Drucksache Nr. 0981/2019:
Neue Mitglieder des Theaterbeirats

Inhalt der Drucksache:

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0981/2019
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Neue Mitglieder des Theaterbeirats

Antrag,


zu beschließen:

in den Beirat zur Förderung des Freien Theaters in Hannover (Theaterbeirat) werden für die Zeit vom 01.06.2019 bis 31.05.2023 folgende Mitglieder neu bzw. erneut berufen:
o Bettina Soller
o Dorit Klüver (erneut)
o Steven Markusfeld (erneut)
o Figen Ünsal (erneut)
o Holger Warnecke (erneut)
o Christian Weiß (erneut)
Biografische Angaben:

Bettina Soller, Jahrgang 1981, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Amerikanistik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Sie promoviert in der amerikanischen Literatur- und Kulturwissenschaft an der Leibniz Universität Hannover. Zuvor hat sie in Hannover und Göttingen in der Amerikanistik gelehrt und gearbeitet. In ihrer Doktorarbeit setzt sie sich mit Theorien von Autorschaft, digitaler Gegenwartsliteratur und dem Phänomen der Fanfiction auseinander.
Ihr Studium der Germanistik und der amerikanischen Literatur- und Kulturwissenschaft hat Bettina Soller an der Leibniz Universität Hannover 2009 abgeschlossen. Im Laufe ihres Studiums hat sie während eines Austauschjahres in San Angelo, Texas einen Bachelorabschluss in Journalismus und English Literature erhalten. Bereits als Schülerin und Studentin hat Bettina Soller in Theaterproduktionen mitgewirkt. Neben dem fortgesetzt privaten Interesse behandelt Bettina Soller das Thema Theater nach Beendigung des Studiums in Seminaren im Rahmen ihrer Lehre an der Universität. Durch die Arbeit in Zusammenhängen der Universität ist Bettina Soller auch mit verschiedenen Formen von Antragstexten vertraut.

Dorit Klüver ist 1961 in Hamburg geboren und hat dort bis zum Abitur gelebt. Sie hat zwei erwachsene Töchter. In Rheinbach bei Bonn hat sie eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin absolviert. Anschließend studierte sie in Hildesheim Kulturpädagogik mit den Schwerpunkten Bildende Kunst, Literatur, Psychologie und Pädagogik. Bereits während des Studiums und im Anschluss hat sie an der Universität, der Fachhochschule, der Volkshochschule und für andere Bildungsträger Seminare im Bereich Fotografie angeboten. Sie war Mitbegründerin, ebenfalls bereits während des Studiums, zweier Kulturvereine. Ihr Schwerpunkt liegt in der Entwicklung und Umsetzung spartenübergreifender soziokultureller Projekte. Seit 2000 arbeitet sie für die Landearbeitsgemeinschaft Soziokultur (LAGS) in Hannover. Sie entwickelt Tagungen und Fortbildungen, vernetzt Geschäftsführer*innen soziokultureller Zentren mit Kulturschaffenden in ländlichen Räumen, entwickelt Projekte, ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der LAGS und konzipiert Ausstellungen. Zurzeit entwirft sie ein Forschungsvorhaben zur Zukunftsfähigkeit der Soziokultur gemeinsam mit anderen Landesverbänden. Seit Mitte 2018 ist sie Teil des Geschäftsführungsteams der LAGS. Sie hat in der Jury der Stiftung Niedersachsen im Rahmen des Förderschwerpunkts sozioK mitgewirkt und vertritt die LAGS als Vorstandmitglied in der Freiwilligenakademie Niedersachsen.

Steven Markusfeld studierte Theaterwissenschaft mit Schwerpunkt Schauspiel/Regie an der Universität von New Mexico (Bachelor of Fine Arts) und der Brandeis University, Boston, USA (Master of Fine Arts). Weiter studierte er Pantomime sowie commedia dell'arte und archetypische Masken bei Gates McFadden, Annie Louie, USA, Ella Jarosawicz, Paris und Michael Chase, London.
Er arbeitete als Schauspieler und Regisseur an Theatern in Deutschland und Österreich, u.a. English Theatre, Theater am Turm und Chaincourt Theatre in Frankfurt und Theater in der Josefstadt, Wien.
Seine Lehrtätigkeiten umfassten u.a. Gastprofessuren an der Webster University, St. Louis und University of Maryland, USA sowie Lektorate/Lehraufträge an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main und der Universität Bayreuth.
Steven Markusfeld war Dramaturg und Manager der Tanzkompanien Ismael Ivos (Deutsches Nationaltheater Weimar), Ana Mondini (Staatstheater Kassel) und Kevin O'Day Ballett Mannheim (Nationaltheater Mannheim). An den Vereinigten Bühnen Wien leitete er die künstlerische Produktion zur Uraufführung des Roman Polanski Musicals „Tanz der Vampire“. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist er Betriebsdirektor des Balletts an der Staatsoper Hannover unter der Leitung von Jörg Mannes.

Figen Ünsal studierte Filmregie in der Filmklasse von Prof. Uwe Schrader im Fachbereich Bildende Kunst der Fachhochschule Hannover und schloss ihr Studium 2008 mit Diplom ab. 2005 erhielt sie den Deutschen Nachwuchsfilmpreis, war 2006 Teilnehmerin bei Cityzooms Hannover und saß 2007 in der Jury des FISH Festival Rostock. Ihre Kurzfilme liefen auf nationalen und internationalen Festivals, u.a. in Italien, Tschechien, Österreich, Slowenien, Estland und Großbritannien und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Neben ihrer Tätigkeit als Drehbuchautorin und Regisseurin arbeitet sie als Regieassistentin, Aufnahmeleiterin und Cutterin und entwickelt zudem Imagefilme und Musikvideos. Seit Oktober 2017 ist sie mit der Verwaltung der Professur im Studiengang Visuelle Kommunikation/ Bewegtbild an der Hochschule Hannover tätig.

