Drucksache Nr. 1342/2006:
Umgestaltung des Platzes Meyers Garten

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Misburg-Anderten
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
1342/2006
1
 

Umgestaltung des Platzes Meyers Garten

Antrag,

der Umgestaltung des Platzes Meyers Garten, wie in Anlage 1 dargestellt, dem Baubeginn sowie der Mittelfreigabe zuzustimmen.



Finanzielle Auswirkungen:

Vermögenshaushalt
Haushaltsmanagementkontierung: 6300.213 950100

Bezeichnung: Stadtplätze


Ansatz: 2006: anteilig 223.000,- €
Verpflichtungsermächtigung z.L. 2007: anteilig 642.000,- €

Die Gesamtkosten für die Umbaumaßnahme betragen ca. 865.000 €. Im Vermögenshaushalt 2006 sind für die Maßnahmen des Stadtplatzprogramms insgesamt 900.000 € veranschlagt.

Für das Projekt Meyers Garten sind davon für 2006 anteilig 223.000 € vorgesehen. Im Vermögenshaushalt ist darüber hinaus eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 750.000 € zu Lasten 2007 veranschlagt. Davon werden für das Projekt Meyers Garten 642.000 € in Anspruch genommen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Im Rahmen des Stadtplatzprogramms werden genderspezifische Belange besonders beachtet, so auch bei der geplanten Maßnahme. Im Rahmen der Planung der Maßnahme wurden Fragen der sozialen Sicherheit (Beleuchtung), der Querbarkeit des Platzes und der Erreichbarkeit anliegender Ziele sowie die behindertengerechte Gestaltung geprüft. Die Ergebnisse sind in die Planung eingeflossen. Die gruppenspezifischen Anforderungen wurden in differenzierten Bürgerbeteiligungen erarbeitet, wobei auch eine spezielle Kinderbeteiligung durchgeführt wurde.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei der Hsh-Stelle
(im Budget Nr.)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von Dritten70.000,00 €6300.080-350200Betriebseinnahmen0,00 €
sonstige Einnahmen0,00 €Finanzeinnahmen von Dritten0,00 €
Einnahmen insgesamt70.000,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
Erwerbsaufwand0,00 €Personalausgaben0,00 €
Hoch-, Tiefbau bzw. Sanierung865.000,00 €6300.213-950100Sachausgaben0,00 €
Einrichtungsaufwand0,00 €Zuwendungen0,00 €
Investitionszuschuss an Dritte0,00 €Kalkulatorische Kosten65.700,00 €Einzelplan 9
Ausgaben insgesamt865.000,00 € Ausgaben insgesamt65.700,00 € 
Finanzierungssaldo-795.000,00 € Überschuss / Zuschuss-65.700,00 € 

Begründung des Antrages


1. Ausgangslage und Ziele

Mit Beschluss vom 12.11.1998 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover der Verwaltung den Auftrag erteilt, eine Aufstellung über die Stadtplätze einschließlich der Stadtgrünplätze Hannovers zu erarbeiten und Vorschläge zur Aufwertung der Plätze sowie zur Finanzierung der erforderlichen Maßnahmen vorzulegen (DS 2723/1998).

Die Verwaltung wurde dabei aufgefordert, Aussagen zu gestalterischen, funktionalen und ökologischen Zuständen, Mängeln und Verbesserungsvorschlägen, inklusive Kostenschätzungen und Finanzierungsmöglichkeiten, zu machen. Von den insgesamt 258 erfassten Plätzen Hannovers wurde bei 82 Plätzen eine besondere Bedeutung für die Stadtbezirke und Stadtteile und ein besonderer Handlungsbedarf festgestellt.

Ziel des Stadtplatzprogramms ist es, Impulse für die Stadtteilzentren durch Investitionen in die öffentlichen Räume zu geben. Die zentralen Plätze sollen in ihrer Funktion als Stadtteilmittelpunkte, als ökonomische Zentren und als Identifikationsorte gestärkt werden.

Auch der Platz Meyers Garten weist erhebliche Defizite in seiner Gestaltung und Funktionalität auf. Dies wurde bereits in jahrelanger Vorarbeit durch lokale Akteure (u.a. VHS Arbeitskreis, Bezirksratsanträge) festgehalten und durch vielfältige planerische Vorschläge untermauert. Der Stadtbezirksrat Misburg – Anderten hat im Laufe der letzten Jahre mehrere Anträge gestellt, den Platzbereich um Meyers Garten aufzuwerten.

Mit dem Stadtplatzprogramm eröffnet sich nun für das Zentrum Misburg eine konkrete Realisierungschance.

