Antrag Nr. 1173/2020 N1:
Neufassung: Antrag der CDU-Fraktion zur Bereitstellung der staatlichen Bühnen für kommunale Theater/ Suche nach weiteren Räumlichkeiten

Inhalt der Drucksache:

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Neufassung: Antrag der CDU-Fraktion zur Bereitstellung der staatlichen Bühnen für kommunale Theater/ Suche nach weiteren Räumlichkeiten

Antrag

1. Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit dem Land Niedersachsen aufzunehmen, die zum Ziel haben, eine Nutzung der staatlichen Bühnen (Schauspielhaus, Ballhof 1 und 2, Staatsoper) durch freie Theater der Landeshauptstadt Hannover zu ermöglichen, um auf diese Weise die Abstands- und Hygieneregeln im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie einzuhalten.
2. Die Verwaltung wird beauftragt, in eigenen Räumlichkeiten oder in Räumlichkeiten städtischer Unternehmen die Möglichkeit der Einrichtung einer zweiten Spielfläche für die freie hannoversche Theaterszene neben dem „Theater für Hannover" im Kulturzentrum Pavillon zu prüfen und alternativ Gespräche mit privaten Akteuren zum selben Zweck zu führen. Den Ratsgremien sind die Ergebnisse nebst Kostenaufstellung zur Beschlussfassung vorzulegen.

Begründung


Die aktuelle Krisenlage ermöglicht den großen Bühnen auf absehbare Zeit keinen Spielbetrieb. Gerade heute beenden die Intendantinnen von Staatsschauspiel und Staatsoper die laufende Spielzeit vorzeitig.

Durch die Zurverfügungstellung der staatlichen Bühnen durch freie Theater, könnten diese weiterhin für die Dauer des Spielverbots bespielt werden. Im Gegensatz zu den kleineren Theatern wäre es zudem möglich, in den großen Häusern die notwendigen Sicherheitsabstände unter der Voraussetzung einzuhalten, dass zum Verkauf lediglich die Anzahl an Plätzen steht, die in den freien Theatern auch unter normalen Umständen maximal angeboten werden kann. Die Folgen der Krise, die gerade für die freien Theater besonders existenzbedrohend wären, könnten so abgemildert werden.

Die Dringlichkeit ergibt sich aus der akuten Situation und dem Umstand, dass die Kultureinrichtungen, insbesondere Theater, von den neuesten Lockerungen immer noch nicht erfasst und eine zeitlich Perspektive für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes noch nicht aufgezeigt werden kann.

Die Corona-Pandemie wird auch weiterhin den Spielbetrieb der freien kommunalen Theater massiv beeinträchtigen. Mit dem „Theater für Hannover" ist eine erste gute Möglichkeit gefunden worden, den verschiedenen Bühnen eine Auftrittsmöglichkeit zu schaffen.

Aufgrund der Vielfalt der hannoverschen Theaterszene, die ein Aushängeschild der Landeshauptstadt auch und gerade im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadtbewerbung darstellt, ist eine einzige Spielstätte für mehrere Bühnen auf Dauer zu wenig. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.

Die Stadtverwaltung sollte daher eingehend prüfen, ob in eignen Räumlichkeiten eine weitere Spielstätte ermöglicht werden kann. Alternativ ist dies auch mit privatwirtschaftlichen Akteuren am Markt (Cavallo, Theater am Aegi etc.) zu klären und solche Räumlichkeiten anzumieten.

Der nunmehrige erste Punkt kann - für den Fall einer erneuten Einstellung des Spielbetriebes der staatlichen Bühnen - weiterhin als Auftrag bestehen bleiben.


Jens Seidel
Vorsitzender