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Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung in Hainholz. Im Projekt werden die gesellschaftlich konstruierten und sozialisierenden Männer- und Frauenbilder im Hinblick auf Konfliktverhalten und soziale Verantwortung reflektiert. Aus dieser Erkenntnis sind Lern- und Lehrinhalte für die Qualifizierung der Kernkompetenzen zu formulieren. Die Mulitplikatorinnen und Multiplikatoren sind aufgefordert, sich in ihrer eigenen Geschlechterrolle zu verorten und ihre Vorbildfunktion als Rollenmodell verantwortlich zu gestalten. Zugehörigkeit zu einer Geschlechterrolle kann Identifikation schaffen, aber sie darf nicht zur Behinderung der Ausprägung von individuellen Fähigkeiten führen.
Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt steht Menschen mit Behinderungen grundsätzlich offen, ist jedoch nicht ausdrücklich für diese Zielgruppe konzipiert.
Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.
Das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2519/2005) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.
Das Projekt „Starkes Hainholz“ formuliert eine Antwort auf die zunehmend stärker werdende Frage, wie gesellschaftliche Institutionen wie Kita/Schule/ Jugendpflege/Jugendhilfe und Polizei dem Thema „Gewaltpräventives Arbeiten in den Einrichtungen staatlicher Erziehung“ so begegnen können, dass Eltern und Kinder Kontinuität im Thema und in der Haltung zur Orientierung und Stärkung der eigenen Handlungskonzepte erfahren. Kern des Projektes ist die Annahme, dass eine Vielzahl verschiedener kurzer Impulsprojekte weniger didaktische und strukturelle Veränderungen in die Einrichtungen hinein tragen. Das führt dazu, dass oft nur mit einer Gruppe in der Einrichtung gearbeitet wird und diese von außen keine Stärkung und Stabilisierung erfährt. So ist Nachhaltigkeit im geringeren Maße zu erzielen.
Mit dem Projekt „Starke Schule“ sammelt das Diakonische Werk seit August 2005 Erfahrungen in der praktischen Durchführung eines einjährigen Projektes in drei Grundschulen, unter anderem auch an der GS Fichteschule. Orientiert an dem Grundgedanken aus dem Projekt „Starke Schule“ wurde auf Anregung des Stadtteilworkshop im Januar 2005 ein Projekt für den Stadtteil Hainholz entwickelt.
Dieses Pilotprojekt „Starkes Hainholz“ bindet die überwiegende Zahl der sozialen Einrichtungen im Stadtteil ein und arbeitet sowohl einrichtungsintern wie auch einrichtungsübergreifend und schafft damit nach innen und außen Vernetzungs- und Anknüpfungspunkte.
In der Projektentwicklungsphase (09/05 bis 03/06) wurde ein komplettes Projektdesign erarbeitet, in das die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Projekt „Starke Schule“ einflossen.
Das Projekt „Starkes Hainholz“ setzt sich zum Ziel:
- Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Gewalt / Gewaltprävention / Lernfelder sozialen Lernens in den im Projekt eingebundenen Einrichtungen
- Entwicklung einer gemeinsam getragenen Konfliktkultur in den Einrichtungen
- Positive und nachhaltige Beeinflussung der involvierten Familiensysteme
Für die Projektdurchführungsphase von 04/06 bis 12/07 sind folgende Aktivitäten geplant:
4 Säulentage (4/06, 11/06, 04/07, 11/07) im Stadtteil. Eingeladen sind bis zu fünf Multiplikator/innen aus den teilnehmenden Einrichtungen.
Gearbeitet wird zu den Schlüsselbegriffen aus der Zielformulierung: Gewalt, Gewaltprävention, Soziales Lernen und Nachhaltigkeit. Jeder Säulentag wird eigenständige Ergebnisse hervorbringen, die in die Einrichtungen hinein getragen und praxisorientiert reflektiert werden.
Zwischen den vier Säulentagen werden drei Praxisphasen liegen, in denen sieben Lerngruppen im Stadtteil zum Thema arbeiten. In den Lerngruppen (zum Teil einzelne große Einrichtungen wie auch Mitarbeiter/innen aus kleinen Einrichtungen zusammengefasst) wird an speziell definierten Zielen zum Thema Gewaltprävention/Soziales Lernen gearbeitet. Dabei ist es wichtig, dass möglichst alle aus der Mitarbeiter/innenschaft im Projekt aktiv mitarbeiten und die Ergebnisse in den Alltag hinein fließen. Dieses wird erreicht durch das Bereitstellen einer Einrichtungstrainer/in, die mit den Einrichtungen individuelle Zeit- und Themenpläne erarbeitet und durchführt. Die Einrichtungstrainer/in wird zu verschiedenen Themenkomplexen (z.B. geschlechterspezifischer oder interkultureller Ansatz in der Gewaltpräventionsarbeit) durch Referent/innen unterstützt.
Die Gesamtkosten des Projektes betragen für das Jahr 2006 insgesamt 19.700 Euro. 5.000 Euro werden durch den Gewaltpräventionsetat im Fachbereich Jugend und Familie und 3.800 Euro aus Eigenmitteln des Trägers finanziert.
Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 10.900,00 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2006, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Honorar- und Sachkosten vorgesehen.