Holger Warnecke hat Germanistik, Soziologie, Theaterwissenschaft und Geografie in Hannover studiert und arbeitet seit 28 Jahren als Theaterpädagoge und Regisseur mit Jugendlichen und Erwachsenen. Seine Theaterausbildung erhielt er u.a. bei Andreas Kriegenburg, Stephan Bachmann und Roystone Maldoom. 30 große und zahlreiche kleinere Theaterinszenierungen sind in seiner Regie seit 1991 entstanden. Seit 2009 ist er Fachleiter und Studiendirektor für Darstellendes Spiel am Studienseminar Eins in Hannover und in diesem Rahmen für die Ausbildung der zukünftigen Lehrer*innen für Darstellendes Spiel an den Gymnasien verantwortlich. Er unterrichtet an der Goetheschule Hannover Jugendliche im Fach Theater und ist als Kommunikations- und Rhetoriktrainer tätig. 2013 war er mit der Inszenierung von Laura de Wecks Stück „Lieblingsmenschen“ Preisträger beim FITUC Theaterfestival in Casablanca. Seine Inszenierung von Carlo Goldonis Stück „Mirandolina“ wurde 2015 mit dem Preis KulturKometen der Stiftung Kulturregion Hannover und der TUI Stiftung ausgezeichnet.

Christian Weiß arbeitet u.a. als Regisseur in Theater- und Tanzproduktionen, Audiowalkformaten und realisiert Installationen. Er ist im Vorstand des Dachverbands Freier Theaterschaffender Braunschweig. Er wurde in Salzgitter geboren und studierte Literatur-, Sprachwissenschaft und Geschichte an den Universitäten Freiburg und Braunschweig. Im Jahr 2000 gründete er in Braunschweig die Theaterproduktion „mehrsicht“ und war bis 2013 für deren künstlerische Ausrichtung zuständig. 2006 war er Stipendiat des Internationalen Forums beim Berliner Theatertreffen. Von 2007 bis 2009 war er künstlerischer Leiter des Braunschweiger LOT-Theaters. 2010 erhielt er ein Stipendium des European Network of Performing Arts für den Austausch mit internationalen Kolleg*innen in Belgrad (Programm der Venedig Biennale). Seitdem arbeitet er regelmäßig mit dem spanischen Komponisten Alberto Bernal zusammen.
Für das mit der Tänzerin Verena Wilhelm entwickelte Solotanzstück „Fire and Forget“ erhielt er den 3. Preis für Choreografie beim Internationalen Solo-Tanz-Theater-Festival 2012 in Stuttgart und wurde zu Festivals in ganz Deutschland eingeladen. Mit der Regisseurin Marie-Luise Krüger verbindet ihn eine langjährige und enge künstlerische Partnerschaft, aus der 2012 das Regieduo krügerXweiss hervorging. 2015/16 lehrte er im Rahmen einer künstlerisch-wissenschaftlichen Gastdozentur am Institut für Performative Künste und Bildung der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig (HBK), wo er bereits seit 2007 als Lehrbeauftragter tätig ist. Seit Oktober 2016 ist er mit der Verwaltung der Professur „Kunst in Aktion“ an der HBK in Braunschweig beauftragt.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gender-Aspekte werden durch die paritätische Besetzung des Beirats (drei Damen, drei Herren) berücksichtigt.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages

Für die Förderung des Freien Theaters gelten aufgrund der Beschlüsse des Rates die „Richtlinien zur Förderung des Freien Theaters in Hannover“ in der aktuellen Fassung vom 23.06.2011. Diese sehen einen unabhängigen Theaterbeirat vor, der als Fachgremium arbeitet und Förderempfehlungen ausspricht.

Ziff. 5, Abs. 3 und 4 der Richtlinien regeln das Berufungsverfahren wie folgt:
„Die Vorschläge für die Besetzung der sechs Beiräte ergehen von der Interessengemeinschaft der Freien Theater Hannovers (FT).“

Die Interessengemeinschaft der Freien Theater Hannovers (FT) hat die auf ihren Sitzungen am 04.03.2019 und 11.03.2019 oben genannte Besetzung des Beirates als Vorschlag beschlossen.

Zur Mitgliedschaft im Theaterbeirat sehen die Richtlinien in Ziff. 5, Abs. 1 folgende Kriterien vor:

„Der Theaterbeirat besteht aus sechs fachkompetenten Mitgliedern (drei Damen, drei Herren), die möglichst verschiedene Altersgruppen vertreten sollen. Die Mitglieder des Theaterbeirats müssen mit der Darstellenden Kunst, insbesondere auch dem Freien Theater, vertraut sein. Die Mitglieder des Theaterbeirates sind zur Unparteilichkeit verpflichtet, sie dürfen während ihrer Jurymitgliedschaft keine Tätigkeit ausüben (z.B. eine Mitarbeit in einem Freien Theater in der Stadt Hannover oder in der Interessengemeinschaft der Freien Theater), aus der Interessenkonflikte zu ihrer Jurytätigkeit entstehen könnten.“
41.1 
Hannover / 04.04.2019