Drucksache Nr. 0914/2011:
Neue Mitglieder des Theaterbeirates

Inhalt der Drucksache:

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0914/2011
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Neue Mitglieder des Theaterbeirates

Antrag,

zu beschließen:

in den Beirat zur Förderung des Freien Theaters in Hannover (Theaterbeirat) werden als neue Mitglieder ab 01.06.2011 für die Dauer von vier Jahren, nach Beratung über die Änderung der Richtlinien zur Förderung des Freien Theaters und deren Verabschiedung, berufen:
  • Dr. Alexandra Glanz
  • Gabriela Jaskulla
  • Dr. Mechthild Klotz
  • Andreas Cyrenius
  • Dr. Ole Hruschka
  • Dr. Gerhard Stamer

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

Begründung des Antrages


Die Berufungszeit der Beiratsmitglieder Anja Römisch, Karen Roske, Stefani Schulz, Rainer Fasold, Rainer Kalb, Till Büthe endet am 31.05.2011. Die FT (Zusammenschluss der hannoverschen Freien Theater) hat die im Beschlussvorschlag genannten neuen Personen vorgeschlagen.

Für die Förderung des Freien Theaters gelten aufgrund der Beschlüsse des Rates v. 2.12.93 und 17.02.05 Richtlinien, die einen unabhängigen Theaterbeirat vorsehen, der jährlich Förderempfehlungen ausspricht. Zur Berufung der Beiratsmitglieder regelt Ziff. 2, Abs. 1 dieser Richtlinien:

„Der Beirat besteht aus sechs Sachverständigen, die mit dem Freien Theater und dem Kinder- und Jugendtheater vertraut sind. Jedes Mitglied wird nach Vorschlägen der in der Interessengemeinschaft Freier Theater (IFT) zusammengeschlossenen Freien Theater vom Rat der Landeshauptstadt für fünf Jahre berufen. Dieses Verfahren (Vorschlag und Berufung) kann wiederholt werden. Die Mitglieder des Theaterbeirats sind zur Unparteilichkeit verpflichtet, sie dürfen nicht in Freien Theatern mitarbeiten.“

Die Neufassung der Theaterrichtlinien liegt dem Rat zur Beschlussfassung vor. In der Beschlussvorlage findet sich unter Ziff. 5, Abs 4 folgende Regelung bezüglich der Berufung der Beiratsmitglieder:

„Die Beiratsmitglieder werden nach den hiermit vorliegenden Richtlinien erstmalig zum 01.06.2011 vom Rat der Landeshauptstadt Hannover berufen. Die Jurymitglieder werden für jeweils vier Jahre berufen; eine erneute Berufung ist in der Regel nur einmal möglich. Damit die Kontinuität der Arbeit gewahrt bleibt, soll jeweils nur ein Teil der Mitglieder ausgetauscht werden.“


Biografische Angaben:

Dr. Alexandra Glanz hat in München Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik studiert und in Berlin mit einer Monografie über den barocken, höfischen Theaterbauer Alessandro Galli-Bibiena promoviert. Sie hatte zunächst die Realschule und eine Handelsschule besucht und lebte danach je ein Jahr als Aupair in Paris und London. Zurück in Deutschland war sie beim Südwestfunk in Baden-Baden als Produktionssekretärin und Script tätig. Es folgten ein Zeitungsvolontariat bei den Badischen Neuesten Nachrichten in Karlsruhe, neun Jahre als Lokalredakteurin ebenda; parallel dazu machte sie das Abitur nach. Von 1989 an war sie Kulturredakteurin bei der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, besonders zuständig für Kunst und Tanz. Vor drei Jahren ging sie in die Altersteilzeit, seither ist sie weiter journalistisch und ehrenamtlich tätig.

