dem Verein Sina e.V. für das Projekt „Teilzeitausbildung für alleinerziehende Frauen, TAF“ aus der Haushaltsstelle 1.4520.718300.6 Unterabschnitt Jugendsozialbereich, Zuweisungen und Zuschüsse, Werkstatt Hannover und Folgemaßnahmen eine einmalige Beihilfe für 2004 in Höhe von 38.000,00 € zu bewilligen.

Zweck des Vereins ist es, Menschen in sozial schwierigen Lebenssituationen insbesondere erwerbslose junge Frauen und deren Kinder durch Bildung und multikulturelle Betreuung zu fördern und zu unterstützen. Speziell das Projekt "Teilzeitausbildung für junge alleinerziehende Mütter" ist ausschließlich für junge Frauen konzipiert, männliche Teilnehmer werden nicht berücksichtigt.

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Das Projekt steht Menschen mit körperlichen Behinderungen offen, die Räumlichkeiten sind barrierefrei gestaltet. Menschen mit geistigen Behinderungen können nur dann am Projekt teilnehmen, wenn das Ziel eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt erfolgreich beenden zu können, realistisch erreichbar ist. Derzeit sind keine Teilnehmerinnen mit Behinderungen beschäftigt.

Es handelt sich um eine Projektförderung, die nur für ein Maßnahmejahr bewilligt wird. Folgeverpflichtungen werden nicht eingegangen.

Der Verein ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und bietet seit vielen Jahren in Hannover jungen Frauen Integrationshilfen in die Arbeitswelt und Gesellschaft an. Zielgruppe dieses Projektes sind vorrangig junge alleinerziehende Mütter. Diese haben keine oder nur geringe Chancen einen Ausbildungsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden, da sich eine Berufsausbildung in Vollzeit im Regelfall nicht oder nur unter sehr hohen Belastungen mit der Versorgung ihrer Kinder vereinbaren lässt.

In Zusammenarbeit mit Firmen bietet das Projekt eine betriebliche Teilzeitausbildung für alleinerziehende Frauen an, die Sozialhilfe beziehen. Durch die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 30 Stunden können Kinder und Beruf besser vereinbart werden. Die praktische Ausbildungszeit erfolgt zu 2/3 im Ausbildungsbetrieb und zu 1/3 im Projekt. Die theoretische Ausbildung findet regulär in der Berufsschule statt. Sina unterstützt die Teilnehmerinnen mit zusätzlichem Förderunterricht, der Organisation der Kinderbetreuung, der Regelung der Finanzen und Hilfe bei persönlichen Problemen.

Die Maßnahme ist mit der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer abgestimmt, die Ausbildungsverhältnisse werden dort regulär eingetragen und enden mit der Prüfung vor der zuständigen Kammer.

Im Sommer 2004 soll der 4. Jahrgang starten. Mit dem ersten Durchgang TaF1 im Jahr 2001 starteten 15 junge Mütter. Bis zur Zwischenprüfung schied eine Frau aus persönlichen Gründen aus, eine andere verzog. 13 Frauen haben im vergangenen Jahr an der Zwischenprüfung teilgenommen, davon haben 10 die Prüfung bestanden. Zur Abschlussprüfung sind 11 Frauen gemeldet, nachdem eine Frau in eine Qualifizierungsmaßnahme gewechselt ist und eine Frau mit ihrem zweiten Kind in den Mutterschutzurlaub gegangen ist. Sie wird ihre Ausbildung in diesem Jahr fortsetzen. Alle haben gute Chancen die Prüfung zu bestehen. 5 der Teilnehmerinnen haben schon jetzt, vor der Prüfung, die feste Zusage ihrer Ausbildungsfirmen, dass sie nach der Ausbildung übernommen werden. Auch die übrigen Teilnehmerinnen haben gute Chancen in den Ausbildungsbetrieben einen Arbeitsplatz zu bekommen.

