Antrag Nr. 1195/2010:
Dringlichkeitsantrag von Ratsherrn Böning zum sofortigen Stopp der Ausstellung "60 Jahre Nakba" in der VHS Hannover

Informationen:

verwandte Drucksachen:

1195/2010 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

  • 20.05.2010: Ratsversammlung: Dem Antrag wurde bei 1 Stimme dafür die Dringlichkeit nicht zuerkannt (mind. 44 Stimmen). Der Antrag wird in der Ratssitzung am 17.06.2010 behandelt
  • Erledigt: Ratsversammlung: Der Antrag wurde am 07.06.2010 von Ratsherrn Böning zurückgezogen, da die Ausstellung bereits beendet ist.

Antragsteller(in):

Ratsherr Böning

Inhalt der Drucksache:

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Dringlichkeitsantrag von Ratsherrn Böning zum sofortigen Stopp der Ausstellung "60 Jahre Nakba" in der VHS Hannover

Antrag

Dringlichkeitsantrag:
Sofortiger Stopp der Ausstellung „60 Jahre Nakba" in der VHS Hannover Der Rat möqe beschließen:

Die Verwaltung wird aufgefordert zu veranlassen, dass die Ausstellung ~60 Jahre Nakba" in der VHS Hannover umgehend abgesetzt wird.

Begründung

Seit dem 15. Mai und bis einschließlich 5. Juni läuft in der VHS Hannover die Ausstellung „60 Jahre Nakba".
Eine Ausstellung, die lt. VHS „mit einer Fülle von Fotos, Karten, Statistiken und anderen Materialien die Flucht und Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung von 1948 beschreibt und dokumentiert"
Tatsächlich jedoch wird den Besucher/innen der Ausstellung ein sehr einseitiges Bild vom Israelisch-Palästinensischen Verhältnis vermittelt:
So werden die Palästinenser ausschließlich als Opfer und die Israelis (die hier fast nur als Juden oder Zionisten bezeichnet werden) ebenso ausschließlich als die Täter dargestellt.
Antisemitische und antiisraelische Feindbilder werden dadurch weiter verfestigt, die Ausstellung „Nakba" führt nicht zu einem Dialog, sondem sie polarisiert.
Zum Beginn der Ausstellung lagen sogar vorformulierte Protestpostkarten, welche die Besucher/innen an die israelische Botschaft schicken sollten, aus.
Damit hat sich die VHS nicht nur für die Verbreitung palästinensischer Propaganda zur Verfügung gestellt, sondem sie hat auch unmittelbar und aktiv eine politische Kampagne der Palästinenser unterstützt.
Diese Beteiligung an einer antiisraelischen Aktion ist mit dem Auftrag zu seriöser und sachlicher politischer Bildung nicht zu vereinbaren!
Durch die sehr einseitige, antiisraelische Darstellung der einzelnen Themenbereiche wird der historische Kontext verzerrt!
Ein Beispiel dazu: Bei der Darstellung der arabischen Unruhen der 30er Jahre werden den Besucher/innen zwei ganz wesentliche Punkte verschwiegen:
- Radikale Palästinenser ermordeten damals viele, die mit den jüdischen Nachbarn kooperieren wollten.
- Anführer von denen war damals der Großmufti von Jerusalem Amin AI Husseini, der nachweislich ein sehr enger Verbündeter von Adolf Hitler war.
Es darf nicht die Aufgabe der Stadt Hannover sein, die Staatsgründung Israels als "Nakba", also als "Katastrophe" zu bezeichnen - oder diese anti-israelische Sicht durch eine solche Ausstellung direkt oder indirekt unterstützen und damit zu legitimieren.
Eine solche Ausstellung gehört nicht nach Hannover und muss daher umgehend abgesetzt werden!

Jens Böning