Die Verwaltung beabsichtigt, den Kreuzungsbereich Meyers Garten und die angrenzenden Nebenanlagen umzugestalten. Aus Sicht der Verwaltung muss aus funktionalen und gestalterischen Gründen neben dem Platz auch der gesamte Platzbereich unter Berücksichtigung der einmündenden Straßen und der angrenzenden Nebenanlagen betrachtet werden, da auch diese Bereiche erhebliche Mängel aufweisen. Private Flächen, die unmittelbar an öffentliche Flächen angrenzen, sind planerisch zu berücksichtigen. In Gesprächen mit den jeweiligen Eigentümern werden die Möglichkeiten ermittelt, auch diese Flächen aufzuwerten.

Um eine von den Anliegern und Nutzern der Platzfläche getragene Lösung zu entwickeln, wurde im Rahmen des Planungsprozesses eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Die erste Veranstaltung fand am 22.11.2005 im Bürgerhaus Misburg statt, bei der verschiedene Themen und Anregungen von Anliegern und verschiedenen Interessengruppen in Arbeitsgruppen erarbeitet und diskutiert wurden. Neben Missständen und Potentialen wurden auch die wichtigsten Planungsziele definiert.

Der Bereich Meyers Garten soll nach den folgenden Leitzielen umgestaltet werden:

- Verbesserung der Verkehrssituation im Kreuzungsbereich für alle Verkehrsteilnehmer
- Schulwegsicherung
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch Vergrößerung und Umgestaltung der
Nebenanlagen
- Schaffung von Begegnungs- und Kommunikationsmöglichkeiten (Stadtteilmitte)
- Lösung von Nutzungskonflikten
- Stärkung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Stadtteil

Die Ergebnisse der 1. Veranstaltung wurden durch die Ergebnisse der Kinderbeteiligung der Kardinal-Galen-Grundschule zum Thema „Sicherer Schulweg“ unterstützt.

Die im Rahmen der 1. Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung erarbeiteten Planungsziele, ergänzt um die Ergebnisse der Kinderbeteiligung, wurden von der Verwaltung ausgewertet und in einer 2. Veranstaltung am 25.01.2006 mit ansässigen Geschäftsleuten (VGI Misburg) und Grundstückseigentümern präsentiert. Hierbei wurden die Ergebnisse unter besonderer Berücksichtigung stadtteilökonomischer Kriterien diskutiert und weiterentwickelt.

Auf Basis der Ergebnisse der o.g. Veranstaltungen erarbeitete die Verwaltung 2 Alternativen, die im Rahmen einer 3. Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung am 14.2.2006 vorgestellt wurden.

Die Varianten wurden intensiv diskutiert, wobei als Ergebnis der Veranstaltung die 2. Gestaltungs-Variante mit dem Arbeitstitel „Blätter“ favorisiert wurde.

Im Rahmen des Planungsprozesses zeigte sich darüber hinaus, dass vor Ort auch der Wunsch von einigen Bürgern und Anliegern besteht, den angrenzenden Parkplatz ebenfalls in die Maßnahme einzubeziehen. Dies ist jedoch aufgrund der damit verbundenen erheblichen Ausweitung des Projektes aus finanziellen Gründen nicht möglich. Hinzu kommt, dass sich im Rahmen des Beteiligungsprozesses während der Planungsphase starke Kontroversen hinsichtlich einer zukünftigen Nutzung und Gestaltung des Parkplatzes ergeben haben, die die Realisierung einer Umgestaltung des Parkplatzes im Rahmen des Stadtplatzprojektes Meyers Garten auch aus diesen Gründen nicht zulassen. Deshalb kann eine Umgestaltung der Parkplatzfläche für mögliche Mehrfachnutzungen, wie zum Beispiel als Parkplatz und Festplatz oder Marktplatz, nur in einem zweiten Schritt zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

In der beigefügten Anlage 1 ist der Entwurf für die Maßnahmen zur Umgestaltung von Meyers Garten dargestellt.


2. Beschreibung des Vorhabens

Im Rahmen der geplanten Umgestaltung des Platzes Meyers Garten werden die Einmündungsradien unter Berücksichtigung der erforderlichen Gelenkbusradien verkleinert und die vorhandenen Verkehrsinseln zurückgebaut. Eine Untersuchung zur Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes hat ergeben, dass der Erhalt der verkehrstechnischen Leistungsfähigkeit weiterhin gewährleistet ist.

Die vorhandene Anzahl der Fahrbahnen bleibt unter Berücksichtigung des ÖPNV (Busse) bestehen, wobei das Straßenprofil verändert und die Signalisierung dem vorhandenen Verkehrsaufkommen und den Ansprüchen aller Verkehrsteilnehmer angepasst wird. Durch das neue Straßenprofil entsteht für die querenden Fußgänger und Radfahrer mehr Sicherheit.
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Durch die Verkleinerung der Fahrbahnflächen entstehen zusätzliche Flächen in den Nebenanlagen, die den Gehwegbereichen zugeordnet werden können. Dabei wird ein Platzcharakter geschaffen, der zu einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität in den Randbereichen des Platzes führt und auch eine Ausweitung der Außenbewirtschaftungen ermöglicht.

