Drucksache Nr. 0878/2011:
Ausbau des Bereiches Klagesmarktkreisel/Goseriede

Informationen:

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In den Stadtbezirksrat Mitte
In den Stadtentwicklungs- und Bauausschuss
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
In den Ausschuss für Haushalt Finanzen und Rechnungsprüfung
In den Verwaltungsausschuss
In die Ratsversammlung
 
Nr.
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0878/2011
4
 
BITTE AUFBEWAHREN - wird nicht noch einmal versandt

Ausbau des Bereiches Klagesmarktkreisel/Goseriede

Antrag,

dem Umbau und der Neugestaltung des Bereiches Goseriede/Klagesmarktkreisel, wie in Anlage 1 bis 3 dargestellt unter dem Vorbehalt der Bewilligung von EFRE- und GVFG-Fördermitteln in beantragter Höhe, dem Baubeginn sowie der Mittelfreigabe zuzustimmen.

Finanzielle Auswirkungen

Finanzhaushalt
Investitionsmaßnahme I.51106.018.

Bezeichnung Stadterneuerung Klagesmarkt Tiefbau

Ansatz 2011: 300.000 €
Verpflichtungsermächtigung 2011 z. L. 2012: 3.000.000 €
Finanzplanung 2012: 3.000.000 €
Erforderlich für 2012: 3.300.000 €
Finanzplanung 2013: 2.400.000 €

und

Stadterneuerung Klagesmarkt, Investitionszuschuss

Finanzplanung 2012 und 2013: 2.700.000 €
Erwartete Zuschüsse/Anpassung 2012 u. 2013 2.900.000 €

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Genderspezifische Aspekte und Belange wurden bei der geplanten Maßnahme beachtet. Insgesamt ist davon auszugehen, dass durch die Planung keine Bevorzugung oder Benachteiligung bezüglich des Geschlechts oder des Alters der Nutzerinnen und Nutzer oder einzelner anderer Gruppen zu erwarten ist. Die Anforderungen an den Ausbau der Verkehrs- und Grünflächen für mobilitätseingeschränkte Personenkreise wurden berücksichtigt und sind in die Planung eingeflossen. Die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Grünflächen wird sich für alle Nutzergruppen durch zusätzliche Wege, Beleuchtung und Sitzmöglichkeiten deutlich verbessern. Dies führt zu einer Verbesserung der sozialen Kontrolle und damit zu erhöhter Sicherheit in der Umgebung.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen in Euro:
Teilfinanzhaushalt 61 - Investitionstätigkeit
Investitionsmaßnahme I.51106.018
Stadterneuerung Klagesmarkt/Goseriede
EinzahlungenAuszahlungen
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 2.800.000,00 €
Beiträge u.ä. Entgelte für Investitionstätigkeit 100.000,00 €
Veräußerung von Sachvermögen 0,00 €
Veräußerung von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
  
  
Erwerb von Grundstücken und Gebäuden 0,00 €
Baumaßnahmen 6.000.000,00 €
Erwerb von bewegl. Sachvermögen 0,00 €
Erwerb von Finanzvermögensanlagen 0,00 €
Zuwendungen für Investitionstätigkeit 0,00 €
Sonstige Investitionstätigkeit 0,00 €
  
Saldo Investitionstätigkeit -3.100.000,00 €
0,00 €

Teilergebnishaushalt 66 - Investitionstätigkeit
Produkt 54101
Gemeindestraßen
Angaben pro Jahr
Ordentliche ErträgeOrdentliche Aufwendungen
Zuwendungen und allg. Umlagen 0,00 €
Sonstige Transfererträge 0,00 €
Öffentlichrechtl. Entgelte 0,00 €
Privatrechtl. Entgelte 0,00 €
Kostenerstattungen 0,00 €
Auflösung Sonderposten (anteilige Zuwendungen) 72.500,00 €
Sonstige ordentl. Erträge 0,00 €
  
