Antrag Nr. 0939/2021:
Zusatzsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Drucksache Nr. 0635/2021: Vorwärts nach weit – der Zukunftsplan Kultur
Umsetzung des Kulturentwicklungsplans – Priorisierung und Berichterstattung

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0939/2021 (Originalvorlage)
1313/2021 (Zusatzantrag)

Beratungsverlauf:

Antragsteller(in):

Gemeinsamer Antrag

Inhalt der Drucksache:

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Zusatzsantrag der Fraktionen der SPD, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP zu Drucksache Nr. 0635/2021: Vorwärts nach weit – der Zukunftsplan Kultur
Umsetzung des Kulturentwicklungsplans – Priorisierung und Berichterstattung

Antrag

zu beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, die im Folgenden genannten Maßnahmen aus dem Kulturentwicklungsplan mit erhöhter Priorität bis zum Jahresende 2022 umzusetzen bzw. mit der Umsetzung zu beginnen. Ziel dieser Priorisierung ist es, die folgenden Maßnahmen bei der Umsetzung des Kulturentwicklungsplans in den Fokus zu nehmen und eine Schwerpunktsetzung vorzunehmen.
1. Im Handlungsfeld 1 „Ein starkes Fundament“ die Maßnahmen
1 Masterplan Kulturbauten
17 Reformierung des Antragswesens, Erarbeitung von Förderrichtlinien und -kriterien und Evaluation der Förderinstrumente
18 Erarbeitung von Richtlinien für eine angemessene Bezahlung von Künstler*innen und Kulturschaffenden
27 Förderung der Interessensvertretung der Freien Kulturszene und Einrichtung
einer Koordinationsstelle
36 Entwicklung eines Plans zur Digitalisierung der Kultureinrichtungen
42 Aufbau von digitalen Vermittlungsformaten
2. Im Handlungsfeld 2: „Für Kultur als Möglichkeitsraum“ die Maßnahmen
74 Kulturangebote zentraler Kultureinrichtungen in den Stadtteilen
3. Im Handlungsfeld 3 „Auf der Weltbühne Hannover“ die Maßnahmen
89 Förderung der kulturellen Vielfalt im Programmangebot von Kulturorten
91 Ausweitung der internationalen Angebote
94 Stärkere Zusammenarbeit mit Partnerstädten und internationalen Netzwer
ken im Bereich des kulturellen und künstlerischen Austauschs
95 Intensivierung des kommunalen Erfahrungsaustauschs und Unterstützung
von Projekten der Partnerschaftsvereine
4. Im Handlungsfeld 4 „Im Mittelpunkt der Mensch“ die Maßnahmen
118 Bessere Zugänglichkeit zu den Kultureinrichtungen
119 Verbesserung der kulturellen Teilhabe
120 Digitale Zugänge schaffen
122 Entwicklung von Programmen und Projekten zum Abbau von Teilhabehinder
nissen
123 Systematisierte Zusammenarbeit von Bildung und Kultur
132 Entwicklung von Konzepten zu den Themen Transkulturalität, Inklusion und Diversität
133 Entwicklung einer arbeitsfähigen Struktur für das Netzwerk kulturelle Bildung


Die Verwaltung wird zudem beauftragt, dem Kulturausschuss regelmäßig, jedoch mindestens einmal im Quartal über die Umsetzung des Kulturentwicklungsplans zu berichten und dem Kulturausschuss jährlich eine Drucksache über die Maßnahmen, die in diesem Jahr bearbeitet werden sollen, vorzulegen.

Begründung

Im April 2020 hat der Rat der Landeshauptstadt Hannover den Kulturentwicklungsplan „Vorwärts nach weit“ mit großer Mehrheit beschlossen. Durch die Juryentscheidung Hannover nicht zur Kulturhauptstadt Europas 2025 zu küren, ist der Kulturentwicklungsplan das zentrale Vermächtnis des Bewerbungsprozesses, dessen Umsetzung durch die Mittel, die durch Beschluss der Drucksache 1387/2019 vorgesehen sind, erfolgen soll. Mit dem im Oktober 2020 vorgestellten Ressourcenplan hat die Verwaltung zudem eine erste Auflistung und Prioritätensetzung der Einzelmaßnahmen der Kulturentwicklungsplanung vorgelegt. Der im März von der Verwaltung vorgelegte Zukunftsplan nimmt dabei zahlreiche Punkte bereits in den Blick. Mit diesem Antrag soll die Prioritätensetzung ausgeweitet und vertieft werden. Hierbei sollen auch die Auswirkungen, Lehren und Nebeneffekte der Corona-Pandemie Berücksichtigung finden, zum Beispiel durch eine Überarbeitung der Förderstruktur, Empowerment der Freien Szene sowie eine Stärkung wohnortnaher Angebote über die Kultur im Stadtteil oder die Verbesserung der kulturellen Teilhabe durch digitale, hybride oder mobile Kulturangebote. Zudem müssen Kultur und Kultureinrichtungen sowie die Stärkung des Kulturdreiecks um Staatsoper, Künstlerhaus und Schauspielhaus durch Nutzbarmachung des öffentlichen Raums auch bei dem geplanten Innenstadt-Dialog und der urbanen Entwicklung Hannovers eine zentrale Rolle spielen.

Über die regelmäßige Berichterstattung im Ausschuss soll darüber hinaus sowohl für die Kulturpolitik, als auch für die Öffentlichkeit eine größere Transparenz über die Umsetzung des Kulturentwicklungsplans hergestellt werden.


Lars Kelich Dr. Daniel Gardemin Wilfried H. Engelke
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender