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Das komplexe Vorhaben des Neubaus des FZ Beckstraße wird differenzierte Auswirkungen auf die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Mädchen und Jungen und deren Eltern haben. Die Beachtung von Gender-Aspekten wird neben den Belangen von Menschen mit Behinderungen zu einem zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen im Rahmen des Neubaus des FZ Beckstraße haben.
Die Belange von Menschen mit Behinderung werden insbesondere bei allen baulichen, im Rahmen des Neubaus durchzuführenden Maßnahmen berücksichtigt.
Die Kosten für Neubau und damit einhergehende Erweiterung des FZ Beckstraße werden auf ca. 6,6 Mio. € eingeschätzt. Beim Land Niedersachsen wurde eine Förderung von 90 % des geschätzten Investitionsvolumens (5.940.000. €) beantragt.
Ausgangslage
Im Gebiet Mühlenberg ist seit 2014 ein starker Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen, allein 2016 lebten hier gegenüber dem Vorjahr 532 Menschen mehr, davon 146 Kinder und Jugendliche. Der schnelle Zuzug von Familien mit Kindern hat zu erheblichen, nicht vorhersehbaren Engpässen bei Kita- und Krippenplätzen geführt, so dass dringender Handlungsbedarf besteht, durch Bereitstellung von zusätzlichen Plätzen darauf zu reagieren. Das Familienzentrum ist aktuell in mehreren zusammengelegten Wohnungen der Hochhausanlage am Canarisweg untergebracht. Das FZ Canarisweg beherbergt zurzeit zwei Kindergartengruppen und zwei Hortgruppen mit insgesamt 64 Kindern. Jedoch stehen allein für die 32 vorhandenen KiTa-Plätze 88 Kinder auf der Warteliste (Stand 12/2017).
Der Stadtteil Mühlenberg war und ist ein internationaler Ankunftsort für Zuwanderer nach Hannover, der im Zuge des Flüchtlingszuzugs eine neue Dynamik entfaltet hat. Beim Familiennachzug sind die Gemeinschaften ein wichtiges soziales Netz. Umso wichtiger ist die bewusste Gestaltung von sozialer Integration, um ein friedliches, gleichberechtigtes und konstruktives Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, ökonomischer Lebenslage und Geschlecht im Stadtteil Mühlenberg zu gewährleisten. Ein Familienzentrum spielt somit eine wichtige Rolle für die soziale Integration im Stadtteil.
Es wird Teil einer Infrastruktur, die zusammen mit weiteren Kindertagesstätten, Familienzentren und anderen außerschulischen Bildungsangeboten besonders Kindern aus ökonomisch benachteiligten Lebenslagen Entwicklungs- und Handlungschancen bieten soll. Darüber hinaus soll durch den neuen Standort in direkter Nachbarschaft zur Grundschule Mühlenberg die Zusammenarbeit der Einrichtungen gestärkt werden. Für eine bessere Bildungs- und Entwicklungsförderung von Kindern sowie für die Unterstützung der Eltern bedarf es der Stärkung der vorhandenen sozialen Infrastruktur und dem Ausbau weiterer Angebote. Hierzu werden im Stadtteil Mühlenberg entsprechende verlässliche Betreuungsangebote benötigt. Die Heterogenität der zuwandernden Menschen erfordert einen angepassten, oft sehr individuellen Beratungsansatz mit den Eltern und ihren Kindern.
Die jetzige „Wohnungskita“ im FZ Canarisweg ist hinsichtlich ihrer Größe, ihres Standortes und ihres baulichen Zustandes nur bedingt geeignet, die erforderlichen Angebote vorzuhalten. Abgesehen von dem zusätzlichen Bedarf an Betreuungsplätzen entsprechen auch die Räumlichkeiten nicht den aktuellen Standards.
Vorhaben
Um die Versorgung mit dringend erforderlichen Krippen- und Kindergartenplätzen nachhaltig zu verbessern, die räumliche Situation im derzeitigen Familienzentrum erheblich zu optimieren und eine weitere zentrale Bildungs- und Betreuungseinrichtung als Anlaufstelle für alle Bewohner zu schaffen, ist der Umzug in einen Neubau – das Familienzentrum Beckstraße – unabdingbar. Im Neubau sollen 8 Gruppen (2 x Krippe, 5 x Kiga inkl.Integrationsgruppe, 1 x altersübergreifend) untergebracht und damit das bestehende Angebot um 6 neue Betreuungsgruppen erweitert werden.
Die Landeshauptstadt Hannover hat sich zum 02.01.2018 beim Land Niedersachsen mit der Maßnahme Neubau des FZ Beckstraße zur Aufnahme in das Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ beworben.
Aus diesem Programm heraus können bauliche Sanierungen (im Ausnahmefall auch Neubauten), der Ausbau von Gemeinbedarfseinrichtungen und Folgeeinrichtungen der sozialen Integration (Gebäude, Anlagen, Grün- und Freiflächen) in Gebieten, die in Städtebauförderprogramme des Bundes /Landes aufgenommen sind (plus Untersuchungsgebieten), gefördert werden. Zuwendungen können dabei für Maßnahmen erfolgen, die zur Verbesserung der sozialen Integration und des sozialen Zusammenhalts im Quartier in den Kommunen erforderlich sind.