Außerordentliche Erträge 0,00 €
  
Erträge aus internen Leistungsbeziehungen
Personalaufwendungen 0,00 €
Sach- und Dienstleistungen 0,00 €
Abschreibungen 150.000,00 €
Zinsen o.ä. (TH 99) 77.500,00 €
Transferaufwendungen 0,00 €
Sonstige ordentliche Aufwendungen 0,00 €
  
Saldo ordentliches Ergebnis -155.000,00 €
Außerordentliche Aufwendungen 0,00 €
Saldo außerordentliches Ergebnis 0,00 €
Aufwendungen aus internen Leistungsbeziehungen
Saldo aus internen Leistungsbeziehungen 0,00 €
Saldo gesamt -155.000,00 €
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen 6.000.000 €.

Im Teilfinanzhaushalt / Investitionsprogramm sind bisher 5.700.000 € vorgesehen.
Die Verwaltung wird die Kostenveränderung bei der Aufstellung des Finanzhaushalts
2012 ebenso anpassen wie die aktualisierte Einnahmenerwartung.

In den dargestellten Kosten sind Ausgaben für Straßenabläufe und Anschlusslei-
tungen nicht enthalten. Diese werden nicht über die Investitionsmaßnahme, sondern über den Haushalt der Stadtentwässerung abgewickelt und finden im Rahmen der jährlichen Betriebsabrechnung der Stadtentwässerung Berücksichtigung.

Bei der Maßnahme ist die Straßenausbaubeitragssatzung lediglich für Teilbereiche (östliche und westliche Nebenanlagen Goseriede) anzuwenden.

Begründung des Antrages

1. Ausgangslage und Ziele
Bereits 1995 fand für den Bereich „Klagesmarkt- St.-Nikolai-Friedhof-Goseriede“ ein städtebaulicher Wettbewerb statt, dessen Ziel es damals war, die Verkehrsflächen zu reduzieren und die Aufenthalts- und Nutzungsqualität des St.-Nikolai-Friedhofs zu verbessern. Realisiert wurden die Klagesmarktpromenade sowie die beliebten Spielflächen nördlich des Nikolaifriedhofs.

Im Jahr 2010 wurde das Projekt zur Neugestaltung des Bereichs Klagesmarkt/Goseriede
im Dialogprozess Hannover City 2020+ erneut als Handlungsschwerpunkt in den Blick genommen. Hierbei ging es für diesen Bereich nicht nur um die Neuordnung von Verkehrsflächen, sondern auch um die Schaffung zusätzlicher innerstädtischer Bauflächen am Standort Klagesmarkt.

Der Siegerentwurf des Wettbewerbsverfahrens zur Umgestaltung dieses Teilbereiches wurde von den Büros JBBUG und ASTOC aus Köln erarbeitet. Dieser 1. Preis soll nun als erstes Projekt aus dem Dialogprozess Hannover City 2020+ umgesetzt werden.

Ziel und Inhalt des Siegerentwurfes ist es, die vorhandenen, überdimensionierten Verkehrs-
flächen unter Berücksichtigung der verkehrstechnischen Anforderungen zugunsten der angrenzenden Grünflächen zu reduzieren. Mit dieser Maßnahme soll zudem der Unfall-
schwerpunkt am Klagesmarktkreisel behoben werden. Durch Umwandlung des Kreisels in eine T-Kreuzung werden einerseits die Abbiegebeziehungen des motorisierten Verkehrs sicherer und andererseits die Verbindungen für Fußgänger und Radfahrer verbessert.

Die Flächen des Nikolaifriedhofs weisen, insbesondere im südlichen Bereich der Celler Straße, große Defizite in ihrer Gestaltung und Funktionalität auf. Der historische Nikolai-
friedhof war durch die Verkehrsplanungen der Nachkriegszeit zerschnitten und in seiner freiräumlichen Qualität stark beeinträchtigt worden. Auch die Nikolaikapelle war seitdem in ihrer Lage und räumlichen Beziehung zur Friedhofsfläche nur noch als Rudiment erlebbar.

