Informationsdrucksache Nr. 0973/2019:
KULTURWERK³

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
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0973/2019
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KULTURWERK³

Mit dem Haushaltsbegleitantrag H-0217/2017 wurde die Verwaltung beauftragt,

• ein Konzept zur Unterstützung der künstlerisch kulturellen Bildung in den hannoverschen Schulen vorzulegen. In die konzeptionellen Überlegungen soll mit einbezogen werden, ob es möglich ist, in einem wettbewerbsähnlichen Verfahren die in den Schulen im Rahmen des Ganztags durchgeführten Kulturprojekte öffentlich zu präsentieren und ggf. zu prämieren. Das Konzept sollte in der Erarbeitung mit der Niedersächsischen Landesschulbehörde abgestimmt werden.

• lm Konzept soll die Einbeziehung von Künstler*innen sowie bestehender städtischer Angebote wie des Sommercampus berücksichtigt werden.

• Die für die Umsetzung des Konzepts erforderlichen Mittel sind aus vorhandenem Ansatz zu erwirtschaften. Zudem soll geprüft werden, ob durch Kooperationen Drittmittel eingeworben werden können.

• Das Konzept ist den politischen Gremien bis nach den Sommerferien 2017 zur Entscheidung und Umsetzung vorzulegen. Nach Beschluss durch die politischen Gremien soll das Konzept spätestens im Schuljahr 2018/2019 umgesetzt werden.

• Den Ausschüssen soll, nach Beschluss, jährlich über die Durchführung des Konzepts berichtet und alle drei Jahre ein Evaluationsbericht vorgelegt werden.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Veranstaltung KulturWERK³ richtet sich an alle Geschlechter.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.


Mit dieser Drucksache informiert die Verwaltung über die Umsetzung des Beschlusses. Erarbeitet wurde ein Konzept, das zum einen den hannoverschen Schulen eine Plattform zur Präsentation kultureller Projekte ermöglicht und zum anderen verdeutlicht, mit welchen Maßnahmen die Stadt Hannover ihrer Verantwortung nachkommt, künstlerisch-kulturelle Bildung in hannoverschen Schulen zu unterstützen. Darüber hinaus wird der fachliche Diskurs aller Beteiligten in diesem Handlungsfeld angeregt und gefördert, sodass eine Weiterentwicklung und bessere Vernetzung erfolgen kann.

Die Erarbeitung des Konzepts erfolgte in einem intensiven Beteiligungsformat mit vielen Beteiligten. Nach Ansicht der Verwaltung konnten alle Punkte des Antrags konzeptionell berücksichtigt werden.

Das Format KulturWERK³ soll am 2. Juli 2019 erstmalig als Pilot in den Herrenhäuser Gärten und der Orangerie durchgeführt werden. Die Veranstaltung/das Format soll bis Ende 2019 ausgewertet werden. Anschließend soll dem Kulturausschuss ein Vorschlag zur möglichen Verstetigung vorgelegt werden.

KulturWERK³ - ZIELE

• Eine Übersicht über die kulturelle Vielfalt der Angebote und Programme in Schulen geben, mit der Möglichkeit neue Netzwerke und Kooperationen zu knüpfen.

• Für die Schulen eine Bühne für Präsentationen von Projekten sein.

• Fachaustausch zum Thema kulturelle Schulentwicklung

• Aufbau eines fächerübergreifenden Netzwerkes für den regelmäßigen Fachaustausch

• Spaß und gute Unterhaltung: Das Fest für junge Leute – CircO präsentiert Zirkuskunst aus Hannover und der Region

ZIELGRUPPEN

Schüler*innen, Lehrer*innen, Verwaltung und Politik, Kulturschaffende, Pädagog*innen, Eltern und alle, die sich für Schule interessieren, Kinder und Jugendliche

KULTURWERK³ - KONZEPT

Die Konzeptphase wurde mit einer Klausurtagung des Bereichs Stadtteilkultur im Februar 2018 gestartet. An der Tagung nahmen Kolleg*innen aus allen Stadtteilkultureinrichtungen, sowie Vertreter*innen der Schulverwaltung, der Schulen, der Musikschule, der Stadtbibliothek, der Schulsozialarbeit und der Landeskulturellen Jugendbildung teil. Gemeinsam wurden Ziele für die Veranstaltung erarbeitet sowie Kriterien zur Auswahl der präsentierten Projekte und auch das Ausschreibungsverfahren. Ebenso wurden Tagungsinhalte zusammen verabredet.

KulturWerk³ beinhaltet drei Formate:

1. Werkschau

Ca. 30 Projekte kultureller Bildung in Schule können live in den Herrenhäuser Gärten präsentiert werden.

