlingen die Teilnahme an passenden Qualifizierungsangeboten zu ermöglichen.
Neben der Weiterbildungsberatung WBB hält die VHS bereits ein umfangreiches Angebot für die o. a. Zielgruppen bereit, das derzeit allerdings noch nicht zielgerichtet aufeinander bezogen ist. So gibt es vielfältige Beratungs- und Begleitangebote, die in unterschiedlichen Sachgebieten und Programmbereichen eingegrenzt sind. Die organisatorische und inhaltliche Bündelung zu dem o. b. Rahmenkonzept für Lernen und Teilhabe müsste folgende Programmanteile integrieren und Schnittstellen bedienen:
2. Niedrigschwellige Ankommenskurse in Flüchtlingsunterkünften mit Beratungs- und Übergangsmanagement
3. Stadtteilorientierte Kursangebote Deutsch als Fremdsprache für Flüchtlinge und ZuwandererInnen mit langfristiger Bleibeperspektive mit Übergangsmanagement in die Integrationskurse
4. Integrations- und EinbürgerungslotsInnen als flankierende Maßnahme
5. Integrationskursangebote (BAMF) mit dem Ziel Einbürgerung
6. Deutsch als Fremdsprache für Schule, Studium und Beruf (oberhalb B 1 – Niveau)
7. Beratung zum nachträglichen Erwerb von Schulabschlüssen (Schule für Erwachsene)
8. Berufsbezogene Kursangebote Deutsch als Fremdsprache (ESF-BAMF)
9. Qualifizierungsangebote im Bereich Medien, Sprachen und Gesundheit
10. Übergangsmanagement in die beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen, z.B. Umschulungen