Ziel der Planung ist die Neuordnung der Verkehrsflächen. Hierdurch wird die Voraussetzung geschaffen, neue innerstädtische Bauflächen zu entwickeln. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualitäten des ehemaligen Nikolaifriedhofs als citynahe Grün- und Erholungsfläche. Durch eine Reduzierung des Querschnitts der Celler Straße sollen die Teilflächen des Friedhofs wieder räumlich enger miteinander verbunden, der Parkcharakter gestärkt und die Angebote zum Flanieren und zum Aufenthalt verbessert werden. Die Klagesmarktpromenade soll über die Celler Straße bis an die Goseriede herangeführt werden und die Stadträume gliedern. Die Ruine der ehemaligen Friedhofskapelle soll als Zeugnis der Stadtgeschichte besser erlebbar gemacht werden. Vorhandene Unebenheiten im Gelände sollen ausgeglichen und damit die Benutzbarkeit der Flächen für mobilitäts-
eingeschränkte Personenkreise verbessert werden. Der Baumbestand des St. Nicolai-
friedhofes soll weitgehend in die Planung integriert und, wo dies nicht möglich ist, durch neue Baumpflanzungen ergänzt werden. Der Einsatz neuer Bäume soll zur Gliederung
und Präzisierung der stadträumlichen Situation im Übergang zwischen City, Goseriede, Nikolaistraße und Klagesmarkt beitragen.




Die Verkehrsflächen an der Goseriede sollen zugunsten einer urbanen Platzfläche im Umfeld der bedeutenden Baudenkmale Tiedthof, Anzeigerhochhaus und Kestnergesellschaft umgebaut werden. Dabei sollen auch die historischen Bezüge der öffentlichen Räume (Gänselieselbrunnen, Nikolaifriedhof, Nikolaikapelle) Berücksichtigung finden.

2. Beschreibung des Vorhabens

Mit der weiterführenden Planung wurden die Landschaftsarchitekten der Büros JBBUG und ASTOC aus Köln sowie das Ingenieurbüro BPR aus Hannover beauftragt.

Grünflächen
Ziel der Aufwertung des Nikolaifriedhof ist die Schaffung eines innerstädtischen Parks mit hoher Aufenthaltsqualität zum Flanieren, Ruhen und Erholen. Der Charakter einer ehemals als Friedhof genutzten Grünfläche steht hinsichtlich Nutzung und Gestaltung auch weiterhin im Vordergrund. Beide Teilflächen weisen zukünftig eine klare und zum Teil aus dem Be-
stand entwickelte Einfassung aus Friedhofsmauern, Hecken und Sandsteinborden mit entsprechenden Öffnungen auf. Das Wegenetz wird den neuen Erfordernissen angepasst und durch zusätzliche Bänke insbesondere. an den Randbereichen gesäumt, wodurch die Aufenthaltsqualität in den Grünbereichen verbessert und somit eine bessere soziale Kon-
trolle erreicht wird. Die Bepflanzung wird geordnet und ergänzt, so dass der Parkfriedhof insgesamt ein gepflegtes und freundliches Erscheinungsbild erhält und zum Verweilen einlädt.

Die geplante Fußwegverbindung vor dem Höltydenkmal verbindet den Radboulevard mit der Goseriede- Ostseite. Im Bereich der Friedhofsmauer werden versetzt angeordnete Bügel eingebaut, wodurch die Geschwindigkeit von Radfahrern deutlich verringert und Konflikt-
situationen zwischen Radfahrern und Fußgängern im Bereich des Programmstreifens vermieden werden.

Die bis heute erhaltenen Grabmale und – platten werden auch zukünftig das charakteristische Gestaltungselement der Grünfläche sein und um solche ergänzt
werden, die durch die Umgestaltung der südlichen Platzfläche (Umfeld Nikolai-Kapelle) versetzt werden müssen.

