Drucksache Nr. 1410/2023 E1:
Umgestaltung des Platzes Am Steintor mit dem Bereich Georgstraße bis Schmiedestraße

Informationen:

Beratungsverlauf:

Nachrichtlich:

  • Stadtbezirksrat Mitte

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Kulturausschuss
In den Ausschuss für Haushalt, Finanzen, Rechnungsprüfung, Feuerwehr und öffentliche Ordnung
In den Verwaltungsausschuss
An den Stadtbezirksrat Mitte (zur Kenntnis)
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
1. Ergänzung
1410/2023 E1
3 (nur online)
 

Umgestaltung des Platzes Am Steintor mit dem Bereich Georgstraße bis Schmiedestraße

Antrag,

dem Änderungsantrag
- 15-1822/2023 aus dem Stadtbezirksrat Mitte mit den Unterpunkten 1 bis 3 nicht zu folgen,
- Entscheidungsrecht des Verwaltungsausschusses gemäß § 76 Abs.2 NKomVG

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Aspekte und Belange wurden bei der Ursprungsplanung beachtet.

Klimawirkungsprüfung

Es ergeben sich keine weiteren Auswirkungen bei der Klimawirkungsprüfung als in der Ursprungsdrucksache.

Kostentabelle

Entfällt

Begründung

Stadtbezirksrat Mitte (Änderungsantrag 15-1822/2023)

1. Die Radwegeführung soll nicht quer über die Platzmitte durch die Ellipse verlaufen, sondern südlich um die Tribüne herumgeführt werden (s. anhängendes Bild).

Stellungnahme:

Der Steintorplatz ist ein innerstädtischer, sehr urbaner und belebter Platz, der sich im Tagesverlauf sehr unterschiedlich darstellt. So ist er in den Morgenstunden gekennzeichnet durch regen Fußverkehr und wenig Aufenthalt, was u.a. auf die Anbindung mit Stadtbahn und Stadtbus zurückzuführen ist. Gleichzeitig queren viele Menschen auf dem Weg zur Arbeit, Ausbildung oder Schule den Platz mit dem Rad. Im weiteren Tagesverlauf ändern sich die Nutzungen: Menschen auf dem Weg zum oder vom Einkaufen, aber auch viele Menschen aller Altersklassen halten sich auf dem Platz, vor allem an den Platzrändern mit den gastronomischen Angeboten, im Bereich des Cafés und den Zugängen zur U-Bahn auf.

Der Radverkehr wird schon seit langer Zeit über den Platz geführt. Insbesondere durch die gemeinsame Führung mit den Fußgänger*innen im Bereich der Querung der Münzstraße über die Rampen-/Treppenanlage auf die zentrale Achse des Platzes kommt es zu der heutigen, teils konfliktbehafteten Situation mit deutlich beengter Führung in der Fahrgasse für Radfahrende und Zufußgehende. Dem Radverkehr ist die Durchfahrt auf der Mittelachse erlaubt und der Fußverkehr nutzt aufgrund des attraktiveren Pflaster- belages ebenfalls diese Mittelachse. Auch durch die derzeitigen Höhenverhältnisse und die Treppensituation am Übergang Münzstraße werden diese Verkehre sehr stark gebündelt. Im Rahmen der Planungen zum Veloroutenkonzept wurde deshalb bereits eine Führung des Radverkehrs aus der Langen Laube kommend in Richtung City-Radring entlang der Münzstraße in Richtung Süden und weiterer Führung durch die verlängerte Georgstraße bis zum Schiller- Denkmal untersucht. In den umfangreichen Abstimmungen dazu hat sich jedoch gezeigt, dass der Radverkehr sehr umwegsensibel ist und zu erwarten ist, dass diese Führung weitestgehend nicht angenommen wird.

Die Verwaltung schlägt deshalb vor, den Radverkehr weiterhin von der Langen Laube über die Münzstraße hinweg und den neu gestalteten Steintorplatz auf direktem Weg auf die heutige Fahrbahn vor den Geschäften auf der Südseite des Platzes zu leiten. Durch die großzügige und zum Fußverkehr parallele Führung des Radverkehrs sind anders als heute bei der Führung auf den Platz und im Bereich des Platzes keine Konflikte zu erwarten.

In der geplanten Situation werden aufgrund der Großzügigkeit der Ellipse, die in ihrer gesamten Fläche (anders als die Platzfläche heute) barrierefrei nutzbar ist und die in alle Richtungen gut begangen werden kann, keine spürbaren Konflikte mehr erwartet. Die beantragte Führung des Radverkehrs südlich der Ellipse hinter den Sitzpodesten dagegen verläuft sehr beengt zwischen Baumscheiben, der Calisthenicsanlage, weiteren Ausstattungselementen und Sitzpodesten nicht geradlinig und wird nicht auf eine breite Akzeptanz bei den Radfahrenden treffen. Genau in diesen Bereichen wurde die Aufenthaltsqualität des Platzes erhöht und es ist vermehrt mit Nutzer*innen zu rechnen, mit denen bei der vorgeschlagenen Lösung Konflikte zu erwarten wären.

