Informationsdrucksache Nr. 0941/2020:
Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2019

Inhalt der Drucksache:

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0941/2020
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Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2019

Vor dem Hintergrund der Eingliederung von jungen Menschen in Ausbildung und Beruf stellt diese Informationsdrucksache die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2019 vor. Dies beinhaltet sowohl die im zurückliegenden Haushaltsjahr abgeschlossenen als auch die fortlaufenden Einzelförderungen. Mit der Darstellung eines Praxisbeispiels soll zudem ein Überblick über den Verlauf einer Ausbildungsförderung im Non-Profit-Sektor gegeben werden.

Im Rahmen der Jugendberufshilfe werden unter Anwendung der Richtlinie für die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor vom 15.02.2007 in der Fassung vom 07.11.2013 (Ratsdrucksache 0130/2007 sowie Ratsdrucksache 0130/2007 N1) gemeinnützige Träger*innen von der Landeshauptstadt Hannover bei der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen unterstützt. Ziel ist es, berufliche Perspektiven für junge Menschen zu entwickeln, die durch soziale Benachteiligungen oder individuelle Beeinträchtigungen besondere Probleme im Übergang von der Schule in den Beruf haben. Es werden Jugendliche bis zu 27 Jahren gefördert, die ihren Wohnsitz im Stadtgebiet von Hannover haben. Gleichzeitig werden Ausbildungsplätze akquiriert, die ohne die städtische finanzielle Unterstützung am Ausbildungsmarkt nicht zur Verfügung gestanden hätten.

Bei der Besetzung der geförderten Ausbildungsplätze im Non-Profit-Sektor hat sich die Landeshauptstadt Hannover ein Vorschlagsrecht vorbehalten. In diesem Zusammenhang bietet sich eine Einbeziehung von Projekten an, die ebenfalls durch den Bereich Beschäftigungsförderung, Sachgebiet Jugendberufshilfe und Zuwendungen umgesetzt werden. Auf diese Weise gelang es bereits, an Projekten teilnehmende Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen und gemeinnützige Träger*innen, die an einer Förderung von Ausbildungsplätzen im Non-Profit-Sektor interessiert sind, zusammen zu bringen.

Im Zeitraum vom 01.01.2019 bis 31.12.2019 wurden insgesamt 49 Ausbildungsplätze gefördert. Davon waren 20 Ausbildungsplätze mit weiblichen und 29 Ausbildungsplätze mit männlichen Auszubildenden besetzt.




Ausgebildet wurde in einer Vielzahl von Berufen:

- Bauten- und Objektbeschichter*in
- Buchhändler*in
- Fachkraft im Gastgewerbe
- Fahrradmonteur*in
- Hauswirtschafter*in
- Kaufmann*frau für Büromanagement
- Kaufmann*frau im Einzelhandel
- Koch/Köchin
- Tischler*in
- Veranstaltungskaufmann*frau
- Zweiradmechatroniker*in

Bei sechzehn geförderten Ausbildungsverhältnissen ist im Haushaltsjahr 2019 eine Zulassung zur Abschlussprüfung erfolgt, die von sechzehn der Auszubildenden bestanden wurde. Von den geförderten beruflichen Ausbildungen wurden drei Ausbildungen aus gesundheitlichen Gründen und drei Ausbildungen aus persönlichen Gründen vorzeitig beendet. Die Förderung für die verbleibenden 27 Ausbildungsverhältnisse wird im laufenden Haushaltsjahr wie geplant fortgesetzt.

Weitere Informationen zum Verlauf der einzelnen Ausbildungen im Haushaltsjahr 2019 mit Angaben zu den Ausbildungsberufen, dem Anteil der jungen Frauen und Männer sowie die beendeten bzw. abgeschlossenen Ausbildungen und die Anschlussperspektiven können der Anlage 1 entnommen werden.

Eine der im Haushaltsjahr 2019 erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen wurde beim Träger Umweltzentrum Hannover e.V. durchgeführt. Durch die Ausbildungsförderung der Landeshauptstadt Hannover ist es dem Umweltzentrum Hannover möglich, regelmäßig und erfolgreich jungen Menschen mit Problemen am Arbeitsmarkt eine gute und qualifizierte Ausbildung zu bieten. Im vorliegenden Beispiel wurde eine Auszubildende eingestellt, die bereits ein Studium abgebrochen hatte und seit einiger Zeit in psychotherapeutischer Betreuung war. Im Umweltzentrum Hannover startete die junge Frau dann ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. Das Umweltzentrum stellt sich bei seinem Ausbildungsplan auf die Probleme der jungen Menschen ein. Sowohl bei den Aufgabenbereichen als auch bei der Arbeitsbelastung wurden die Probleme der Auszubildenden berücksichtigt. Im Verlauf der Ausbildung stellte sich bei der Auszubildenden eine Stabilisierung ein, die dazu führte, dass, durch gute Leistungen, eine Verkürzung der Regelausbildungsdauer von drei Jahren auf zwei Jahre möglich war. Mit guten Ergebnissen in der IHK Prüfung und der schulischen Abschlussprüfung hat die junge Frau ihre Ausbildung erfolgreich beenden können und sich auch persönlich stabilisiert. Nach Abschluss der Ausbildung war die Auszubildende zunächst für ein großes deutsches Unternehmen in der Veranstaltungsorganisation zeitlich befristet in Nizza tätig und hat jetzt eine Festanstellung in der Region Hannover in einer weltweit agierenden Hotelkette.

Dieses Praxisbeispiel veranschaulicht, dass mit der städtischen Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im zurückliegenden Haushaltsjahr erneut ein bedeutender Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation und gleichzeitig zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt Hannover geleistet werden konnte.


Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor richtet sich an alle jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind. Die Ausbildungsverhältnisse werden unabhängig vom Geschlecht der Auszubildenden und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Förderbedarfe sowie besonderen geschlechtsspezifischen Situationen, z.B. bei alleinerziehenden jungen Müttern, gefördert.

Kostentabelle

Die in der Anlage 1 genannten finanziellen Auswirkungen entstanden im Haushaltsjahr 2019.

50.4 
Hannover / 04.05.2020