Der Rückbau des Klagesmarktkreisels und der Celler Straße führt zu einem Zuwachs an öffentlicher Grünfläche insbesondere im nördlichen Teilbereich des Nikolaifriedhofs. Die Flächenreduzierung der Celler Straße (im Abschnitt Goseriede/Nikolaistraße) auf vier Fahrstreifen und die beidseitige Neupflanzung von Straßen- und Parkbäumen mindert die stark trennende Wirkung der Verkehrsfläche auf diesen Grünbereich.

Platzfläche
Die Neugestaltung der Goseriede ermöglicht die Schaffung einer neuen, attraktiven Platzfolge vom Steintor zum Klagesmarkt bzw. in die Nikolaistraße. Überdimensionierte Verkehrsflächen können reduziert werden zugunsten von neuen, urban nutzbaren Platzflächen. Dabei werden die historischen Bezüge rund um die Nikolaikapelle und den ehemaligen Nikolaifriedhof gestärkt und wieder erlebbar gemacht.







Vor dem Tiedthof entsteht durch den Rückbau der östlichen Fahrbahn an der Goseriede ein großzügiger Platz, der die Fußgänger und Radfahrer von der Innenstadt aufnimmt und in Richtung Nordstadt / Klagesmarkt bzw. Nikolaistraße leitet. Er bietet eine vielseitig nutzbare Platzfläche zwischen den historisch bedeutenden Baudenkmälern Anzeigerhochhaus, Kestnergesellschaft und Tiedthof. Der Platz wird an seiner Ostseite durch eine neue Baumreihe gefasst, die in Richtung Norden leitet. Diese Baumreihe markiert einen sogenannten „Programmstreifen“. In diesem Programmstreifen werden u. a. Nutzungen wie Sitzgelegenheiten, Fahrradbügel aber auch Flächen für Außengastronomie angeordnet.

Zwei große, vorhandene Zuckerahornbäume werden in die Platzgestaltung integriert, zwei weitere müssen entnommen werden, da sie in der Linienführung der neuen Fahrbahn liegen.

Die durch die heutige Straßenführung beengte Kapellenruine erhält ein großzügiges Umfeld, sie wird freigestellt und besser erlebbar gemacht. Südlich der Kapelle erinnern gesicherte und neu aufgestellte Grabmale an die ursprüngliche Ausdehnung des Friedhofs und bieten am Rande des Platzes Aufenthaltsmöglichkeiten und Sitzgelegenheiten. Da-
durch wird ein allmählicher Übergang von der Platzfläche zum neu gefassten Nikolaifriedhof erreicht, der die Kontur der Klagesmarktpromenade mit ihren Platanenbäumen aufnimmt. Die ehemalige Grundfläche der Kapelle wird im Bodenbelag nachgezeichnet und kann, zusammen mit den neu präsentierten Grabmalen, besser wahrgenommen werden. Die vorhandene Friedhofsmauer bleibt weitgehend erhalten, wird aber durchbrochen, um den diagonal abzweigenden Klagesmarktboulevard aufzugreifen und insbesondere die Radfahrerinnen und Radfahrer auf die dafür vorgesehene Bewegungsfläche in Richtung Ampelkreuzung zur Kurt-Schumacher-Straße zu lenken. Durch die geplanten großzügigen Abmessungen der Radwegführung Radboulevard/Platzbereich ist eine verkehrssichere Führung über die Bewegungsfläche des Platzbereiches Richtung Innenstadt gewährleistet. Der Abstand zwischen Friedhofsmauer und Kapelle beträgt mindestens ca. 7,50m
(s. Anlage 4).

Im Übergangsbereich wird eine entsprechende Beschilderung angeordnet, die auf die zu erwartende Mischfläche hinweist.

