Drucksache Nr. 1301/2005:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2005

Inhalt der Drucksache:

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1301/2005
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an den Verein "Miteinander für ein schöneres Viertel" für das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" für 2005

Antrag,

dem Verein „Miteinander für ein schöneres Viertel“ (MSV) e.V. für das Projekt „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ aus dem Verwaltungshaushalt 2005, Haushaltsstelle 1.4980.718300.5, "Programm „Soziale Stadt", a) Projekte, eine einmalige Beihilfe in Höhe von bis zu
20.000,00 Euro

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Das Projekt richtet sich an die gesamte Bevölkerung im Wohnquartier der Bömelburgstraße. Bei der Gestaltung der Projektinhalte finden die spezifischen Bedarfe von Frauen und Männern Berücksichtigung. So wurden beispielsweise für die Aktivierung der Bewohnerschaft zur Kandidatur für den Mieterbeirat gezielt auch Frauen angesprochen, um eine Interessenvertretung auch für Frauen zu gewährleisten und sie zu ermutigen, sich für ihre Belange einzusetzen.

Kostentabelle

Es entstehen die genannten finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld und Hainholz.

Das Projekt "Nachbarschaftsarbeit Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 0025/2005) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern. Es soll auch im Jahr 2005 fortgesetzt werden.

Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei Maßnahmen zur Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens in dem überwiegend aus Sozialwohnungen bestehenden Wohnquartier der Bömelburgstraße und umliegender Straßen. Hier leben 24 % der Hainhölzer (1.616 Personen). Es ist eine Ballung sozialer Problemlagen festzustellen (überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit mit schätzungsweise rund 27 % und hoher Sozialhilfebezug mit 23,7 %). Erste Projekte mit nur punktuell im Quartier tätigen Honorarkräften haben gezeigt, dass es eines regelmäßigen personellen sozialpädagogischen Angebotes für dieses Wohngebiet besonders bedarf, um Bewohnerinnen und Bewohner u.a. auch an der Mitwirkung sanierungsbedingter Maßnahmen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ zu aktivieren. Dieses Defizit soll mit diesem am 1. Oktober 2004 begonnenen und auf die Laufzeit von 3 bis 5 Jahren angelegten Projektes der „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ behoben werden.

Die „Nachbarschaftsarbeit Hainholz“ verfolgt als generelles Leitziel, die Entwicklung eines benachteiligten Wohngebietes hin zu einem lebendigen Gemeinwesen und zu einem in den Stadtteil vollends integrierten Wohnquartier. Zur erfolgreichen Umsetzung dieser Bestrebungen bedarf es einer umfangreichen Förderung und Einbeziehung der Bewohnerinnen und Bewohner, mit dem Ziel, die Mitverantwortung und letztlich die Identifikation mit dem Wohngebiet bzw. Gemeinwesen herzustellen. Die Ziele des Projektes im Einzelnen sind:

· Förderung der Nachbarschaft und des Zusammenlebens,
· Reduzierung von Konflikten der Bewohnerschaft,
· Verminderung von Fluktuation,
· soziale und wirtschaftliche Stabilisierung der Bewohnerschaft,
· Verbesserung sozialer Angebote und Hilfen,
· Identifikation und Mitverantwortung für das Gemeinwesen und den gesamten Stadtteil,
· Förderung des Zusammenlebens verschiedener Bevölkerungsgruppen,
· Verbesserung der Wohnwertes,
· Hilfe zur Selbsthilfe und
· Aufbau und Förderung tragfähiger Strukturen des Miteinanders.

Nach Ablauf des Projektzeitraumes sollten diese Ziele durch sich aus dem Stadtteil selbsttragende Strukturen weiter verfolgt werden.

Im Rahmen des Projektes wurden bisher verschiedene Maßnahmen bzw. Aktivitäten durchgeführt. Zu Beginn wurde im November 2004 mit Eltern und Kindern aus dem „Bömelburgviertel“ und weiteren erwachsenen Bewohnerinnen und Bewohner ein Laternenumzug durchgeführt. Im Dezember beteiligten sich mit Unterstützung der Nachbarschaftsarbeit erstmalig Bewohnerinnen und Bewohner des „Bömelburgviertels“ an der Stadtteilaktion „Lebendiger Adventskalender“. Gemeinsam mit Müttern und einer ehrenamtlichen Bewohnerin wurde ein wöchentlicher offener Spiel- und Bastelkreis eingeführt. In Zusammenarbeit mit zwei Künstlern werden zur Zeit zwei Beteiligungsprojekte vorbereitet. Zum einen gestalten Kinder zwischen 8 und 14 Jahren im Eingangsbereich des neuen Spielplatzes Mauern und Gehwegplatten mit Fliesenmosaiken, zum anderen werden Jugendliche auf dem Gelände einer Malerfirma in die Grundlagen des Malerhandwerkes eingeführt und gestalten anschließend die Fassade eines Trafohauses, ebenfalls im Kontext zur Spielplatzgestaltung. Aus Anlass einer geplanten Erneuerung der Vorgarten- und Gehwegbereiche und des Hofes wurden Bewohnerinnen und Bewohner einer Häuserzeile einzeln nach ihren Wünschen und Problemen mit dem Wohnumfeld sowie nach ihrer Wohnzufriedenheit im Stadtteil befragt. In Vorbereitung einer Wahl von Mieterbeiräten finden Aktivierungsgespräche mit Mieterinnen und Mietern statt, die für die Kandidatur interessiert werden sollen. Für zwei Projekte im Rahmen des Programms „Lokales Kapital für soziale Zwecke (LOS)“ hat die Nachbarschaftsarbeit die Projektleitung übernommen. Es handelt sich hierbei jeweils um die Erstellung einer Machbarkeitsstudie und Konzeption für einen Service-Pool für Dienstleistungen von und für Stadtteilbewohner sowie für einen von Stadtteilbewohnern geführten Gastronomiebetrieb.

Für die nähere Zukunft befindet sich unter Einbeziehung von Müttern und Frauen aus dem Spiel- und Bastelkreis sowie mit Interessierten am Mieterbeirat die Einrichtung eines Nachbarschaftscafes im bisherigen Mietertreff in Planung. Mit Mitarbeiterinnen der Kindertagesstätte Voltmerstr. 57 wird eine Veranstaltung mit Müttern zum Thema „Wohnen mit Kindern“ vorbereitet. Vorgesehen ist ebenso eine Kontaktaufnahme zu Seniorenkreisen, um mit Senioren aus dem Viertel und der GBH über Möglichkeiten der altersgerechten Modernisierung von Einzelwohnungen zu sprechen.

Das Projekt beinhaltet die Finanzierung einer Teilzeit-Personalstelle von 30 Wochenstunden mit der Qualifikation Sozialpädagogik/Sozialarbeit inklusive Sachkosten für die gesamte Dauer des Projektes. Die Finanzierung erfolgt jeweils zur Hälfte aus Mitteln des MSV e.V. und der hiermit beantragten Beihilfe

Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 20.000,00 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2005, Haushaltsstelle 1.4980.718300.5, "Programm „Soziale Stadt", a) Projekte, zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Honorar- und Sachkosten vorgesehen.
 50.09.1
Hannover / 09.08.2005