Dem Auftrag, ein wettbewerbsähnliches Verfahren für Schulen zu entwickeln, wird in Form der Werkschau Rechnung getragen. Sie wird die Möglichkeit bieten, Projekte, Programme und Angebote kultureller Bildung, die in Kooperation mit Schulen entstanden sind, in einem angemessenen Rahmen zu präsentieren. Die Auswahl der präsentierten Projekte und Programme wird anhand eines Kriterienkatalogs bestimmt, um die Werkschau auch zu einem aktiven Lernort zu machen.

Kriterien zur Auswahl der Präsentationen:

1. Bildungsnetzwerke. Vorstellung von Netzwerken, die langfristig stabil und erfolgreich sind, im Sinne eines umfassenden und ganzheitlichen Bildungsangebots für junge Menschen und in der die Träger kultureller Bildung ihren spezifischen Eigenwert einbringen und bewahren können.

2. Qualität und Struktur der Zusammenarbeit. Vorstellung von Projekten die zu den 11 Qualitätsmerkmale (durch die BKJ im Rahmen des Projekts „Kultur macht Schule“ aufgestellt) für Kooperationen Stellung beziehen können: Gesamtkonzeption, Inhalte/Themen, Formate/Methoden, Material/Ausstattung, Ort/Raum, Zeit, Beteiligte/Zielgruppen, Personal, Kommunikation, Rechts- und Organisationsrahmen, Finanzen.

3. Partizipation. Kulturelle Teilhabe ist ein wichtiger Indikator einer demokratischen Gesellschaft. Hierfür, in allen Bereichen die Kinder und Jugendliche betreffen, zu sorgen, ist Aufgabe aller Bildungsträger.

4. Wirksame Informationssysteme. Wie werden die Projekte erfolgreich in Hannover in Szene gesetzt. Welche Strategien haben eine hohe Wirksamkeit?

5. Innovative nachhaltige kulturelle Angebote. Was macht ein innovatives Projekt aus? Was wird benötigt, um Projekte langfristig in der Schule zu sichern?

6. Vorstellung von Teilnehmer*innen aus Wettbewerben wie „Mixed up“ „Kulturkomet“ und „Kinder zum Olymp“.

7. Außerschulische Jugendbildung in der Ganztagsschule. Erfahrungsaustausch zu Projekten und Maßnahmen, die herkunftsbedingte Bildungsbenachteiligungen abbauen helfen.

8. Zu jedem ausgewählten Projekt wird eine dreiminütige Kurzdokumentation erstellt für eine nachhaltige digitale Werkschau.

Das Konzept wurde an zwei Informationstagen (November 2018 und Januar 2019) Kulturschaffenden und Schulen vorgestellt.

Bis zum 29. März 2019 haben die Schulen Zeit, sich mit ihren Kulturprojekten für die Werkschau am 2. Juli 2019 in den Herrenhäuser Gärten zu bewerben.

2. Tagung

Die FACHTAGUNG richtet sich an Pädagog*innen und Interessierte. Thematisch geht es um die Zusammenarbeit zwischen Kultur und Schule. Mit Fachvorträgen und Workshops sollen neue Impulse in der Zusammenarbeit gegeben werden.

Im Rahmen des Fachtages und im Rahmen von Workshops in der Werkschau werden zudem pädagogische Ansätze und Arbeitsformen von Kulturschaffenden vorgestellt. Die Workshops sollen zum einen für Lehrer*innen und zum anderen für pädagogische Programmplaner*innen sein, die neue Lern- und Arbeitsformen kennenlernen möchten.

Beim Markt der Möglichkeiten haben Bildungseinrichtungen, Stiftungen, Institutionen und Verbände die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit mit Schulen und Fördermöglichkeiten zu präsentieren.

STÄDTISCHE PROGRAMME UND PROJEKTE werden im Rahmen des Fachtages mit dem Ziel vorgestellt, Formen der Netzwerkarbeit und inhaltlich konzeptionelle Schwerpunkten zu präsentieren. Mit diesen Programmen und Projekten erreicht die Stadt Hannover vor allem auch Kinder und Jugendliche, die sonst von herkunftsbedingter Bildungsbenachteiligung betroffen sind. Eine Bestandsaufnahme ist der Präsentation vorangegangen und wird zur Werkschau in Form einer Ausstellung präsentiert werden, in der u.a. folgende Programme präsentiert werden sollen:

• Kulturabo: Kükenabo, Kulturabo für Grundschulen, Live Apps – Kulturabo für weiterführende Schulen mit über 30 Schulen und 12 Familienzentren


