Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Mehrere Krankenversicherungen melden überdurchschnittlich hohe Krankmeldungen aufgrund von Atemwegserkrankungen im Jahr 2022. Laut der AOK hat sich die Zahl der Krankmeldungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Corona-Vorjahr fast verdreifacht. Vor allem das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung gilt als Hauptursache für diesen Anstieg, da das Immunsystem eine lange Zeit von Erkältungsviren verschont blieb und diesen nun nach Ende der Maskenpflicht oft schutzlos ausgesetzt ist.
Wir fragen wir die Verwaltung:
1. Wie viele Krankmeldungen verzeichnete die Verwaltung jeweils in den Jahren 2020, 2021, 2022 und im ersten Quartal 2023?
2. Ist der Verwaltung bekannt, wie viele Angestellte sich aufgrund von Atemwegserkrankungen in den jeweiligen Jahren krankgemeldet haben? Wenn ja, wie viele waren es je Jahr (2020-2023)?
3. Falls es auch in der Verwaltung zu einer auffälligen Häufung von Krankmeldungen kam: Wie erklärt sich die Verwaltung dies und welche Maßnahmen trifft die Verwaltung um diesem Trend entgegen zu wirken?
Frage 1: Wie viele Krankmeldungen verzeichnete die Verwaltung jeweils in den Jahren 2020, 2021, 2022 und im ersten Quartal 2023?
Die Anzahl der Krankmeldungen ist aufgrund der jeweils daraus resultierenden unterschiedlichen Ausfallzeit nicht aussagekräftig und wird daher nicht ausgewertet.
Stattdessen wird die Fehlzeitenquote ermittelt, also der Prozentanteil der Krankheitstage im Verhältnis zu den gesamten Kalendertagen im Auswertungszeitraum (Kalenderjahr = 365 Kalendertage).
Die Fehlzeitenquote der Landeshauptstadt Hannover hat sich wie folgt entwickelt:
2020: 6,7%
2021: 6,3%
2022: 7,9%
2023/1. Quartal: 8,4% (zum Vergleich 2022/1. Quartal: 8,6%)
Frage 2: Ist der Verwaltung bekannt, wie viele Angestellte sich aufgrund von Atemwegserkrankungen in den jeweiligen Jahren krankgemeldet haben? Wenn ja, wie viele waren es je Jahr (2020-2023)?
Zu Krankmeldungen werden Arbeitgebern keine Diagnosen zur Verfügung gestellt, insofern gibt es keine konkrete Auswertung für die Landeshauptstadt Hannover. Es gibt jedoch keinen Anhaltspunkt dafür, dass sich der Anteil der Atemwegserkrankungen bei den Beschäftigten der LHH deutlich abweichend von der grundsätzlichen Entwicklung in Deutschland dargestellt hat.
Frage 3: Falls es auch in der Verwaltung zu einer auffälligen Häufung von Krankmeldungen kam: Wie erklärt sich die Verwaltung dies und welche Maßnahmen trifft die Verwaltung um diesem Trend entgegen zu wirken?
Auch bei der LHH werden die Atemwegserkrankungen einen maßgeblichen Anteil an der vergleichsweise hohen Fehlzeitenquote 2022 gehabt haben.
Der Wegfall der Corona-Einschränkungen, verbunden mit einer Normalisierung der Kontakte und einem „untrainierten“ Immunsystem, werden dafür von Expert*innen als Gründe genannt, die auch bei der LHH zugetroffen haben dürften.
Hauptursachen für Krankheitsausfälle in Deutschland sind derzeit Erkrankungen des Atmungssystems, psychische Erkrankungen sowie Krankheiten des Muskel-Skelettsystems.
Die LHH bietet ihren Beschäftigten ein umfangreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement, das sowohl den gesetzlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, das Eingliederungsmanagement als auch vielfältige Maßnahmen der Gesundheitsförderung umfasst. Hier steht u.a. der interne Betriebliche Gesundheitsservice mit Betriebsärzt*innen und Mitarbeiterberater*innen bei Fragen der Beschäftigten rund um ihren Arbeitsplatz und zu ihrer persönlichen Gesundheitssituation beratend und unterstützend zur Verfügung.
Damit werden maßgeblich die durch die Arbeitgeberin beeinflussbaren Faktoren für entstehende Fehlzeiten bearbeitet.