Informationsdrucksache Nr. 0893/2014:
Sachstandsbericht Parkranger 2013

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
An die Damen und Herren der Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
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0893/2014
1
 

Sachstandsbericht Parkranger 2013

Die Aufgabe der ParkrangerInnen ist, auf Grünflächen und Spielplätzen präsent zu sein, um vor Ort im direkten Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern ein konfliktfreies und geregeltes Verhalten möglichst aller Beteiligten zu erreichen. Konflikte sollen mit Hilfe der ParkrangerInnen am Ort des Geschehens möglichst frühzeitig im persönlichen Gespräch erkannt und bearbeitet werden. Ausgangspunkt der Gespräche sind häufig direkte Hinweise aus der Bevölkerung an die Verwaltung.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Aufklärung der Bevölkerung, überwiegend in Form von Informationen und Belehrungen. Bestrafungen werden in der Regel nach zweimaligen Verwarnungen als Mittel zur Durchsetzung gesetzlicher Regelungen und zur Konfliktlösung eingesetzt. Missnutzungen werden in Einzelfällen als Ordnungswidrigkeit geahndet. Von Seiten der ParkrangerInnen wird eine enge Zusammenarbeit mit den Kontaktbeamten der zuständigen Polizeidienststellen und mit verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung (z.B. Recht und Ordnung, Soziales) praktiziert.
Durch flexible Arbeitszeiten können die ParkrangerInnen auf entsprechende Problemzeiten in den Abendstunden sowie an den Wochenenden reagieren. Bei gefährlichen Situationen bzw. nach Einbruch der Dunkelheit und zu Veranstaltungen sind die ParkrangerInnen in der Regel zu zweit unterwegs (bis max. 21 Uhr), um sich gegenseitig zu unterstützen und die Sicherheit zu erhöhen.

Seit Januar 2013 sind 10 ParkrangerInnen beschäftigt, von denen 7 jeweils einem der sieben Pflegebezirke des Fachbereiches Umwelt und Stadtgrün zugeordnet sind. Zwei werden als Urlaubs- und Krankheitsvertretung eingesetzt bzw. zur Verstärkung in den bevölkerungsreichen Stadtteilen sowie für abendliche Doppelstreifen und erforderliche Sondereinsätze.





Durch die Besetzung der Stelle „Teamleitung Parkranger“ im April 2012 wurden die Aufgaben gebündelt und die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen und Organisationen konzentriert. Die Teamleitung hat die notwendigen Organisations- und Koordinationsaufgaben sowie den zugehörigen Schriftverkehr übernommen und stellt somit die Schnittstelle zwischen Parkrangereinheit, Bevölkerung und Politik dar. Dadurch können Abläufe besser strukturiert werden und es findet eine stärkere Vernetzung statt.

Die ParkrangerInnen betreuen stadtweit insgesamt über 400 Spielplätze und ca. 150 Bolzplätze auf rund 100 ha sowie etwa 500 ha Grünflächen und etwa 150 ha Parkanlagen. Außerdem werden auch Teile der Landschaftsschutzgebiete bestreift, soweit die Nähe zu angrenzenden Grünflächen eine starke Nutzung erkennen lässt. Zusätzlich wird in diesen Gebieten auf konkrete Hinweise zu Missnutzungen direkt reagiert, soweit es personell leistbar ist.

Die Konfliktfelder lagen 2013, wie in den Jahren zuvor, schwerpunktmäßig vor allem bei Hunden auf Grünflächen, aber auch bei der Missnutzung von Spielplätzen und Grünflächen incl. der Themen Alkohol, Rauchen und Drogen. Weitere Konfliktfelder sind Falschparken, Missnutzungen auf Baustellen innerhalb der Verkehrs- und sonstigen Grünflächen, Abfall und Vandalismus. Ordnungswidrigkeitsanzeigen erfolgten 2013 vor allem gegen Kfz-HalterInnen, die auf Grünflächen oder Baumscheiben parkten, meistens im Rahmen von Großveranstaltungen. Vermehrt kommt es auch zu Anzeigen gegen uneinsichtige Hundehalter, die die ganzjährige Anleinpflicht in Grünflächen nur schwer akzeptieren können.

Zu einem sich verstärkenden Problem entwickeln sich Obdachlose, die mittlerweile vermehrt in den Grünflächen nächtigen und zum Teil auch zelten. Hierbei nimmt die Gruppe der osteuropäischen Einwanderer stetig zu. Bei dem Umgang mit diesen Fällen ist ein sehr sensibles Vorgehen nötig, da nicht nur Sprachbarrieren zu Missverständnissen führen können. Es gibt auch keine bundesweit einheitliche Linie zur Vorgehensweise, wie in dieser sich verstärkenden Situation verfahren werden soll.

Von April bis einschl. Oktober 2013 waren die ParkrangerInnen an Wochenenden und Feiertagen als Doppelstreife im gesamten Stadtgebiet auf Schwerpunktflächen eingesetzt. Hierzu nutzten sie ein Dienst-KfZ des Fachbereiches um in allen Stadtbezirken präsent zu sein. Der Erfolg dieser Einsätze zeigt sich zum Teil in der steigenden Zahl der Anzeigen, als auch an den zum größten Teil positiven Reaktionen der Bevölkerung. Auf Grund der intensiveren Nutzung der Grünflächen gerade an Wochenenden und Feiertagen, mindestens in den Sommermonaten, wäre eine Verstärkung der Einsätze wünschenswert, was durch die geringe Personalstärke aber noch nicht möglich ist.

