Antrag Nr. 1406/2008:
Antrag der CDU-Fraktion zur Unterstützung der organisierten gemeinschaftlichen Autonutzung durch die Landeshauptstadt Hannover

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1406/2008 (Originalvorlage)
2101/2008 (Änderungsantrag)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

CDU-Fraktion

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der CDU-Fraktion zur Unterstützung der organisierten gemeinschaftlichen Autonutzung durch die Landeshauptstadt Hannover

Antrag zu beschließen:


Die Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover wird aufgefordert, dem Rat ein Konzept zur weiteren Förderung der organisierten gemeinschaftlichen Autonutzung („Car-Sharing“) vorzulegen. Dabei ist in Abstimmung mit der Region Hannover sowie ggf. mit Stadtmobil Hannover GmbH zu prüfen, ob - und wenn ja, wie - ein Ausbau des bestehenden Angebots von „HANNOVERmobil“ geschaffen werden kann.

Begründung:


Die organisierte gemeinschaftliche Autonutzung („Car-Sharing“) ist eine sowohl den öffentlichen Verkehr ergänzende als auch die Umwelt entlastende individuell gestaltbare Form von Mobilität. Car-Sharing trägt insoweit dazu bei, den individuellen Straßenverkehr und den Flächenverbrauch für den ruhenden Verkehr zu vermindern. Schätzungen zufolge wird ein Pkw im Durchschnitt lediglich für 30 bis 40 Minuten pro Tag genutzt und steht in etwa 97 % des Tages ungenutzt auf der Straße oder in der Garage. Ein seit 2003 laufender Modellversuch in Bremen hat ergeben, dass etwa 95 Fahrzeuge durch zehn Fahrzeuge im Car-Sharing-System ersetzt bzw. nicht angeschafft worden sind. Darüber hinaus trägt Car-Sharing dazu bei, Schadstoffe und Lärm sowie den Energieverbrauch zu verringern und entlastet damit die Umwelt.
Die „typischen Nutzer“ dieses Systems sind Bürgerinnen und Bürger, die trotz Führerscheinbesitzes meist öffentliche Verkehrsmittel benutzen, mit dem Fahrrad fahren oder zu Fuß unterwegs sind, weil sie die Erledigungen des täglichen Bedarfs schneller und kostengünstiger ohne Auto erledigen. Für größere Einkäufe bzw. Urlaubsreisen zum Beispiel wird ein Auto benötigt. Die Anschaffung eines Autos lohnt sich für diesen Personenkreis nicht, so dass das „Car-Sharing“ eine echte Alternative ist. Mit der Entrichtung einer vergleichsweise geringen Gebühr an den Anbieter und der zu zahlenden Nutzungsgebühr sind alle sonst anfallenden Kosten, wie Autoversicherung, Steuer- oder Wartungs- und Reparaturkosten abgedeckt.
In Hannover stellt das Unternehmen Stadtmobil derzeit für seine 2.700 Kunden 100 Fahrzeuge an 58 Stationen zur Verfügung; ein Wachstumstrend ist deutlich erkennbar und sollte von Seiten der Landeshauptstadt Hannover wohlwollend und aktiv begleitet werden. Der Ausbau des Angebots „HANNOVERmobil“, so z.B. die Öffnung für weitere Nutzergruppen, stellt dabei einen wichtigen Baustein im Bereich der individuellen, aber auch ökologisch sinnvollen Mobilität dar.

Jens Seidel
Stellv. Vorsitzender