Der Durchgang TaF 2 startete 2002 mit 14 Teilnehmerinnen. 3 Teilnehmerinnen schieden zwischenzeitlich aus, da sie der Mehrfachbelastung Kind, Ausbildung, Berufsschule, Haushalt nicht gewachsen waren. Eine Teilnehmerin wechselte in eine schulische Ausbildung. An der Zwischenprüfung haben 10 Frauen teilgenommen, alle bestanden diese mit einem guten Ergebnis.

TAF 3, Start 2003, begann mit 18 Teilnehmerinnen. Bis zum Januar 2004 haben 3 Frauen ihre Ausbildung abgebrochen, bei 2 Frauen konnten die ausgewählten Betriebe eine adäquate Ausbildung dieser speziellen Zielgruppe leider nicht sicherstellen, daher wurden die Ausbildungsverträge aufgelöst. Die Teilnehmerinnen werden in diesem Jahr in neuen Betrieben ihre Ausbildung fortsetzen können.

Für TAF4 läuft zur Zeit eine Vorbereitungsmaßnahme mit 36 Frauen. Es ist geplant ca. 20 Frauen in die neue Maßnahme aufzunehmen.

Im Projekt werden in 2004 Gesamtkosten in Höhe von 557.00,00 € erwartet. Das Projekt wird im Rahmen des EU Programms „FiFa – Förderung der Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt“ mit 221.800,00 € ca. 40 % der Gesamtkosten gefördert. Entsprechende Bescheide der Bezirksregierung vom 19.04.2004 liegen vor. Die Ausbildungsvergütung der Teilnehmerinnen wird teilweise über das Programm „Ausbildung statt Sozialhilfe“ refinanziert, im übrigen von den Betrieben getragen.


In 2001 wurde das Projekt mit 25.564,59 € gefördert (DS 2297/2001), in 2002 wurde mit DS 1447/2002 eine Beihilfe in Höhe von 25.500,00 € und in 2003 mit DS 1453/2003 eine Beihilfe in Höhe von 24.600,00 € bewilligt. Die Mittel wurden bislang aus der Haushaltsstelle 1.0215.718200.2 „Beschäftigungsförderung, Zuweisungen und Zuschüsse für innovative arbeitsmarktpolitische Instrumente“ bereitgestellt. Die Verwaltung beurteilt den bisherigen Maßnahmeverlauf positiv und schlägt daher die Fortführung der laufenden Maßnahme und den Beginn eines vierten Maßnahmeabschnitts vor. Der innovative Aspekt der Maßnahme tritt jedoch nach drei Jahren in den Hintergrund. Es wird daher vorgeschlagen die Förderung nunmehr aus dem Unterabschnitt "Jugendsozialarbeit" zu gewähren. Anknüpfend an die in unterschiedlichen Drucksachen u.a. DS 1775/2002 E1 vom Rat der Stadt Hannover getroffenen Beschlüsse, die durch die Liquidation der WHG freiwerdenden Mittel nicht einzusparen, sondern für Zwecke der Jugendsozialarbeit zu erhalten, wird vorgeschlagen, diese Mittel nunmehr teilweise zur Finanzierung des Projektes "TAF" zu verwenden.

Die Beihilfe ist Voraussetzung für die Auszahlung der von dem Träger eingeworbenen ESF-Mittel und zur Kofinanzierung der Personal- und Sachkosten vorgesehen. Die vorgeschlagene Förderung von 38.000,00 € entspricht einem Finanzierungsanteil von 7 %. Der Finanzierungsanteil steigt gegenüber den Vorjahren damit nicht an. Die tatsächlich Fördersumme wird angehoben, da die Zahl der Teilnehmerinnen gegenüber 2003 ansteigt In 2004 werden erstmalig drei Ausbildungsjahrgänge ganzjährig betreut. Damit ist der ursprünglich geplante Ausbaustand erreicht. Die Mittel für die vorgeschlagene Zuwendung stehen bei der Haushaltsstelle 1.4520.718300.6 Beihilfeverzeichnis Ziffer e in Höhe der Fördersumme haushaltsrechtlich zur Verfügung.