Die ursprüngliche Planung mit einer Radverkehrsführung über die Platzmitte sollte aus Sicht der Verwaltung nach baulicher Fertigstellung und Inbetriebnahme beobachtet werden. Die Nutzer*innen des Platzes (aber auch die Radfahrenden) könnten sofern erforderlich ggf. mit entsprechenden zusätzlichen Piktogrammen für diese Führung und die notwendige gegenseitige Rücksichtnahme sensibilisiert werden.
Unabhängig davon sollen die Radfahrenden, die nicht über den Steintorplatz fahren wollen oder müssen, durch entsprechende Wegweisung auf alternative (schnellere) Routen geleitet werden.


Der Radverkehr, der von der Goseriede / Nikolaistraße/ Klagesmarkt kommend in Richtung Goethestraße oder Lange Laube fährt, soll bereits vor der Querung der Kurt-Schumacher-Straße in Richtung Münzstraße geleitet werden, um dann die Münzstraße zu queren und in Richtung Goethestraße / Leibnizufer / Lange Laube zu fahren (s. Anlage 2).

Die Radfahrenden in Richtung Hauptbahnhof werden genau wie die Radfahrenden Richtung List / Oststadt über die Kurt-Schumacher-Straße geleitet.

Die Radfahrenden aus der Goethestraße in Richtung Schiller-Denkmal / City-Radring werden die zukünftige "Fahrbahn" auf der Südseite des Steintorplatzes Richtung Schillerstraße in beide Fahrtrichtungen sehr gut nutzen können, da es dort zukünftig (bis auf die Taxen in den Nachtstunden ab ca. 22 Uhr) keinen Autoverkehr mehr gibt.

Insgesamt soll der Radverkehr im Bereich Steintor durch die Ausweisung von (besseren) Alternativen für einzelne Ströme auf das notwendige Maß beschränkt werden, um ein konfliktfreies Miteinander zu gewährleisten. Auch bei Veranstaltungen wird der Radverkehr zwischen der Langen Laube und der zukünftigen "Fahrbahn" auf der Südseite des Platzes entlang des Platzrandes oder alternativ auf der Westseite der Münzstraße geführt.

Durch die im Rahmen des Verkehrskonzeptes Innenstadt vorgeschlagene Teileinziehung der Münzstraße für den Individualverkehr werden sich darüber hinaus weitere Möglichkeiten für die Führung des Radverkehrs z.B. durch eine Führung auf der Fahrbahn der Münzstraße ergeben.

2. Die Radverkehrsführung von der Goseriede kommend (Veloroute 13) soll über die Kurt-Schumacher-Straße geleitet und darüber auch mit dem City-Radring verbunden werden (z.B. über die Kanalstraße).
Stellungnahme:

Aus Sicht der Verwaltung sollte zum jetzigen Zeitpunkt vor detaillierter Ausplanung und Abstimmung der exakten Trasse der Veloroute 13 noch nicht final der Anknüpfungspunkt an den City-Radring festgelegt werden.

Eine Anbindung der Veloroute 13 an den City Radring sollte im Rahmen der Ausplanung der Veloroute 13 vor dem Hintergrund der Erfahrungen und des Nutzer*innenverhaltens, das sich nach Umbau des Steintorplatzes (und ggf. aufgrund des Verkehrskonzeptes Innenstadt) einstellen wird, untersucht und dann festgelegt werden. Die Führung über die Kanalstraße (Knackpunkt Querung Kurt-Schumacher-Straße mit Stadtbahn) ist dabei eine der Varianten, die untersucht werden sollten. Zwischenzeitlich sollte der Verkehr aus Richtung Goseriede mit den unter Punkt 1 genannten Maßnahmen gezielt gelenkt werden.

3. Der geplante Taxistand an den Wochenenden auf der Goethestraße/Am Steintor wird in die Reuterstraße verlegt. Die Ein-/Ausfahrt zur Goethestraße/Münzstraße wird abgepollert.

Stellungnahme:

Der Platz Am Steintor liegt inmitten eines Stadtviertels, das insbesondere in den Abend- und Nachtstunden an Wochenenden sehr viele Menschen anzieht und zu einer Partymeile wird. In diesen Bereichen sind aus Sicht der Verwaltung Taxenstellplätze unverzichtbar. Die Taxenstellplätze sind zwingend gut sichtbar aus allen Richtungen für die Besucher*innen des Viertels auf dem Platz einzurichten, um dieses Angebot für einen möglichst großen Kreis sichtbar zu machen. Unabhängig davon erfolgt gerade durch die Fahrer*innen der Taxen eine gewünschte und erforderliche soziale Kontrolle in diesem Bereich, die Sicherheit vermittelt. Der Platz ist dadurch immer belebt.




Es wurde mit dem Taxenverband verabredet, dass die Stellplätze entlang des Platzes nur in den späten Abendstunden angefahren werden. Somit sind die Spuren am Tage frei und stehen dem Radverkehr zur Verfügung.

Ein Taxenstellplatz in der Reuterstraße ist aus Sicht der Verwaltung sehr randlich gelegen und befindet sich in einer zu großen Distanz zum Platz Am Steintor. Damit sind die Taxenstellplätze für einen Großteil der Nutzer*innen des Quartiers nicht mehr sichtbar und werden deshalb dann auch nicht mehr wie gewünscht genutzt. Darüber hinaus ist aufgrund der unterschiedlichen Interessen im Straßenraum der dort verkehrenden Nutzer*innengruppen der Reuterstraße nicht von der erforderlichen Akzeptanz der temporären Nutzung der dort vorhandenen Stellplätze als Aufstellmöglichkeiten für Taxen auszugehen.
66.2 
Hannover / Oct 25, 2023