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Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2024
Die Stadt Hannover fördert über ihr eigenes Engagement als Ausbildungsbetrieb hinaus die Eingliederung von jungen Menschen in Ausbildung und Beruf im Non-Profit-Sektor. Diese Informationsdrucksache stellt die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2024 vor. Dies beinhaltet sowohl die im zurückliegenden Haushaltsjahr abgeschlossenen als auch die fortlaufenden Einzelförderungen. Mit der Darstellung eines Praxisbeispiels soll zudem ein Überblick über den möglichen Verlauf einer Ausbildungsförderung im Non-Profit-Sektor gegeben werden.
Im Rahmen der Jugendberufshilfe werden unter Anwendung der Richtlinie für die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor vom 15.02.2007 in der Fassung vom 07.11.2013 (Ratsdrucksache 0130/2007 sowie Ratsdrucksache 0130/2007 N1) gemeinnützige Träger*innen von der Landeshauptstadt Hannover bei der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen unterstützt. Ziel ist es, berufliche Perspektiven für junge Menschen zu entwickeln, die insbesondere durch soziale Benachteiligungen oder individuelle Beeinträchtigungen Probleme am Übergang von der Schule in den Beruf haben. Es werden Jugendliche bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres gefördert, die ihren Wohnsitz im Stadtgebiet von Hannover haben. Gleichzeitig werden Ausbildungsplätze akquiriert, die ohne die städtische finanzielle Unterstützung am Ausbildungsmarkt nicht zur Verfügung gestanden hätten.
Bei der Besetzung der geförderten Ausbildungsplätze im Non-Profit-Sektor hat sich die Landeshauptstadt Hannover ein Vorschlagsrecht vorbehalten. In diesem Zusammenhang bietet sich eine Einbeziehung von Projekten an, die ebenfalls durch den Bereich Beschäftigungsförderung, Sachgebiet Jugendberufshilfe und Zuwendungen umgesetzt werden. Auf diese Weise gelang es bereits, an Projekten teilnehmende junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen und gemeinnützige Träger*innen, die an einer Förderung von Ausbildungsplätzen im Non-Profit-Sektor interessiert sind, zusammen zu bringen.
Im Zeitraum vom 01.01.2024 bis 31.12.2024 wurden insgesamt 37 Ausbildungsplätze gefördert. Davon waren 11 Ausbildungsplätze mit weiblichen und 26 Ausbildungsplätze mit männlichen Auszubildenden besetzt.
Ausgebildet wurde in einer Vielzahl von Berufen:
- Buchhändler*in
- Fachkraft im Gastgewerbe
- Kaufleute für Büromanagement
- Kaufleute für Bürokommunikation
- Kaufleute im Einzelhandel
- Koch/Köchin
- Tischler*in
- Sport- und Fitnesskaufleute
- Maler*in und Lackierer*in
- Friseurin
Bei fünf geförderten Ausbildungsverhältnissen ist im Haushaltsjahr 2024 eine Zulassung zur Abschlussprüfung erfolgt, vier von fünf der Auszubildenden haben bestanden. Von den geförderten beruflichen Ausbildungen wurden vier Ausbildungen aus persönlichen Gründen vorzeitig beendet und ein Auszubildender ist in eine theoriereduzierte Ausbildung in Kooperation mit einem anderen Träger gewechselt. Die Förderung für die verbleibenden 27 Ausbildungsverhältnisse wird im laufenden Haushaltsjahr wie geplant fortgesetzt.
Weitere Informationen zum Verlauf der einzelnen Ausbildungen im Haushaltsjahr 2024 mit Angaben zu den Ausbildungsberufen, dem Anteil der jungen Frauen und Männer sowie die beendeten bzw. abgeschlossenen Ausbildungen und die Anschlussperspektiven können der Anlage 1 entnommen werden.
Praxisbeispiel:
Im Rahmen des Projektes „PACEmobil“ wurde im Jahr 2021 ein Auszubildender in den Betrieb eines Trägers vermittelt. Der Betrieb war in diesem Jahr mit seinem Ausbildungskontingent bereits ausgelastet, da er zwei Auszubildende hatte, die gleichzeitig ihre Ausbildung beginnen sollten. Dank der Ausbildungsförderung Non-Profit durch die Stadt Hannover hat sich der Träger entschieden den von PACEmobil vermittelten Teilnehmer zusätzlich einzustellen. Mit der Ausbildungsförderung der Landeshauptstadt Hannover war der Träger in der Lage, einem weiteren jungen Menschen, der Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt hatte, kontinuierlich und erfolgreich eine qualitative und qualifizierte Ausbildung zu ermöglichen. Über die drei Jahre Ausbildungszeit zeigte der Auszubildende eine bemerkenswerte Entwicklung und übertraf die anfänglichen Erwartungen des Trägers deutlich. Er erwies sich als lernwillig und engagiert, entwickelte seine Fähigkeiten stetig weiter und übernahm zunehmend Verantwortung. Besonders seine Interessen und Stärken im Sportbereich konnte er im Betrieb gut einbringen. Dies kam ihm vor allem in den Bereichen Kundenkontakt und Beratung zugute, wo er spürbare Fortschritte machte.
Auch seine schulischen Leistungen waren überraschend gut. Das Projekt 'PACE', welches ihn unterstützte, richtet sich häufig an junge Menschen mit erschwerten Bedingungen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt, meist bedingt durch Herausforderungen in der schulischen Laufbahn. Im Juni 2024 konnte der junge Teilnehmer seine Ausbildung mit sehr guten bis guten Ergebnissen in der IHK Prüfung und der schulischen Abschlussprüfung erfolgreich beenden.
Der Träger bot dem Auszubildenden im Anschluss an die Ausbildung eine feste, sozialversicherungspflichtige Weiterbeschäftigung an. Er entschied sich jedoch für die Selbstständigkeit.
Dieses Praxisbeispiel veranschaulicht, dass mit der städtischen Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im zurückliegenden Haushaltsjahr erneut ein Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation und gleichzeitig zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt Hannover geleistet werden konnte.
Die Non-Profit Ausbildungsförderung leistet zudem mittlerweile auch einen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels.
Berücksichtigung von Gender-Aspekten
Die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor richtet sich an alle jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind. Die Ausbildungsverhältnisse werden unabhängig vom Geschlecht der Auszubildenden und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Förderbedarfe sowie besonderen geschlechtsspezifischen Situationen, z.B. bei alleinerziehenden jungen Müttern, gefördert.
Kostentabelle
Die in der Anlage 1 genannten finanziellen Auswirkungen entstanden im Haushaltsjahr 2024.
50.4
Hannover / Apr 30, 2025