Im südlichen Teil der Platzfläche wird ein alternativer Standort für den Gänselieselbrunnen vorgehalten (Leerrohre). Der Brunnen stand ursprünglich an dieser Stelle und nahm Bezug auf den historischen Namen "Goseriede" ("Gänsewiese"). Für den Fall einer späteren Umgestaltung des Steintorplatzes könnte der Gänselieselbrunnen wieder an seinen Ursprungsort zurückgeführt werden. Auch der heute vorhandene Pizzaverkaufsstand erhält (als Neubau) einen Ersatzstandort in der neuen Baumreihe vor den Geschäftshäusern. Im Bereich der neuen Baumreihe können sich auch Aussengastronomieflächen bis auf den Platz erstrecken, zudem werden hier zusätzliche Fahrradbügel angeboten. Im Bereich der neuen Baumreihe sollen auch neue Sitzbänke (System Citybank), die z. T. mit Armlehnen ausgestattet sind, angeboten werden. Weitere Sitzmöglichkeiten sind entlang der historischen Friedhofsmauer südlich der Kapelle vorgesehen.

Die Beleuchtung des Platzes folgt dem Hannoverstandard der Innenstadt: Richtung Nikolaistraße kommen die Mastaufsatzleuchte "Siteco Citylight", entlang der Klages-
marktpromenade die Mastansatzleuchte "Hellux " und entlang der Straßen technische Leuchten zum Einsatz. Zusätzlich sollen der Platz und die Kapelle mit Strahlern beleuchtet werden, um einen attraktiven Blickfang zu schaffen und das Sicherheitsgefühl auf der Fläche zu erhöhen.




Die Beläge der neuen Platzfläche orientieren sich an den Platzbelägen der City: Beton-
steinplatten mit Natursteinvorsätzen in wassergestrahlter, rauer Oberfläche werden punktuell mit Natursteinflächen bzw. geschliffenen Materialien kombiniert und akzentuiert. Die übrigen Flächen werden im hannovertypischen Standard ausgeführt (Betonplatten, Fahrradwege usw.).

Die Fläche wird als Fußgängerzone eingestuft, die jedoch für Anlieger (Parkgaragen-
zufahrten), Anlieferung, Entsorgung und Einsatzfahrzeuge befahrbar bleibt. Auch Rad-
fahren ist erlaubt.

Der heutige Taxenhaltepunkt vor dem Anzeigerhochhaus wird, in Abstimmung mit Vertretern des Taxenverbandes, auf die Ostseite der Münzstraße verlegt.

Verkehrsflächen

Der vorhandene Klagesmarktkreisel wird unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit zu einer vollsignalisierten T- Kreuzung umgebaut, wodurch sich die verkehrliche Situation für alle Verkehrsteilnehmer sicherer gestaltet. Insbesondere für Radfahrer wird eine geradlinige und auf die Innenstadt bezogene und sicherere Radwegführung einer Hauptachse mit Querung der Celler Straße hergestellt. Der Anteil der vorhandenen Verkehrsflächen wird deutlich minimiert.

Mit dem Kreiselrückbau wird auch das Profil der Celler Straße neu geordnet und an die Anforderungen einer modernen Verkehrsanlage angepasst. Die Mittelinsel wird zurück-
gebaut. Die Reduzierung der Celler Straße auf noch vier Fahrstreifen und die beidseitige Neupflanzung von Straßen- und Parkbäumen mindert die heutige stark trennende Wirkung der Verkehrsachse auf die angrenzenden Grünflächen des St. Nikolaifriedhofes. Dieser Grundidee folgend werden die geplanten Fuß- und Radwege von der Fahrbahn abgerückt und in Anlehnung an die vorhandene Rad- und Gehwegachse in die Grünanlage verlegt. Der Umbau umfasst in östliche Richtung nur den erforderlichen verkehrs- und bautech-
nischen Umfang bis zum Einmündungsbereich der Karolinenstraße. Die Radwegeführung wird entlang der Celler Straße beidseitig des Nikolaifriedhofes im Richtungsverkehr ermöglicht, wobei die Querung der Celler Straße, auf Höhe der Nikolaistraße, durch eine Bedarfsampel gewährleistet ist.

