Informationsdrucksache Nr. 1373/2014:
Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2013

Inhalt der Drucksache:

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1373/2014
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Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2013

Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen der Jahre 2005-2007 wurde die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeit zu schaffen, aus dem Budget ‘Hilfen zur Erziehung (HzE)‘ 1 Mio. Euro für einzelfallbezogene Maßnahmen und Projektarbeit zu reservieren (‘Experimentiertopf‘). Den Anträgen lagen u. a. folgende Zielsetzungen zugrunde:
· "Damit sollen die vorhandenen Präventiveinrichtungen zur Verringerung der Kosten im Rahmen Hilfe zur Erziehung beitragen. Für die einzelnen Projekte sind im Vorfeld seitens der Fachverwaltung einzelfallbezogene Ziele zu erarbeiten und klar zu definieren. Der KSD ist für die Vergabe der Mittel aus diesem ‘Experimentiertopf‘ zuständig."
· "Mit dem ‘Experimentiertopf‘ wird die Verwaltung in die Lage versetzt, im Vorfeld einer erzieherischen Einzelhilfe einzelfallbezogene Maßnahmen zu ergreifen, die dem Ziel dienen, durch Prävention kostenrelevante Einzelfallhilfen zu verhindern oder quantitativ zu reduzieren."

Voraussetzung für die Finanzierung von Maßnahmen aus diesen flexibilisierten Mitteln ist die akut oder perspektivisch notwendige Einleitung von Hilfen zur Erziehung (HzE) für Einzelne oder die konkrete Möglichkeit, solche mit Hilfe geeigneter Projekte aus laufenden HzE-Maßnahmen "herauszulösen" und zu befähigen, zukünftig ohne oder mit niedrigschwelliger Unterstützung zurechtzukommen. Dies kann sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in gruppenpädagogischen Angeboten erbracht werden.

Mit der Drucksache Nr. 1811 aus 2012 wurde das Verfahren ab dem 01.01.2013 in Hinsicht Systematik und Struktur qualitativ weiterentwickelt. Für die Antragstellung selbst ist eine Fall- oder Projektbeschreibung erforderlich. In der Beschreibung müssen die Ziele, alternative Varianten, die voraussichtliche Dauer, beteiligte Personen, eine Kostenkalkulation sowie die überschlägige Berechnung eines zu erwartenden "Einspareffektes" benannt werden.

Alle geförderten Projekte sind zu dokumentieren.

Mit jeweiligem Stand Dezember sind 2005 - 2013 die Einzelfall– und Gruppenprojekte in Informationsdrucksachen dokumentiert worden, die aus dem ‘Experimentiertopf‘ finanziert wurden bzw. werden. Im Vordergrund der bislang geförderten Einzel– und Gruppenmaßnahmen steht die Entwicklung und Umsetzung flexibler passgenauer Hilfen (Stichwort: Maßanzug),
· die im Rahmen der §§ 27 ff. SGB VIII bislang nicht finanziert werden konnten

oder
· deren Realisierung nicht zeitnah und bislang nur mit einem hohen internen Abstimmungsbedarf möglich war.
Die Chancen der passgenauen Unterstützungsmöglichkeiten durch die ‘Experimentiermittel‘ werden gut genutzt.

Nachstehend sind die Einzel- und Gruppenprojekte aufgelistet, die 2013 aktiv waren.


Stadtbezirk
Projekt/Hilfe für Einzelfall und Teilnehmerzahl
Ausgaben
Vermeidung Kosten HzE durch den Einsatz von Experimentiermitteln
1.Vahrenwald/
List
AWO Projekt „Wellenbrecher“(10 Kinder)
Lückekinderprojekt und sozialräumliches und niedrigschwelliges Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 8 Jahren im Quartier Gorch-Fock-Str./Hinrichsring
20.912,00 €
49.920,00 €
2.Vahrenwald/
List
Unterstützung im Alltag durch Hilfskraft von alleinerz. psychisch erkrankter Mutter mit drei Kindern
1.881,00 €
104.310,00 €
3. Sahlkamp/
Vahrenheide
Jungengruppe Sahlkamp (18 Kinder) des Heimverbunds
11.269,24 €
25.200,00 €
4. Misburg
Mitfinanzierung von Tagesbetreuung eines Kindes einer psych. erkrankten Mutter
1.713,39 €
35.958,23 €
5. Linden
Ergänzende Alltagsunterstützung für gewalttraumatisierte alleinerz. Mutter mit 4 Kindern
5.909,66 €
43.920,00 €





Stadtbezirk
Projekt/Hilfe für Einzelfall und Teilnehmerzahl
Ausgaben
Vermeidung Kosten HzE durch den Einsatz von Experimentiermitteln
6.Mühlenberg
JuCa-Treff (25 Kinder)
Präventives sozialräumliches und niedrigschwelliges Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 18 Jahren am Standort Canarisweg.
72.814,84 €
101.232,00 €
7.Mühlenberg
AG BOSS (30 Kinder)
Präventives Sozialräumliches und niedrigschwelliges Angebot für Familien aus bildungsfernen- und sozialschwachen Umfeld
46.604,03 €
52.343,36 €
8.Mühlenberg
Hilfeergänzende muttersprachliche Unterstützung in kurdischer Familie mit 2 Kindern
2.848,00 €
24.555,60 €
9. Badenstedt
Projekt Gebrüder Körting Schule (10 Kinder) Nachmittagsbetreuung und soziales Kompetenztraining für sozial auffällige Kinder
11.667,00 €
41.520,00 €
10. Badenstedt
AG Lämmer und Wölfe der AWO (15 Kinder)
an der Grundschule Steinbreite (Soziale Kompetenzgruppe)
23.277,60 €
26.250,00 €
11.Nordstadt
Individuelle Einzelhilfe für ein Kind mit Verhaltensstörung zur Entlastung von Eltern und KITA
8.951,15 €
15.050,60 €
12. Stadtweit
Sicherstellung Weiterreise einer rumänischen Familie mit 5 Kindern nach Rumänien
150,00 €
35.881,50 €
13.Stadtweit
Konnex (40 Kinder)
Projekt zur Vermeidung von Schulverweigerung an vier Schulen: IGS Vahrenheide und Karl-Jatho-Schule,-
HS Badenstedt und Pestalozzischule
Gesamt
85.570,52 €
184.800,00 €
14.Stadtweit
Chance für Kinder (53 Fälle)
Angebote für sozial benachteiligte Familien
und ihre Kinder
154.805,08 €
189.972,00 €






Gesamt
217 Kinder
448.373,51 €

Pro Kind/
pro Tag:
5,66 €
930.913,29 €

Pro Kind/
pro Tag:
11,75 €

Einsparung Hilfen zur Erziehung im Jahr 2013: 482.539,78 €

Einsparung pro Kind und pro Tag: 6,09 €

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit dem Projekt trägt die Stadt Hannover u. a. auch dazu bei, jungen Müttern und Vätern Hilfen bei der Erziehung von Säuglingen zu geben.

Es wird weiterhin in besonderer Weise dazu beigetragen, die Vereinbarkeit zwischen Familie, Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Die Finanzierung erfolgt aus dem Produkt 36302 ‘Erzieherische Hilfen‘.

51.2 
Hannover / 12.06.2014