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Aus der Baumaßnahme und deren finanziellen Auswirkungen ergeben sich keine spezifischen Gender-Aspekte.
Die Finanzierung der baulichen Unterhaltungsmaßnahmen erfolgt aus gebildeten Rückstellungen und aus vorhandenen Mitteln der baulichen Unterhaltung des TH 46.
Im Jahr 1706 gestaltete der in Hannover angestellte französische Architekt Charles-Louis Remy de la Fosse zwei Pavillons in Holzbauweise in der Flucht der Alleen im Großen Garten der Herrenhäuser Gärten.
Für die Kleinarchitektur griff er auf alle Möglichkeiten repräsentativer Baukunst zurück. So erheben sich auf einem gestuften Sockel die fein detaillierten Umfassungswände, nach vier Seiten in weiten Bögen geöffnet. Pilaster Paare ionischer Ordnung tragen das klassische Gebälk, Balustraden fassen die Kuppeln. Die gesamte Konstruktion wurde aus Holz erstellt, die Vasen von Töpfern modelliert.
1752 brannte der Südwest Pavillon ab und wurde in Massivbauweise nach dem Entwurf von Johann Paul Heimann wieder aufgebaut.
1849 erfolgte eine grundlegende Instandsetzung beider Pavillons nach Vorschlägen von Georg Ludwig Friedrich Laves.
1937 bzw. 1955 wurde die Innenbemalung überarbeitet.
Ende der 1970er Jahre erfolgten umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen.
Bauuntersuchungen haben größere Schäden an beiden Pavillons festgestellt. Insbesondere im Südwest Pavillon war die Deckenbemalung durch Holzfäule im Dachgebälk und Feuchtigkeit absturzgefährdet. Die Gipsdecke wurde zunächst provisorisch gesichert, um die labilen Putzoberflächen mit den kunsthistorisch wertvollen Malereien am Deckengewölbe zu schützen.
2019 soll zunächst der massive Südwest Pavillon saniert werden. Dabei werden defekte Flächen des Natursteinsockels ausgebessert, Hohlstellen neu verputzt, Risse und Fehlstellen beseitigt. Es erfolgt eine Säuberung und Neubeschichtung. Die Holzfäule der bereits geborgenen Kapitelle wird bearbeitet und die Balkenan den ursprünglichen Standort montiert. Die Konsolen und Bänke werden fachtechnisch bearbeitet, goldfarbene Profile retuschiert, die Büsten restauriert und neu gefasst, die Stufenanlage bearbeitet und geschädigte Hölzer im Dachtragwerk ausgetauscht.
Die beschädigten Zinkblechabdeckungen aus vermutlich dem 19. Jahrhundert werden nach historischem Vorbild durch Kupferblechabdeckungen ersetzt.
2020 soll dann die Sanierung des Südost Pavillons anschließen. Auch hier erfolgt neben der Reinigung und Ausbesserung des Putzes und des Natursteinsockels die Neueindeckung in Kupferblech. Eine fehlende Büste wird nachgebildet und montiert. Defekte oder fehlende Holzteile der Außenwandbekleidung sowie Teile der Baluster an der Dachkante werden ersetzt, alle Holzflächen geschliffen, grundiert und farblich nach Musterflächen gefasst.
Der Blitzschutz wird bei beiden Pavillons wiederhergestellt.
Die Maßnahmen sind mit den Denkmalschutzbehörden abgestimmt.
In den Anlagen sind die Kostenberechnungen und der Lageplan ersichtlich.