Der Fahrbahnbelag wird in Asphalt ausgeführt. Die Flächen der Nebenanlagen werden entsprechend dem Standardmaterial der Landeshautstadt Hannover ausgeführt. Die Verkehrsbeleuchtung wird teilweise erneuert und entsprechend der geplanten Umgestaltung neu angeordnet. Die Bushaltestellen werden in der Celler Straße neu angeordnet, mit Wetterschutzhäuschen ausgestattet und Barrierefrei ausgebaut.

Die flächenmäßigen Anpassungen von Fahrbahn und Nebenanlagen in westliche Richtung zur Otto- Brenner- Straße werden ebenfalls entsprechend den verkehrs- und bau-
technischen Anforderungen reduziert und an die vorhandenen Flächen angepasst. Im Kreuzungsbereich wird eine neue signalisierte Fußgänger- und Radfahrquerung angeordnet.

Im Rahmen der Umgestaltung werden die Verkehrsflächen der Goseriede, zwischen Celler Straße und Kurt-Schumacher-Straße neu geordnet und die begrünte Mittelinsel zurück-
gebaut. Das Straßenprofil wird mit 3 Richtungsfahrbahnen auf 10,25m reduziert. Durch die veränderte Linienführung wird die westliche Nebenanlage deutlich verbreitert, wodurch für Fußgänger und Radfahrer eine verbesserte und klare Linienführung gewährleistet ist.


Auch für die Kestnergesellschaft und das Anzeigerhochhaus entsteht eine deutlich breitere Vorfläche, die die heute vorhandenen Engstellen des Fuß- und Radweges auflöst.

Die Radwegführung ist zwischen der Einmündung Lange Laube und Otto-Brenner-Straße als 2- Richtungsradweg vorgesehen.

Im Einmündungsbereich der Kurt-Schumacher-Straße wird die Fahrbahn der Goseriede an die Linienführung der Münzstraße angepasst. Für Radfahrer und Fußgänger ergeben sich durch geänderte signalisierte Querungsmöglichkeiten der verschiedenen Fahrbahnen neue und sichere Überwege in Richtung Innenstadt.

Der Fahrbahnbelag wird in Asphalt ausgeführt. Die Oberflächenbefestigung von Geh-
und Radweg sowie der Stellplätze wird mit dem Standardmaterial der Landeshauptstadt Hannover ausgeführt. Die Verkehrsbeleuchtung wird teilweise erneuert und entsprechend der geplanten Umgestaltung neu angeordnet.

Im Zuge der Umgestaltung wird die Stiftstraße über eine entsprechende Verlängerung mit einer untergeordneten Einmündung neu an die Goseriede angebunden. Eine Anbindung der Stiftstraße an die Goseriede ist insbesondere für die Erschließung der an dieser Straße anliegenden Medienunternehmen vorgesehen. Diese haben mehrfach darum gebeten, diese Zufahrt insbesondere für die Anlieferungen für gelegentlich stattfindende Veranstaltungen vorzusehen. Es ist zunächst vorgesehen, diese Zufahrt dauerhaft zu ermöglichen. Sollte sich zeigen, dass diese dauerhafte Zufahrtsmöglichkeit zu Konflikten führt, so wird – wie auch schon heute – die Zufahrt durch einen versenkbaren Poller im Alltag gesperrt. Nur im Fall von Anlieferverkehr für gelegentliche Veranstaltungen könnte dann durch Entfernen des Pollers diese Zufahrt gewährt werden. Es wird somit eine Verbesserung der Verkehrssituation z. B. für den Anlieferverkehr der Medienbranchen
in der Stiftstraße erreicht. Auf Grundlage einer entsprechenden verkehrstechnischen Untersuchung hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Kreuzungsbereiches ist das Ein-
und Ausfahren in und aus der Stiftstraße aber nur rechts rein, rechts raus zulässig.

