Informationsdrucksache Nr. 0805/2015:
Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2014

Inhalt der Drucksache:

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0805/2015
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Mit Experimentiermitteln finanzierte Projekte und Einzelfälle im Jahr 2014

Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen der Jahre 2005-2007 wurde die Verwaltung beauftragt, die Möglichkeit zu schaffen, aus dem Budget 'Hilfen zur Erziehung (HzE)'
1 Mio. € für einzelfallbezogene Maßnahmen und Projektarbeit zu reservieren ("Experimentiertopf"). Den Anträgen lagen u. a. folgende Zielsetzungen zugrunde:

· "Damit sollen die vorhandenen Präventiveinrichtungen zur Verringerung der Kosten im Rahmen Hilfe zur Erziehung beitragen. Für die einzelnen Projekte sind im Vorfeld seitens der Fachverwaltung einzelfallbezogene Ziele zu erarbeiten und klar zu definieren. Der KSD ist für die Vergabe der Mittel aus diesem "Experimentiertopf" zuständig."

· "Mit dem "Experimentiertopf" wird die Verwaltung in die Lage versetzt, im Vorfeld einer erzieherischen Einzelhilfe einzelfallbezogene Maßnahmen zu ergreifen, die dem Ziel dienen, durch Prävention kostenrelevante Einzelfallhilfen zu verhindern oder quantitativ zu reduzieren."

Voraussetzung für die Finanzierung von Maßnahmen aus diesen flexibilisierten Mitteln ist die akut oder perspektivisch notwendige Einleitung von Hilfen zur Erziehung (HzE) für Einzelne oder die konkrete Möglichkeit, solche mit Hilfe geeigneter Projekte aus laufenden HzE-Maßnahmen "herauszulösen" und zu befähigen, zukünftig ohne oder mit niedrigschwelliger Unterstützung zurechtzukommen. Dies kann sowohl in der Einzelfallhilfe als auch in gruppenpädagogischen Angeboten erbracht werden.

Mit der Drucksache Nr. 1811 aus 2012 wurde das Verfahren ab dem 01.01.2013 in Hinsicht Systematik und Struktur qualitativ weiterentwickelt. Für die Antragstellung selbst ist eine Fall- oder Projektbeschreibung erforderlich. In der Beschreibung müssen die Ziele, alternative Varianten, die voraussichtliche Dauer, beteiligte Personen, eine Kostenkalkulation sowie die überschlägige Berechnung eines zu erwartenden "Einspareffektes" benannt werden.

Alle geförderten Projekte sind zu dokumentieren.

Mit jeweiligem Stand Dezember sind 2005 - 2014 die Einzelfall– und Gruppenprojekte in Informationsdrucksachen dokumentiert worden, die aus dem "Experimentiertopf" finanziert wurden bzw. werden. Im Vordergrund der bislang geförderten Einzel– und Gruppenmaßnahmen steht die Entwicklung und Umsetzung flexibler passgenauer Hilfen (Stichwort: Maßanzug),

· die im Rahmen der §§ 27 ff. SGB VIII bislang nicht finanziert werden konnten

oder

· deren Realisierung nicht zeitnah und bislang nur mit einem hohen internen Abstimmungsbedarf möglich war.

Die Chancen der passgenauen Unterstützungsmöglichkeiten durch die "Experimentiermittel“ werden gut genutzt.

Nachstehend sind die Gruppenprojekte aufgelistet, die 2014 aktiv waren.


Stadtbezirk
Projekt/Hilfe für Einzelfall und Teilnehmerzahl
Ausgaben
Vermeidung Kosten
HzE durch den
Einsatz von Experimentiermitteln
3
Sahlkamp
Jungengruppe Sahlkamp
(20 Kinder)
Geschlechtsspezifisches Gruppenangebot
22.540,00 €
56.000,00 €
9 Mühlenberg
AG BOSS (35 Kinder) Präventives Sozialräumliches und niedrigschwelliges Angebot für Familien aus bildungsfernen- und sozialschwachen Umfeld
44.883,13 €
86.600,00 €
9 Mühlenberg
JuCa-Treff (25 Kinder) Präventives sozialräumliches und niedrigschwelliges Angebot für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 18 Jahren am Standort Canarisweg
72.972,20 €
105.000,00 €
12 Badenstedt
AG Lämmer und Wölfe Grundschule Steinbreite (16 Kinder) Soziales Kompetenztraining für auffällige Kinder
34.916,40 €
39.200,00 €
Stadtweit
Chance für Kinder
(53 Kinder)
Angebot für sozial benachteiligte Familien durch Familienhebammeneinsätze
171.309,02 €
757.900,00 €
Gesamt
5 Projekte für
149 Kinder
346.620,75 €
(Ausgabe
pro Kind/pro Tag
:
6,37 €)
1.044.700,00 €
(Vermeidung HzE
pro Kind/pro Tag:
19,21 €)


Einsparung Hilfen zur Erziehung im Jahr 2014: 698.079,25 Euro

Einsparung pro Kind und pro Tag: 12,84 Euro

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Mit dem Projekt trägt die Stadt Hannover u. a. auch dazu bei, jungen Müttern und Vätern Hilfen bei der Erziehung von Säuglingen zu geben.

Es wird weiterhin in besonderer Weise dazu beigetragen, die Vereinbarkeit zwischen Familie, Ausbildung und Beruf zu ermöglichen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Die Finanzierung erfolgt aus dem Produkt 36302 "Erzieherische Hilfen“.

51.2 
Hannover / 15.04.2015