Informationen:
verwandte Drucksachen:
1037/2011 (Originalvorlage) |
Beratungsverlauf:
- 06.06.2011: Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen: Formal behandelt
- 16.06.2011: Verwaltungsausschuss: Einstimmig
- 23.06.2011: Ratsversammlung: Einstimmig
1037/2011 (Originalvorlage) |
Beschlussdrucksache | ||||||||||
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen In den Verwaltungsausschuss In die Ratsversammlung |
|
|
Investitionsmaßnahme 56101 | Umweltschutzmaßnahmen |
Einzahlungen | Auszahlungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
Produkt 56101 | Umweltschutzmaßnahmen |
Angaben pro Jahr | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ordentliche Erträge | Ordentliche Aufwendungen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
|
|
In Hannover gibt es ca. 32 Millionen m² Dachflächen, von denen schätzungsweise 22 % solar geeignet sind. Somit können auf sieben Mio. m² Solaranlagen errichtet werden. Diese könnten sich auf ca. eine Mio. m² Warmwasserkollektoren und sechs Mio. m² für Photovoltaikanlagen verteilen. Langfristiges Ziel sollte es sein, dass auf allen ca. sieben Mio. m² Solaranlagen errichtet werden – mittelfristiges Ziel bis zum Jahr 2020 ist die Installation von einer Million m² Photovoltaik-Paneele in Hannover.
Bei angenommenen 8,5 m² Photovoltaik-Paneele pro kWpeak und einem Ertrag von 850 kWh pro kWpeak wäre eine Stromerzeugung von 100.000 Megawattstunden jährlich möglich. Das entspräche dem heutigen Stromverbrauch von 72.000 hannoverschen Personen und einer jährlichen CO2-Einsparung von 77.000 Tonnen.
Zielgruppe für die Kampagne sind sowohl GebäudebesitzerInnen im Stadtgebiet als auch Betriebe mit Flachdachhallen, die große potenzielle Solaranlagenstandorte sind. Wenn Eigentümer besonders ertragsversprechender Dächer nicht selbst in Solarenergie investieren wollen, sollen sie gezielt mit Finanzinvestoren zusammengebracht werden, die an der Anmietung von Dachflächen für Solaranlagen interessiert sind. Dies kann einfach über die örtliche Presse oder über Solardachbörsen im Internet (www.solardachboerse.de oder www.solarlokal.de) erfolgen.
Durch die Investition in Solaranlagen haben sowohl die Investoren durch die gesetzlich vorgeschriebene Einspeisevergütung bzw. bei Dachvermietungen die Eigentümer durch Pachteinnahmen einen finanziellen Vorteil, als auch die regionalen Solarhandels- und Handwerksbetriebe, da sie von zusätzlichen Aufträgen profitieren. Somit dient eine derartige Kampagne nicht nur dem Klimaschutz sondern auch der regionalen Wirtschaftsförderung.
In Hannover waren 2010 ca. 535 Photovoltaik-Anlagen mit 7.000 kWpeak und ca. 60.000 m² Modulfläche installiert. (Hinzu kommen mindestens 74 solarthermische Anlagen mit einer Modulfläche von 3.700 m²). Enthalten sind die 22 größeren PV-Anlagen (zusätzlich zu kleinen Schulprojekten) die an oder auf städtischen Gebäuden meist gewerblich betrieben werden. Die 22 Anlagen haben ca. 7.000 m² Modulfläche (820 kWpeak). Weitere 7 Nutzungsverträge über ca. 470 kWpeak (entspricht ca. 4.000 m²) sind geschlossen und die Anlagen werden kurzfristig errichtet.
Insgesamt gibt es somit heute in Hannover ca. 60.000 m² Photovoltaikflächen – Ziel ist also eine Steigerung um das 16fache bis 2020.
Eine Reihe von Städten hat mit dem Atlas bereits sehr gute Erfahrungen gemacht (z.B. Braunschweig und Osnabrück) und erhebliche Investitionen in neue Solaranlagen generiert. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist es jedoch notwendig, dass der Rat die als Anlage 1 beigefügte Solaratlassatzung beschließt, um die erfassten Dächer rechtssicher digital aufbereiten und im Internet veröffentlichen zu dürfen. Nach Beschlussfassung durch den Rat wird die Veröffentlichung des Solaratlasses im Internet rechtzeitig in den örtlichen Medien bekannt gegeben. Jede/r Hausbesitzer/in und Nutzungsberechtigte hat dann die Möglichkeit, Widerspruch gegen die Veröffentlichung der Daten schriftlich bei der LHH zu einzulegen. Ein Formular wird auf der Website zur Verfügung gestellt.
Wenn es im Juni 2011 zu einem Beschluss der Solaratlassatzung kommt, kann das System noch im Herbst 2011 im Internet frei geschaltet werden und die Gesamtkampagne kann dann beginnen.
Die Kosten für die internetreife Erstellung der Datenbank und die Darstellung im Internet betragen ca. 55.000 €. In 2011 sollen weitere 10.000 € für die Öffentlichkeitsarbeit und für Solarchecks durch die Klimaschutzagentur aufgewendet werden. Die Mittel sind im Haushalt von OE 67.11 für 2011 eingestellt (Produkt 56101 Umweltschutzmaßnahmen, Finanzposition 44310800). Über den Umfang der weiteren Öffentlichkeitsarbeit und Beratung in den Folgejahren wird im Rahmen der jährlichen Haushaltsplanaufstellungen entschieden.