Die heute vorhandene Anbindung der Brüderstraße an die Goseriede wird zurückgebaut. Der Neuanschluss an das Verkehrsnetz erfolgt nun über die Celler Straße (nur rechts raus). Die geplante Anbindung der Brüderstraße entspricht dem VA Beschluss DS 0917/2005 und dem Änderungsantrag DS 1330/2005. Im Zusammenhang mit der Ausweitung des Sperr-
bezirkes im Jahr 2005 und der eindeutigen Regelung für den Straßenstrich wurde ein Ver-
kehrskonzept entwickelt, mit dem Suchverkehre, insbesondere im Bereich Odeonstraße und Herrenstraße verhindert werden sollen. Die entsprechenden straßenverkehrsbehördlichen Anordnungen haben mit dem Anschluss der Brüderstraße an die Celler Straße weiterhin Bestand. Entscheidende Regelung ist hier das bislang bestehende nächtliche Einfahrverbot (von 20 – 6 Uhr, nur für Anlieger) von der Herschelstraße in die Brüderstraße. Das Konzept hat sich in den letzten Jahren bewährt. Die Polizei wird nach der Umgestaltung der Gose-
riede weiterhin die Einhaltung der straßenverkehrsbehördlichen Regelungen überwachen. Parallel zu diesem Fahrbahnanschluss der Brüderstraße an die Celler Straße sind insg.
18 neue Senkrechtstellplätze angeordnet. Die Gehwegführung in Richtung Nikolaistraße
in diesem Bereich erfolgt auf der Friedhofseite in Verlängerung der Platzfläche, wobei die sichere Querung der Celler Straße für Fußgänger und Radfahrer signalisiert ermöglicht wird.

Der Fahrbahnbelag wird in Asphalt ausgeführt. Die Oberflächen der Nebenanlage werden mit dem Standardmaterial der Landeshauptstadt Hannover ausgeführt.

Der Entwurf beinhaltet insgesamt eine ausgeglichene Stellplatzbilanz.

Das gesamte funktionale Mobiliar (Papierkörbe, Beleuchtung, Fahrradbügel usw.) wird einheitlich erneuert und entsprechend angeordnet.

Der Entwurf ist in Anlage 1 bis 3 dargestellt. Die Anlage 1 zeigt dabei die Gesamtplanung einschließlich der Grünflächen des St. Nikolaifriedhofes (Planunterlage von Büro JBBUG). Die Anlagen 2 und 3 zeigen die Verkehrsflächenplanung im Detail mit erläuternden Maßketten (Planunterlage von Büro BPR).

3. Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)

Durch die Umgestaltung des Bereiches Klagesmarktkreisel/Goseriede Straße wird die städtebauliche Qualität des Bereiches und der Umgebung gesteigert. Die Verkehrs-
sicherheit sowie die Verkehrsqualität erhöhen sich für alle Verkehrsteilnehmer.

Durch die vorgenannten Umbauplanungen werden z. T. vorhandene Flächen entsiegelt, an anderer Stelle vorh. Grünflächen wieder versiegelt. Die Flächenbilanz ist dabei insgesamt relativ ausgeglichen. Negative Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes sind von der ge-
planten Maßnahme nicht zu erwarten, da die zu versiegelnden Flächen heute nur als Verkehrsgrün genutzt werden. Vorhandene Bäume werden nur gefällt, soweit dies für die neue Verkehrsführung unvermeidbar ist, gleichzeitig erfolgen umfangreiche Neupflanzungen.

4. Bauzeit / Bauablauf

Es ist geplant, die Baumaßnahme im Frühjahr 2012 zu beginnen und Ende 2013 abzuschließen.
66.21 
Hannover / 02.05.2011