Gabriela Jaskulla arbeitete nach dem Studium der Kunstgeschichte und der deutschen Literatur in Marburg und Santiago de Compostela (Spanien) 16 Jahre lang als Redakteurin beim NDR-Hörfunk. Sie schrieb dort vor allem über Theater und Literatur. Sie war Mitbegründerin und Autorin der freien Theatergruppe „Jonanive“ in Braunschweig. Von 2006 bis 2009 leitete sie die Hörbuchabteilung beim Hoffmann und Campe Verlag in Hamburg. Von 2003 an erschienen ihre Romane „Ostseeliebe“, „Glückstadt“ (2005), „Die Geliebte des Trompeters“ (2008) und „Annas Abschied von der romantischen Liebe (2010). Ihr Theaterstück „Chet Baker/ Song“ wurde 2005 uraufgeführt. Heute lebt Gabriela von Sallwitz als freie Journalistin, Schriftstellerin und Moderatorin in Berlin.

Dr. Mechthild Klotz studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Philosophie in Berlin, München und Wien, wo sie 1984 interdisziplinär über ein zweijähriges Theaterforschungsprojekt in der dortigen psychiatrischen Klinik dissertierte. Von 1977 bis 1997 arbeitete sie als Dramaturgin und Regisseurin an kommunalen Theatern in verschiedenen Städten zwischen Wien und Kiel und leitete ein Freies Theater in München. Aus der Leitung der Bühnen der Landeshauptstadt Kiel schied sie 1997 aus und gründete ein Beratungs- und Schulungsunternehmen im weiten Feld zwischen Konfliktmanagement, Rhetorik und Schauspielcoaching. Mit Angeboten aus diesen Bereichen ist sie seit 1999 von Hannover aus bundesweit unterwegs für Kommunen, Wirtschaftsunternehmen, Forschungsinstitute und Hochschulen.

Andreas Cyrenius hat an der Filmklasse Prof. Uwe Schrader im Fachbereich Bildende Kunst der Fachhochschule Hannover Filmregie studiert. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Kurzfilme, einige Musikvideos und ein Langspielfilm. Der Cast setzte sich aus Schauspielstudenten/Innen und Schauspielern/Innen der hannoverschen Theaterszene zusammen. Neben Regie- und Dramaturgiepraktika an Schauspiel- und Opernhaus, arbeitete er als Kameramann und Cutter an Theateraufführungen, Imagefilmen und Werbeclips. Im Jahre 2008 schloss er sein Studium mit Diplom ab. Der Schauspielerin und Regisseurin Klara Höfels half er in Berlin beim Aufbau eines Autorentheaters. Weitere Erfahrungen in seinem Metier sammelte er als Assistent an den Sets einiger Fernsehspielfilme. 2009 erhielt er von der Nordmedia Fonds GmbH für Niedersachsen und Bremen eine Drehbuchförderung und arbeitet seit dem als freier Drehbuchautor und Regisseur in Hannover.

Dr.Ole Hruschka, geb. 1971, Dr. phil., studierte Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis in Hildesheim und Aix-en-Provence /Marseille; er promovierte im Hildesheimer Graduiertenkolleg „Authentizität als Darstellung" (Dissertationstitel: Magie und Handwerk. Reden von Theaterpraktikern über die Schauspielkunst, 2005) und arbeitete als Schauspieldramaturg am Theater Kiel (2003-2007). Seit 2009 ist er Studienleiter im Fach Darstellendes Spiel am Deutschen Seminar der Leibniz Universität Hannover. Forschungsschwerpunkt: Dramaturgie und Didaktik im Theater mit Jugendlichen.
Ole Hruschka ist Jury-Mitglied für das Theatertreffen Freier Theater 2011 der Stiftung Niedersachsen.

Dr. Gerhard Stamer, geb. 1939, Dr. phil., studierte in Hamburg, Köln und Frankfurt am Main Philosophie, Soziologie und Psychologie, promovierte bei Oskar Negt über das Thema „Eduard Bernstein. Erkenntniskritik und Arbeiterbewegung“, war Vizeeuropameister im Judo, arbeitete in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Schiffbauer auf der Werft Blohm & Voß, leitete eine alternative Bildungsstätte im Landkreis Lüchow-Dannenberg, gründete und leitet seither das philosophische Institut REFLEX und die Stiftung Philosophie zur Zeit, initiierte den Leibniztag in Hannover.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten
Die Voraussetzungen für eine angemessene Berücksichtigung frauen-spezifischer Sichtweisen sind durch die Besetzung des Beirates (3 Damen, 3 Herren) gegeben.
41.1 
Hannover / 05.04.2011