Drucksache Nr. 1396/2018:
Errichtung einer Außenstelle der Oberschule Peter-Ustinov-Schule

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Schul- und Bildungsausschuss
In den Verwaltungsausschuss
An den Stadtbezirksrat Ricklingen (zur Kenntnis)
 
Nr.
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1396/2018
1
 

Errichtung einer Außenstelle der Oberschule Peter-Ustinov-Schule

Antrag,

zu beschließen,
1.) vorbehaltlich der Genehmigung der Landesschulbehörde, eine Außenstelle der Oberschule Peter-Ustinov-Schule am Standort der auslaufenden Förderschule Martin-Luther-King-Schule, Pyrmonter Straße 2, zum Schuljahr 2018/19 zu errichten und
2.) gleichzeitig die Zügigkeit der Oberschule auf drei Züge zu erhöhen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler sind von diesen Planungen gleichermaßen betroffen.

Kostentabelle

Mit dieser Drucksache sind keine direkten finanziellen Auswirkungen verbunden. Die Umwandlung der Martin-Luther-King-Schule zur Außenstelle der Peter-Ustinov-Schule wird zunächst im Bestand erfolgen. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt bauliche Maßnahmen vorgenommen werden, wird hierzu eine gesonderte Drucksache vorgelegt.

Begründung des Antrages

Die Oberschule Peter-Ustinov-Schule in Hannover steht vor großen Herausforderungen. Sie weist einerseits eine hohe Abbrecherquote auf und hat andererseits insbesondere ab der siebten Klasse einen enormen Zulauf von Schülerinnen und Schülern (SuS) anderer Schulformen und Quereinsteiger z.T. mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Gleichzeitig benötigt eine zunehmende Anzahl der SuS eine besondere Aufmerksamkeit und Förderung. Gerade diese Förderung ist, obwohl die Schule größte Anstrengungen unternimmt, im derzeitigen Raumbestand nicht ausreichend gegeben.

Im Schuljahr 2017/18 beschult die Oberschule Peter-Ustinov-Schule insgesamt 309 SuS in 13 Klassen, zusätzlich werden zwei Sprachlernklassen vorgehalten, die im aktuellen Schuljahr von 34 SuS besucht werden (für das Schuljahr 2018/19 wird voraussichtlich eine Sprachlernklasse genehmigt werden). Zusätzlich besteht eine Kooperationsklasse mit der Ludolf-Wilhelm-Fricke-Schule (Förderschule Lernen). Insgesamt werden 49 SuS mit anerkanntem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Schuljahr 2017/18 beschult.
Es ist jedoch festzustellen, dass viele der Kinder Leistungsdefizite, sowohl in den allgemeinen Fächern, als auch generell in der deutschen Sprache, aufweisen. Es kommt in vielen Fällen zu Schulabsentismus, was wiederum zu einem hohen Anteil an SuS führt, die keinen Abschluss erreichen.

Diese besondere Schülerstruktur führt dazu, dass neben der curricularen Differenzierung in Kursform vermehrt SuS in unterschiedlichen Gruppen unterrichtet werden. Dies beinhaltet auch, dass mit SuS mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung lebenspraktisches Lernen stattfindet. Hierzu ist eine Lehrküche zwingend erforderlich. Diese ist am Schulstandort des Stammhauses Nordfeldstraße 2 nicht vorhanden, aber an der zukünftigen Außenstelle Pyrmonter Str. gegeben.

Zur räumlichen Entlastung werden im laufenden Schuljahr durch die Peter-Ustinov-Schule bereits die Lehrküche und vier allgemeine Unterrichtsräume in der Martin-Luther-King-Schule mitgenutzt.

Durch die Einrichtung einer offiziellen Außenstelle der Peter-Ustinov-Schule könnte nicht nur dem ohnehin bestehenden Raumdefizit in der Hauptstelle Abhilfe begegnet werden, sondern auch eine Erweiterung der Oberschule Peter-Ustinov-Schule auf 3-Züge in Betracht gezogen werden. Dies würde in Hinblick auf die stadtweit steigenden Schülerzahlen zu einem erhöhten Platzangebot an den Oberschulen führen.

Weiterhin sollte auch berücksichtigt werden, dass die Schulform Oberschule erst im Schuljahr 2016/17 eingeführt wurde und noch verhältnismäßig unbekannt ist. Mit zunehmender Bekanntheit dieser Schulform könnte es zu einem Anstieg der Anwahl direkt ab Klasse fünf kommen. Diese Möglichkeit findet in den derzeitigen Prognosen noch keine Berücksichtigung.

Bei der Errichtung einer Außenstelle am Standort der auslaufenden Martin-Luther-King Schule ist jedoch zu beachten, dass die Klassenräume kleiner sind, als die laut Standardraumprogramm vorgesehenen 64 qm. Daher wird angestrebt, die Klassenfrequenz in den ausgelagerten Klassen, in Absprache mit der Landesschulbehörde, auf 22 SuS zu reduzieren.

Um die kleineren Räume bestmöglich nutzen zu können, sollen die unteren Jahrgänge mit kleineren Klassenfrequenzen ausgelagert werden. Da in den unteren Klassen besonders viele SuS mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung beschult werden und die Doppelzählung greift, sollte auch der Ganztag in der Außenstelle abgebildet werden können.

Es ist demnach angestrebt, den fünften und sechsten Jahrgang sowie die beiden Sprachlernklassen und die Kooperationsklasse in der Außenstelle zu beschulen.

Durch die Errichtung der Außenstelle können an beiden Standorten, sowohl die allgemeinen Unterrichtsräume mit genügend Differenzierungsräumen, als auch die Fachunterrichtsräume abgebildet werden, so dass ein häufiges Pendeln möglichst vermieden werden kann. Auch die Verwaltungs- und Büroräume an der Hauptstelle können durch einen teilweisen Umzug in die Außenstelle besser genutzt werden.

Damit würde für die Oberschule Peter-Ustinov-Schule, bis zu einer möglichen Umsetzung von baulichen Erweiterungen am Hauptstandort, eine deutliche räumliche Entlastung und Verbesserung der Unterrichtsqualität erzielt werden, aber auch insgesamt eine Erhöhung des Platzangebots an den Oberschulen geschaffen werden.

Das pädagogische Konzept der Schule ist dieser Drucksache als Anlage beigefügt.
40.11 /
Hannover / 01.06.2018