Drucksache Nr. 1218/2005:
Neugestaltung der Busspur am Aegidientorplatz - "Aegidienwald"

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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1218/2005
2
 

Neugestaltung der Busspur am Aegidientorplatz - "Aegidienwald"

Antrag,

der Umgestaltung der Busspur am Aegidientorplatz im Bereich zwischen Hildesheimer Straße und Marienstraße, wie in Anlage 1 dargestellt, zuzustimmen.

Finanzielle Auswirkungen:

Die Finanzierung soll durch Sponsorengelder der Nord LB, VGH, dem Nds. Sparkassen- und Giroverband und der Sparkasse Hannover erfolgen.
Die geschätzten Gesamtbaukosten der Maßnahme werden voraussichtlich ca. 180.000,- €. betragen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderaspekte sind bei der Maßnahme nicht betroffen, da es sich um eine Umnutzung der Fläche handelt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage

Bereits im Zusammenhang mit dem Bau der Nord LB wurde eine städtebauliche Umgestal-
tung des Aegidientorplatzes angeregt. Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung des Aegidientorplatzes wurde von Seiten der Anlieger der Wunsch nach einer Aufwertung der vorhandenen Platzsituation am Aegidientorplatz an die Landeshauptstadt Hannover heran-
getragen.


Die Erarbeitung verschiedener Gestaltungsvorschläge wurde im Rahmen eines Studien-
projektes am Institut für Grünplanung und Gartenarchitektur der Universität Hannover (Prof. Weilacher) durchgeführt. Ziel des Wettbewerbes war, neue gestalterische Ideen für eine Umgestaltung der Busspur im zentralen Bereich des Platzes zwischen Hildesheimer Straße und Marienstraße zu entwickeln, wobei u.a. Materialien, Vegetation, Ampelphasen sowie Fassadenbilder untersucht wurden.

Zur verkehrlichen Bewertung, ob überhaupt auf die Busspur verzichtet werden kann, wurde vom Fachbereich Tiefbau ein Verkehrsgutachten beauftragt. Das Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass ein Umbau der Busspur ohne Einbußen der Leistungsfähigkeit für den ÖPNV und den Individualverkehr-Fahrspuren möglich ist, wenn eine verkürzte Busspur auf der Dreiecksinsel für die Fahrtrichtung Schiffgraben-Friedrichswall angeordnet wird und für die Fahrtrichtung Friedrichswall-Schiffgraben die Busspur an den linken Rand der Individual-
verkehr-Fahrspuren verlegt wird. Die verbleibende Restfläche der Busspur steht dann der künstlerischen Gestaltung zur Verfügung. (Anlage 1)


2. Ergebnis zur weiteren Realisierung des “Aegidienwaldes”

Zur weiteren Betreuung der Planung wurde das Architekturbüro Determann vorgeschlagen, wobei seitens des Architekturbüros die studentischen Verfasser des Entwurfes "Aegidien-
wald” Stefanie Schmoll und Dominik Geilker zur weiteren Bearbeitung eingestellt wurden.

Der Studentenentwurf beinhaltet eine gartenkünstlerische Interpretation von Stadtgrün, bei der eine Abstraktion des Waldes in Form von beweglichen Windsäcken an Stahlmasten mit Birkenmuster nachgebildet wird. Neben den Masten erhält die Fläche eine Bepflanzung mit Gräsern, bei der das Gestaltungselement “Wind” das Spiel aus Bewegung und Lichtwechsel der “Kronenebene” auf der unteren Platzfläche erlebbar macht. Diese künstlichen Bäume setzen in Verbindung mit der filigranen Gräserbepflanzung das Phänomen des Windes am Aegidientorplatz eindrucksvoll in Szene.

Die Arbeit basiert auf einer genauen Analyse der Grünsubstanz rund um den Aegidientor-
platz und der vegetationstechnischen Rahmenbedingungen ( unterirdischer U-Bahn-Tunnel, Leitungstrassen, Verkehrsbegleitgrün usw.).


3. Beschreibung des Vorhabens

Zeitgleich mit der Erstellung der Entwurfsunterlagen durch die Studenten wurde im Frühjahr 2005 vom Fachbereich Tiefbau die Ausbauplanung für den Umbau der vorhandenen Bus-
spur am Aegidientorplatz erarbeitet. Hierbei wird die vorhandene Bordanlage an der Ost-
seite der Busspur versetzt, sodass Busse, die in die Georgstraße fahren, weiterhin eine separate Busspur benutzen können.

Auf der verbleibenden Restfläche werden ca. 30 Masten mit Windsäcken eingebaut, die in lockerer Struktur unter Berücksichtigung der vorhandenen Kabel- und Leitungstrassen auf der Fläche verteilt werden.

In der Anlage 2 sind die vorgesehenen Stahlmasten und Windsäcke dargestellt.





Die vorhandene Bordanlage der Dreiecksinsel im Bereich der Hildesheimer Straße wird an der Ostseite versetzt, wodurch die Busse aus Richtung Schiffgraben (stadtauswärts) auf den Fahrspuren des Individualverkehrs bis in den südlichen Bereich des Platzes fahren, um dann auf einer separaten Busspur rechts neben dem fließenden Individualverkehr weiter in den Friedrichswall auf die vorhandene Busspur zu fahren.

Die vorhandene Beleuchtung bleibt erhalten und wird entsprechend der Planung neu angeordnet.


4. Umsetzung und Zeitplan

Der vorhandene Ausbau der Busspur Aegidientorplatz wurde mit Zuwendungen nach dem GVFG realisiert, wodurch sich eine Mittelbindung bis Ende 2004 ergab und der Baubeginn zur Umgestaltung der Busspur frühestens ab November 2004 möglich war.

Die Straßenbauarbeiten werden voraussichtlich im August 2005 begonnen.


5. UVP

Durch den Umbau des Platzes wird die städtebauliche Qualität des gesamten Bereiches, insbesondere durch die Begrünung, gesteigert.
 66.21.10
Hannover / 03.06.2005