Informationsdrucksache Nr. 0777/2018:
Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2017

Inhalt der Drucksache:

Bitte beachten Sie, dass der folgende Text eventuell medienbedingte Formatabweichungen aufweisen kann. Eine formatgetreue Abbildung des Inhalts finden Sie in der Anlage "Druckversion.pdf".
Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Sozialausschuss
 
Nr.
Anzahl der Anlagen
Zu TOP
 
0777/2018
1
 

Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2017

Vor dem Hintergrund der Eingliederung von jungen Menschen in Ausbildung und Beruf stellt diese Informationsdrucksache die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor im Haushaltsjahr 2017 vor. Dies beinhaltet sowohl die im zurückliegenden Haushaltsjahr abgeschlossenen als auch die fortlaufenden Einzelförderungen. Mit der Darstellung eines Praxisbeispiels soll zudem ein Überblick über den Verlauf einer Ausbildungsförderung im Non-Profit Sektor gegeben werden.

Im Rahmen der Jugendberufshilfe werden unter Anwendung der Richtlinie für die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor vom 15.02.2007 in der Fassung vom 07.11.2013 (Ratsdrucksache 0130/2007 sowie Ratsdrucksache 0130/2007 N1) gemeinnützige Träger von der Landeshauptstadt Hannover bei der Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen unterstützt. Ziel ist es, berufliche Perspektiven für junge Menschen zu entwickeln, die durch soziale Benachteiligungen oder individuelle Beeinträchtigungen besondere Probleme im Übergang von der Schule in den Beruf haben. Es werden Jugendliche bis 27 Jahre gefördert, die ihren Wohnsitz im Stadtgebiet von Hannover haben. Gleichzeitig werden Ausbildungsplätze akquiriert, die ohne die städtische finanzielle Unterstützung am Ausbildungsmarkt nicht zur Verfügung gestanden hätten.

Bei der Besetzung der geförderten Ausbildungsplätze im Non-Profit-Sektor hat sich die Landeshauptstadt Hannover ein Vorschlagsrecht vorbehalten. In diesem Zusammenhang bietet sich eine Einbeziehung von Projekten an, die ebenfalls durch den Bereich Beschäftigungsförderung, Sachgebiet Jugendberufshilfe und Zuwendungen umgesetzt werden. Auf diese Weise gelang es bereits, an Projekten teilnehmende Jugendliche mit Vermittlungshemmnissen und gemeinnützige Träger, die an einer Förderung von Ausbildungsplätzen im Non-Profit-Sektor interessiert sind, zusammen zu bringen.
Im Zeitraum vom 01.01.2017 bis 31.12.2017 wurden insgesamt 47 Ausbildungsplätze gefördert. Davon waren 22 Ausbildungsplätze mit weiblichen und 25 Ausbildungsplätze mit männlichen Auszubildenden besetzt.

Ausgebildet wurde in einer Vielzahl von Berufen:
- Bauten- und Objektbeschichter/in
- Buchhändler/in
- Elektroniker/in für Geräte und Systeme
- Fachkraft im Gastgewerbe
- Fachkraft für Veranstaltungstechnik
- Hauswirtschafter/in
- Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement
- Kauffrau/Kaufmann im Einzelhandel
- Koch/Köchin
- Sport- und Fitnesskauffrau/-kaufmann
- Tischler/in
- Veranstaltungskauffrau/-kaufmann
- Zweiradmechaniker/in bzw. Zweiradmonteur/in
- Zweiradmechatroniker/in

Bei sechs geförderten Ausbildungsverhältnissen ist im Haushaltsjahr 2017 eine Zulassung zur Abschlussprüfung erfolgt, die von sechs der Auszubildenden erfolgreich bestanden wurde. Von den geförderten beruflichen Ausbildungen wurden drei Ausbildungen aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen vorzeitig beendet. Die Förderung für die verbleibenden 38 Ausbildungsverhältnisse wird im laufenden Haushaltsjahr wie geplant fortgesetzt.

Weitere Informationen zum Verlauf der einzelnen Ausbildungen im Haushaltsjahr 2017 mit Angaben zu den Ausbildungsberufen, dem Anteil der jungen Frauen und Männer sowie die beendeten bzw. abgeschlossenen Ausbildungen und die Anschlussperspektiven können der Anlage 1 entnommen werden.
Eine der im Haushaltsjahr 2017 erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen wurde im Freiwilligenzentrum Hannover e.V. durchgeführt. Auf städtischen Vorschlag konnte im Herbst 2014 der Kontakt zwischen einer Teilnehmerin aus dem „PACE-AusbildungsBüro“ und dem Ausbildungsbetrieb hergestellt werden. In der Maßnahme suchen junge Menschen mit Vermittlungshemmnissen, die ihre Chancen auf dem regulären Arbeitsmarkt mindern, unter sozialpädagogischer Anleitung einen Ausbildungsplatz. Die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement startete im Februar 2015 und endete nach Abschluss des dritten Ausbildungsjahres planmäßig im Januar 2017. Nach dem ersten Ausbildungsjahr prognostizierte der Träger aufgrund der engagierten und motivierten Arbeitsweise, dem guten Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen sowie den Noten in der Berufsschule eine positive Weiterentwicklung der Auszubildenden. Zu ihren Aufgaben zählten vorbereitende Buchhaltung, Mitgestaltung in der Öffentlichkeitsarbeit, Mithilfe im Eventmanagement, Büroorganisation, Telefondienst und Korrespondenz. Die Auszubildende absolvierte die Ausbildung nach Angaben des Trägers zu dessen vollsten Zufriedenheit. Die Abschlussprüfung wurde am 16.01.2017 erfolgreich mit der Note 2 bestanden. Nach Rückmeldung des Trägers war es der Wunsch der Auszubildenden im Anschluss ein Studium der Betriebswirtschaft aufzunehmen.

Dieses Praxisbeispiel veranschaulicht, dass mit der städtischen Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit Sektor im zurückliegenden Haushaltsjahr erneut ein bedeutender Beitrag zur Verbesserung der Ausbildungsplatzsituation und gleichzeitig zur Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt Hannover geleistet werden konnte.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten


Die Förderung von beruflicher Ausbildung im Non-Profit-Sektor richtet sich an alle jungen Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind. Die Ausbildungsverhältnisse werden unabhängig vom Geschlecht der Auszubildenden und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Förderbedarfe sowie besonderen geschlechtsspezifischen Situationen, z.B. bei alleinerziehenden jungen Müttern, gefördert.

Kostentabelle


Die in der Anlage 1 genannten finanziellen Auswirkungen entstanden im Haushaltsjahr 2017.

50.4 
Hannover / 04.04.2018