Antrag Nr. 1270/2020:
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Anhörung: Zukunftsfähige Unterkunfts- und Unterstützungskonzepte für Wohnungslose und Suchtkranke

Inhalt der Drucksache:

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Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Anhörung: Zukunftsfähige Unterkunfts- und Unterstützungskonzepte für Wohnungslose und Suchtkranke

Antrag

zu beschließen:
Der Sozialausschuss führt direkt nach der Sommerpause in gemeinsamer Sitzung mit dem Stadtentwicklungs- und Bauausschuss eine öffentliche Anhörung zum Thema „Zukunftsfähige Unterkunfts- und Unterstützungsangebote für Wohnungslose und Suchtkranke" durch. Im Rahmen der Anhörung soll dargestellt werden, welche Möglichkeiten für ein integriertes Hilfs- und Unterbringungskonzept im Innenstadtbereich (dort, wo sich die Einrichtungen bereits jetzt befinden) von den freien Trägerinnen gesehen werden und wie diese kooperativ umgesetzt und dezentral sozialräumlich ebenfalls installiert werden könnten. Ein integriertes, geschlechtersensibles Hilfs- und Unterbringungskonzept soll Ernährung, Beratung, Übernachten, medizinische Versorgung, Hygiene sowie auch den Ausblick auf (möglichst) reguläre, dezentrale Unterbringung beinhalten. Auch die Frage zum langfristigen, ganzjährigen Arbeiten in Gremien- und trägerübergreifenden Netzwerken soll erörtert werden. Im Anschluss an die Anhörung wird ein Austausch mit den Vertreterinnen der Verwaltung zu den Inhalten der Anhörung eingeplant.

Als Anzuhörende werden eingeladen:

· Vertreterin der Caritas
· Vertreterin der Diakonie (Mecki-Laden bzw. Mecki 2.0)
· Vertreterin der Step gGmbH (Stellwerk bzw. Straßensozialarbeit)
· Vertreterin des Selbsthilfe für Wohnungslose e.V.
· Vertreter*in(nen) der Region Hannover (Wohnungslose, Gesundheit)
· Vertreterin von Phoenix e.V. / La Strada

Begründung

Bedingt durch die Corona-Krise hat die Stadtverwaltung mit großem Engagement Möglichkeiten der Versorgung (Essenausgabe), Hygiene (Duschen im Stadionbad) und der Unterbringung geschaffen. Im Rahmen der Unterbringung in der Jugendherberge hat sich gezeigt, dass die Möglichkeiten der Wohnungslosen, Perspektiven für ein Leben abseits der Straße zu entwickeln, rapide ansteigen, wenn sie in Einzelzimmern untergebracht sind und erfahrene, Hannover-kundige Beratung niedrigschwellig erreichbar ist. Die Anhörung soll aufzeigen, wie diese günstigen Effekte weitergeführt, erhalten und in ein krisensicheres, agiles System überführt werden können, das einerseits Elend so gut es geht vermeidet, und andererseits echte Perspektiven für die Wohnungslosen bietet. Dabei sollen die Kooperationsbereitschaft und das Arbeiten in Netzwerken ausgelotet und im Sinne der Wohnungslosen und Suchtkranken verlässlich verankert werden. Dies beinhaltet auch die Zusammenarbeit der Bereiche Soziales und Unterbringung.
Der Bereich um das Stellwerk bzw. uni den Raschplatz herum wird ein Platz für Wohnungslose und Suchtkranke bleiben, da viele Hilfseinrichtungen dort angesiedelt sind. Aus dem Bericht des Drob Inn in Hamburg in der Anhörung des Sozialausschusses vom 20.01.2020 ist bekannt, dass ein zentraler Platz sinnvoll sein kann. Dies gilt es für Hannover auszuloten, zu entwickeln und in ein Netzwerk aus dezentralen Angeboten einzubetten.

Dr. Freya Markowis
(Fraktionsvorsitzende)