Die Ausstattung der ParkrangerInnen mit E-Bikes ist abgeschlossen. Durch diesen wichtigen Schritt zur Steigerung der Effektivität wurde die Präsenz in den Revieren erhöht. Außerdem dient die bessere Ausstattung dem Gesundheitsschutz der MitarbeiterInnen.

Im Jahr 2012 wurde die Dienstkleidung der ParkrangerInnen komplett umgestellt. Sie besteht jetzt aus schwarzer Hose und Schuhen sowie blauem Hemd und Jacke. Ausgestattet mit dem Stadtwappen Hannovers und dem reflektierenden Hannover-Schriftzug werden sie jetzt vom Bürger besser als ordnungsdienstliche Organe der Stadt Hannover wahrgenommen. Dieser Effekt hat sich während des Dienstes bereits positiv bemerkbar gemacht.




Im Stadtbezirk Linden-Limmer ist der Vorjahrestrend in Bezug auf Ordnungswidrigkeiten bei Hundehaltern und Vandalismusdelikten erneut zu erkennen. Hier ist auch der Stadtbezirk Bothfeld-Sahlkamp-Vahrenheide zu nennen. Besonders im Stadtbezirk Mitte sind Missnutzungen durch Falschparken auf Grünflächen zu verzeichnen. Dieses liegt insbesondere an der hohen Anzahl von Großveranstaltungen mit überregionalem Charakter. Durch gezielte Schwerpunktsetzung der Parkrangereinsätze im Rahmen dieser Veranstaltungen konnte hier erneut eine Reduzierung der Missnutzungen erreicht werden. Im Stadtbezirk Bothfeld-Vahrenheide werden vermehrt widerrechtliche Nutzungen im Bereich von Spielplätzen und Grünflächen durch Lärm und Überschreitung der Nutzungszeiten festgestellt. Dafür ist dort ein Rückgang der Missnutzungen im Bereich Konsum von Alkohol und Betäubungsmitteln auf oder in der unmittelbaren Nähe von Spielplätzen und Grünflächen zu verzeichnen.
In den typischerweise bevölkerungsärmeren Stadtteilen in den Randlagen wie Badenstedt, Davenstedt, Döhren, Wülfel, Misburg, Anderten oder Isernhagen NB-Süd ist keine Veränderung der schon immer geringen Zahl der Vorfälle zu beobachten.

Die Personalsteigerung auf insgesamt 10 ParkrangerInnen incl. Teamleitung im Jahr 2012 und die Wochenend- und Feiertagseinsätze im Jahr 2013 schlagen sich in der wiederum gestiegenen Zahl der Kontakte im Vergleich zu 2012 nieder.

Negativ auffällig in den letzten Jahren ist eine allgemeine Tendenz zu aggressiverem Verhalten der durch die ParkrangerInnen angesprochenen Missnutzer. So reagieren Hundehalter oftmals mit großem Unverständnis auf die Anleinpflicht und äußern dies verbalagressiv. Hinzu kommt die sich verschärfende Thematik des teils exzessiven Alkoholkonsums in Grünflächen und auf Stadtplätzen.
Leider können nicht alle Brennpunkte und Problembereiche befriedigend abgearbeitet werden, da es auf Grund der sich verschärfenden Situation tendenziell notwendig ist, zur Sicherheit der MitarbeiterInnen den Dienst als Doppelstreife zu versehen. Um dieses konsequent in allen Revieren umzusetzen, steht derzeit aber nicht genügend Personal zur Verfügung.

In der Anlage sind die Kontakte der ParkrangerInnen nach Konfliktfeldern in den einzelnen Stadtbezirken aufgeführt. Die Art der Konflikte wird in der Anlage kurz erläutert.

Zusammenfassend wird der Einsatz der ParkrangerInnen weiterhin als wichtig und erfolgreich angesehen, was durch die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung und den politischen Gremien immer wieder bestätigt wird. Durch die stetige Präsenz und den direkten Kontakt mit den GrünflächennutzerInnen wird das Sicherheitsgefühl der BürgerInnen weiterhin gefördert. Vor allem die Möglichkeit, die Teamleitung direkt anzusprechen und auf Konflikte und Missstände hinzuweisen, erhöht die Akzeptanz und die Effektivität der Einsätze. Konfliktpunkte (vor allem auf Spielplätzen und zum Thema Hunde) können entschärft werden, das Falschparken auf Grünflächen hat über die Jahre durch dessen verstärkte Ahndung deutlich abgenommen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Drucksache zeigt auf, in welchen Aufgabenbereichen die ParkrangerInnen tätig sind. Die Daten zur Parkrangerstatistik sind nicht geschlechtsspezifisch erhoben worden. Zum einen lässt sich dies häufig nicht ermitteln (z.B. im Fall von Vandalismus, wenn die VerursacherInnen nicht festgestellt werden konnten). Zum anderen wird in vielen anderen Fällen keine besondere Aussagekraft in einer geschlechtsspezifischen Erhebung gesehen (z.B. beim Thema Falschparken oder Probleme mit Hunden).



Durch den Einsatz von ParkrangerInnen wird die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen, Grünanlagen und Spielplätzen verbessert. Neben der allgemeinen Sicherheit wird hierdurch auch besonders dem tendenziell größeren Sicherheitsbedürfnis von Frauen und Mädchen entsprochen. Im Team der 10 ParkrangerInnen sind seit 2012 auch zwei weibliche Mitarbeiterinnen tätig.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen, außer den bekannten Personal- und Sachkosten (Dienstkleidung, Mobilität, Ausstattung usw.) für die Parkranger.

67.31 
Hannover / 30.04.2014