• Lesementoring mit 19 Schulen und über 500 Schülern
• Angebote der Musikschule Hannover und der Stadtteilbibliotheken
• Theater in den Grundschulen, ein nachhaltiges Projekt mit 4 Grundschulen
• SPIEL:ZEIT flächendeckend angelegtes Projekt für Familien
• Kule Schule kulturelle Schulentwicklung in der GS Wettbergen
• Von der Kita in die Schule kulturelles Netzwerk mit 6 Schulen und 17 Kitas im Stadtbezirk Ricklingen
• Jugendbuchwoche mit 25 teilnehmenden Schulen in der Startwoche jedes Jahr
• Theaterfestival mit ca. 16 teilnehmenden Schulen aus Hannover und der Region
• Klatschmohn inklusives Festival mit über 20 beteiligten Einrichtungen
• Kulturelle Bildung im Ganztag
• Kooperationen der Museen, Musikschule, Bibliotheken und Theaterstätten
• Angebote freier Träger wie CircO, Kunstschule Kunstwerk e.V. oder das Kindermuseum Zinnober
• Projekte aus den Stadtteilen
Ein abwechslungsreiches Programm für ca. 300 Gäste mit Workshops, Vorträgen und Ausstellungen soll Anlass bieten für anregende Denkanstöße und als Fachaustausch der unterschiedlichen Partner*innen dienen. Mit dem Markt der Möglichkeiten soll eine Informationsplattform geschaffen werden, die den Austausch ermöglicht.

3. Das Fest für junge Leute

Das Fest löst am Nachmittag die Werkschau ab und präsentiert auf den Bühnen in den Herrenhäuser Gärten die aktive Arbeit von CircO e.V. mit Zirkusgruppen aus Hannover und der Region.

KULTURWERK³ - ABLAUF

WERKSCHAU:


Ab 10:00 Uhr Picknick in den Gärten
10:30 Uhr Begrüßung im Gartentheater
11:00 Uhr - 14:00 Uhr Präsentationen an sechs Stationen
Vier bzw. fünf Stationen draußen und 2 Stationen in der Orangerie
Vier Routenvorschläge für unterschiedliche Altersgruppen

FACHTAG
14:00 Uhr Präsentation Erfolgsgeschichte
14:05 Uhr Einführung in den Fachtag (Hintergrund …)
14:20 Uhr Kule Schule Video
14:30 Uhr Eröffnungsvortrag Max Fuchs „kulturelle Schulentwicklung“
15:30 Uhr Workshops, Kurzvorträge etc.
Ab 14:00 Uhr Messe im Arne-Jacobsen Foyer
Ab 14:00 Uhr Ausstellung Kulturelle Bildung
18:00 Uhr Imbiss und Pause
19:00 Uhr Abschlussvortrag mit Podiumsdiskussion
FEST FÜR JUNGE LEUTE
Einlass ab 15:00 Uhr
Kinder, die an der Werkschau teilgenommen haben, können optional bleiben
und gemeinsam mit ihren Eltern und Freunden draußen den Tag ausklingen lassen.


KULTURWERK³ - ORGANISATION

Die Werkschau und die Fachtagung sind in dieser Größenordnung nur möglich, weil als Kooperationspartner*innen die Herrenhäuser Gärten und CircO e.V. gewonnen werden konnten und somit insbesondere organisatorische Synergien möglich sind. Durch eine Zusammenarbeit mit dem MusikZentrum Hannover und anderen Ausbildungsstätten der Stadt Hannover steht zusätzlich Veranstaltungspersonal zur Verfügung, um die notwendige Infrastruktur für die Veranstaltung zu gewährleisten. Darüber hinaus werden Drittmittel für die Tagung und für das Fest für junge Leute, das am Nachmittag die Werkschau ablösen und somit auch die vorhandene Infrastruktur nutzen wird, eingeworben.

Neben der Location, die sich von der Größe und dem Bekanntheitsgrad besonders eignet, ist für eine Werkschau und auch für den Fachtag ein Projektteam notwendig. Das Sachgebiet kulturelle Kinder- und Jugendbildung des Bereichs Stadtteilkultur ist gemeinsam mit den Herrenhäuser Gärten für die Umsetzung des Konzeptes verantwortlich. Beteiligt an der Umsetzung sind unterschiedliche Partnern*innen, wie z.B. die Musikschule Hannover, die Schulverwaltung (Ganztag und Bildungsbüro), der Fachbereich Jugend und Familie mit der Schulsozialarbeit, Lehrer und Lehrerinnen, das Kulturbüro, die Stadtteilbibliotheken und das pädagogische Team der Herrenhäuser Gärten.

CircO e.V. wird die organisatorische Umsetzung der Werkschau auf der Außenfläche der Herrenhäuser Gärten übernehmen.

PERSPEKTIVE

Der Verwaltung ist sehr daran gelegen, dass durch das Format KulturWERK³ nachhaltige Strukturen in Gang gesetzt, entwickelte Netzwerke und Formate fortgesetzt werden und das Handlungsfeld „Kultur und Schule“ mit verschiedenen Partner*innen weiterentwickelt wird.

Von der Auswertung der diesjährigen Veranstaltung wird abhängen, ob es vorstellbar ist, alle zwei Jahre eine Werkschau zu initiieren, um die Entwicklung kultureller Bildung in Schule zu beobachten, zu fördern und einen Überblick über die Vielfalt zu geben.

41.5 
Hannover / 02.04.2019