Die Gehwege erhalten einen Belag aus Betonplatten (40 / 40 cm) und werden gestalterisch an die angrenzenden Gehwegflächen angeschlossen. In den Gehwegflächen sollen blätterförmig gepflasterte Bereiche als Verweil- und Treffpunkte betont werden. Die Blättermotive werden mit einem besonderen Material (Granitkleinpflaster oder Ernst-August-Platte ) ausgeführt. An den Rändern der Blattmotive und an den Baumscheiben werden Sitzmauern mit Holzauflagen angeordnet.

Der Radverkehr erhält im Kreuzungsbereich sowie in den kreuzungsnahen Bereichen der einmündenden Straßen eine klare verkehrssichere Wegeführung, die im Bereich der Anderter Straße Richtung Hannoversche Straße und Waldstraße auf Fahrbahnebene verläuft. Im Bereich der östlichen Querung der Anderter Straße und im weiteren Verlauf bis zur Paula-Nordhoff-Straße wird der Radweg als wichtige Schulwegbeziehung zwischen Meyers Garten und den umliegenden Schulen als 2- Richtungsradweg ausgebaut. Im Bereich des gesamten Knotens werden die Radwegefurten im Fahrbahnbereich rot eingefärbt

Als weitere Maßnahme der Schulwegsicherung wird unabhängig von den Umbaumaßnahmen geprüft, ob die Paula-Nordhoff-Straße verkehrsrechtlich als Einbahnstraße ausgewiesen werden kann, oder ob das Linksabbiegen von der Anderter Straße in die Paula-Nordhoff-Straße untersagt werden kann.
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Die Baumstandorte bleiben erhalten. Im Einmündungsbereich Alte Schmiede/Kurze Straße werden 2 neue Bäume angeordnet.

Weiterhin werden zusätzlich 15 Pilzleuchten (Lichtpunkthöhe 4 m ) als Gehwegbeleuchtung und 12 Hellux- Leuchten (Lichtpunkthöhe 8 – 10m ) als Fahrbahnbeleuchtung angeordnet. Durch die Erneuerung der Beleuchtung bekommt der Platz in den Abendstunden ein deutlich freundlicheres und ansprechenderes Erscheinungsbild.

Das gesamte funktionale Mobiliar (Papierkörbe, Fahrradbügel usw.) wird einheitlich erneuert und entsprechend angeordnet. Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder werden durch den Einau zusätzlicher Fahrradbügel verbessert.

Die angrenzenden privaten Flächen der Grundstücke Waldstraße 1 und Hannoversche Straße 1 wurden konzeptionell in die Umgestaltung einbezogen. Die Kosten für die Herstellung der Privatflächen müssten jedoch von den Grundstückseigentümern getragen werden. Hierzu werden zurzeit Gespräche geführt.

Für den Bereich der Busumsteigeanlage prüft die Verwaltung derzeit die technischen Möglichkeiten einer zusätzlichen Sicherung für die querenden Fahrgäste. Die Nachrüstung z.B. einer bedarfsgesteuerten Fußgängerdruckampel (mit Induktionsschleifen für haltende Gelenkbusse) wird technisch vorbereitet, indem bereits Leerrohre vorgesehen werden.

3. Kosten

Die Gesamtkosten für die Umbaumaßnahme betragen ca. 865.000 €. Auf den Teilbereich der Hannoverschen Straße zwischen der Einmündung Kurze Straße und der Kreuzung Meyers Garten, der im Rahmen der Maßnahme umgebaut wird, entfallen dabei ca. 150.000 € Baukosten. Für diesen Teilbereich ist die Straßenausbaubeitragssatzung anzuwenden. Die Hannoversche Straße wird als Straße mit starkem innerörtlichem Verkehr eingestuft.


4. UVP

Durch den Umbau des Platzes wird die städtebauliche Qualität des gesamten Bereiches gesteigert. Die geplanten Baumpflanzungen und die damit verbundenen Entsiegelungsmaßnahmen führen zu einer ökologischen Aufwertung des Platzes.


5. Bauzeit / Bauablauf

Es ist geplant, in diesem Jahr die Ausschreibung und die Beauftragung der Baumaßnahme sowie den vorbereitenden Leitungsbau durchzuführen. Um an diesem verkehrswichtigen Knotenpunkt das Risiko witterungsbedingter Verzögerungen zu minimieren, soll mit den wesentlichen Straßenbauarbeiten jedoch erst nach der Winterpause begonnen werden.
66.21 
Hannover / 02.06.2006