Antrag Nr. 1419/2021:
Dringlichkeitsantrag der Fraktion Die Hannoveraner: "Keine Totalsperrung der Raschplatzhochstraße für den Straßenverkehr zu Kunstzwecken"

Inhalt der Drucksache:

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Dringlichkeitsantrag der Fraktion Die Hannoveraner: "Keine Totalsperrung der Raschplatzhochstraße für den Straßenverkehr zu Kunstzwecken"

Antrag

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird angewiesen, die von Seiten der Theaterszene gewollte und geplante mehrwöchige Sperrung der Raschplatzhochstraße (also eine Zweckentfremdung) im Juli 2021 für ein Kunst-Happening (Theaterformen-Festival) nicht zu genehmigen.

Begründung

Für das Festival Theaterformen stehen in Hannover wie in früheren Jahren genügend Spielstätten zur Verfügung. Die Theaterleute benötigen dafür nicht die Raschplatzhoch-straße.

Es wäre eine unangemessene Provokation der Mehrheit der Bürger, die Kunst einerseits durchaus begrüßen, andererseits aber nicht akzeptieren wollen, dass einige Theaterleute und andere Künstler sich ohne Not zu Lasten anderer Bürger ein Terrain zu eigen machen wollen, das nicht das ihre ist.

Die Raschplatzhochstraße ist ein wichtiger Teil des Innenstadtrings. Sie ist zwar zur Not ersetzbar für den Straßenverkehr, jedoch nur unter Inkaufnahme von Umwegen und der Mehrbelastung von Nebenstrecken und ihrer Anwohner.Zudem erscheint es auch nicht ungefährlich, wochenlang künstlerische Aktivitäten (vermutlich auch verbunden mit Alkoholgenuss) mehrere Meter über dem allgemeinen Straßenniveau zu praktizieren (Absturzgefahr).




Die Künstlerszene hat gewiss während der Corona-Pandemie allerlei Einschränkungen und Beschwerlichkeiten ertragen müssen. Das rechtfertigt jedoch nicht die jetzt geplante Ausweitung ihrer Aktivitäten in den Raum des öffentlichen Straßenverkehrs. Denn nicht nur die Künstler haben während der Pandemie gelitten, sondern auch die übrigen Bürger, ohne dass sie für sich eine Vorzugsbehandlung beanspruchen.

Eine Unterstützung der Künstlerszene ist sicher wünschenswert. Doch eine mehrwöchige Sperrung der Raschplatzhochstraße für mindestens eine Viertelmillion Euro in dieser Zeit ist der falsche Weg. Das Geld sollte anders und gezielt zugunsten der Kunstszene eingesetzt werden.

Gerhard Wruck
Ratsherr