Informationsdrucksache Nr. 1018/2007:
Frauenförderung im Sport

Inhalt der Drucksache:

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1018/2007
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Frauenförderung im Sport

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Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Obwohl der Frauenanteil an der Mitgliedschaft in den hannoverschen Sportvereinen ca.40% beträgt, sind in vielen Sportvereinen und Verbänden Frauen in den Vorstandsgremien, als Übungsleiterinnen, Betreuerinnen und Schiedsrichterinnen unterrepräsentiert. Frauen, insbesondere auch Migrantinnen, sollen gefördert werden, sich stärker im Vereinssport zu engagieren und die festgestellte Unterrepräsentanz soll abgebaut werden.


Grundsätze der Sportförderung:
Mit Drucksache 1213/2000 wurden die "Grundsätze der Sportförderung der Landes- hauptstadt Hannover" überarbeitet. Wesentliche Änderungen waren u.a. dabei die Grundsätze, dass neben dem organisierten Sport in Vereinen und Verbänden auch der unorganisierte Sport durch ideelle Förderung angemessen zu berücksichtigen sei, da er ein wichtiger Teil des Lebens in Hannover sei und dass der Kinder- und Jugendsport mit einer städtischen Zuwendung über den Stadtsportbund gefördert werden sollte.
Die Richtlinien enthalten spezielle Regelungen zu den einzelnen Förderarten, wie z.B. Förderung von Übungsleiterinnen und -leitern, bedeutenden Sportveranstaltungen sowie des Behindertensports. Eine ausdrückliche Förderung von Frauen ist darin nicht vorgesehen, da zum damaligen Zeitpunkt für eine spezielle Frauenförderung im Sport keine Haushaltsmittel zur Verfügung standen. Ziffer 15 der Grundsätze läßt jedoch eine "weitere Förderung von Vereinen und Verbänden in besonderen Fällen" zu.

Aktueller Stand:
Aufgrund eines Haushaltsantrags der Fraktionen von SPD und Bündnis 90 /Die Grünen verfügt das Referat für Frauen und Gleichstellung seit 2006 über Haushaltsmittel in Höhe von 10.000,- €, um Frauen stärker in die Vereinsarbeit einzubinden und für die Vorstandsarbeit oder als Übungsleiterin, Betreuerin oder Schiedsrichterin zu gewinnen.

2006 wurde ein Preisgeld für Vereine ausgelobt, die Mädchen und Frauen motivieren und integrieren. Die Bewerbungen auf diesen Preis haben gezeigt, dass es in einzelnen Vereinen bereits verschiedene Aktivitäten gibt, dass aber Frauen und Mädchen, insbesondere mit Migrationshintergrund, gesondert angesprochen werden müssen.

Es gibt in der Stadt einige Initiativen, die Frauen an den Sport heranführen und dadurch zur Integration beitragen, z.B. ein Fahrradprojekt oder ein Sportangebot mit Kinderbetreuung. Diese Projekte wurden ebenfalls im Jahr 2006 gefördert, die Förderung soll dieses Jahr fortgesetzt werden.

In der gemeinsamen Sitzung des Sportausschusses und des Migrationsausschusses am 12.2.2007 erfolgte eine Anhörung zum Thema "Integration durch Sport" ( Drucksache 1643/2006), wo insbesondere das bürgerschaftliche Engagement von Migrantinnen in Vereinsstrukturen und die Verbesserung der Integration von Frauen und Mädchen erörtert wurde.

Aufgrund der vorgestellten Situation hat das Referat für Frauen und Gleichstellung das Ziel Frauen stärker in die Vereinsarbeit einzubinden. Gleichzeitig ist es notwendig, auch Frauen und Mädchen, die bisher keinen Zugang zum Sport haben, zu sportlicher Betätigung zu motivieren und ggf. später auch für die Vereinsarbeit zu gewinnen. Beispielhaft können Turnvereine sein, die häufig einen wesentlich höheren Frauenanteil an der Mitgliedschaft und bei Funktionsträgerinnen haben.

Zur Erreichung dieser Ziele sollen auf besonderen Antrag von Vereinen und Initiativen frauenspezifische Maßnahmen gefördert werden, die
  • das Selbstbewußtsein durch Sport stärken,
  • die Einbindung in die Vereinsarbeit fördern,
  • die Integration und den interkulturellen Austausch fördern.
In Verbindung mit der Bewerbung der Landeshauptstadt Hannover als Austragungsort der Frauen-Fussball-Weltmeisterschaft 2011 soll im Jahr 2007 ein Schwerpunkt der geförderten Massnahmen im hannoverschen Frauenfussball liegen.

Die Bewirtschaftung der Mittel erfolgt in Kooperation mit dem Fachbereich Sport und Eventmanagement. Über die Vergabe der Mittel wird die Verwaltung im Gleichstellungs- und im Sportausschuss berichten.

Sollten die Mittel wider Erwarten nicht im vorgesehenen Rahmen abgefordert werden, verwendet das Referat für Frauen und Gleichstellung die Mittel für eine Fachtagung in Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund zum Thema "Frauenförderung im Sport", um die Sensibilität für das Thema zu intensivieren.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

18F /52
Hannover / 25.04.2007