Informationsdrucksache Nr. 0729/2013:
Sachstandsbericht Parkranger 2012

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverInformationsdrucksache-ZeichenInformationsdrucksache
In den Ausschuss für Umweltschutz und Grünflächen
An die Stadtbezirksräte 01 - 13 (zur Kenntnis)
 
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0729/2013
1
 

Sachstandsbericht Parkranger 2012



Die Aufgabe der Parkranger ist, auf Grünflächen und Spielplätzen präsent zu sein, um vor Ort im direkten Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern ein konfliktfreies und geregeltes Verhalten möglichst aller Beteiligten zu erreichen. Konflikte sollen mit Hilfe der Parkranger am Ort des Geschehens möglichst frühzeitig im persönlichen Gespräch erkannt und bearbeitet werden. Ausgangspunkt der Gespräche sind häufig direkte Hinweise aus der Bevölkerung an die Verwaltung.

Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Aufklärung der Bevölkerung, überwiegend in Form von Informationen und Belehrungen. Bestrafungen werden in der Regel nach zweimaligen Verwarnungen als Mittel zur Durchsetzung gesetzlicher Regelungen und zur Konfliktlösung eingesetzt. Missnutzungen werden in Einzelfällen als Ordnungswidrigkeit geahndet. Von Seiten der Parkranger wird eine enge Zusammenarbeit mit den Kontaktbeamten der zuständigen Polizeidienststellen und mit verschiedenen Fachbereichen der Stadtverwaltung (z.B. Recht und Ordnung, Soziales) praktiziert.
Durch flexible Arbeitszeiten können die Parkranger auf entsprechende Problemzeiten in den Abendstunden sowie an den Wochenenden reagieren. Bei gefährlichen Situationen bzw. nach Einbruch der Dunkelheit (bis max. 21 Uhr) und zu Veranstaltungen sind die Parkranger in der Regel zu zweit unterwegs, um sich gegenseitig zu unterstützen und die Sicherheit zu erhöhen.

Seit Januar 2013 stehen 10 ParkrangerInnen zur Verfügung, von denen 7 jeweils einem der sieben Pflegebezirke des Fachbereiches Umwelt und Stadtgrün zugeordnet sind. Zwei werden als Urlaubs- und Krankheitsvertreter eingesetzt bzw. zur Verstärkung in den bevölkerungsreichen Stadtteilen sowie für abendliche Doppelstreifen und erforderliche Sondereinsätze.
Um das Team der Parkranger zu stärken und schlagkräftiger zu machen, wurde die eingerichtete Stelle „Teamleitung Parkranger“ im April 2012 besetzt. Die neue Teamleitung hat die notwendigen Organisations- und Koordinationsaufgaben sowie den zugehörigen Schriftverkehr übernommen, und damit eine direkte Kommunikation zwischen der Parkrangereinheit, der Bevölkerung und der Politik ermöglicht. Daneben werden Springertätigkeiten und Doppelstreifenaufgaben von der Teamleitung mit abgedeckt.

Die Parkranger betreuen stadtweit insgesamt etwa 400 Spielplätze und 150 Bolzplätze auf rund 100 ha sowie etwa 500 ha Grünflächen und etwa 150 ha Parkanlagen.

Die Konfliktfelder lagen 2012 schwerpunktmäßig vor allem bei Hunden auf Grünflächen, aber auch bei der Missnutzung von Spielplätzen und Grünflächen incl. Alkohol/Rauchen/Drogen. Weitere Konfliktfelder sind Falschparken, Mißnutzungen auf Baustellen innerhalb der Verkehrs -und sonstigen Grünflächen, Abfall und Vandalismus. Ordnungswidrigkeitsanzeigen erfolgten 2012 vor allem gegen Kfz-HalterInnen, die auf Grünflächen oder Baumscheiben parkten, meistens im Rahmen von Großveranstaltungen. Das Thema Flashmobs, das 2010 aufgrund der starken Vermüllung vor allem des Maschparks einen intensiveren Einsatz der Parkranger auch am Wochenende zur Folge hatte, ist erfreulicherweise wieder in den Hintergrund getreten und im Jahr 2012 nicht mehr aufgetreten. Die starke Präsenz von Parkrangern, Polizei, Gruppe Innenstadt und AußendienstmitarbeiterInnen vom Fachbereich Jugend und Familie sowie die enge Zusammenarbeit dieser verschiedenen Institutionen scheint sich 2011 positiv ausgewirkt zu haben. Abzuwarten bleibt, wie sich diese Problematik der spontanen und nicht organisierten Massen-Feiern auf öffentlichen Grünanlagen in Zukunft entwickeln wird.

Künftig sollen Parkranger am Wochenende als Doppelstreife im gesamten Stadtgebiet auf Schwerpunktflächen eingesetzt werden. Hierzu kommt ein Dienst-KfZ des Fachbereiches zum Einsatz. So kann die Präsenz erhöht und das Sicherheitsgefühl für alle BürgerInnen gesteigert werden.

Die sukzessive Ausstattung aller Parkranger mit E-Bikes ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Effektivität im täglichen Einsatz und der Attraktivität der Tätigkeit.

Im Jahr 2012 wurde die Dienstkleidung der Parkranger komplett umgestellt. Sie besteht jetzt aus schwarzer Hose und Schuhen sowie blauem Hemd und Jacke. Ausgestattet mit dem Stadtwappen Hannovers und dem reflektierenden Hannover-Schriftzug werden sie jetzt besser als ordnungsdienstliche Organe der Stadt Hannover wahrgenommen. Dieser Effekt hat sich bereits während des Dienstes bemerkbar gemacht.

Im mehrjährigen Trend sind die Stadtbezirke Mitte und Linden-Limmer besonders auffällig in Bezug auf Ordnungswidrigkeiten bei Hundehaltern und Vandalismusdelikten. Widerrechtliche Nutzungen auf Spielplätzen und Grünflächen wurden vermehrt in den Bezirken Mitte und Vahrenwald-List bearbeitet, aber auch im Bezirk Bothfeld-Sahlkamp-Vahrenheide kommt es zu starken Missnutzungen. Durch die dauerhafte Besetzung der vakanten Stelle in 2012 wurden diese verstärkt bearbeitet. Die Falschparkerzahlen auf Grünflächen im Umfeld von Großveranstaltungen und an anderen bekannten Schwerpunkten konnten aufgrund der steten Präsenz und Ahndung durch Parkrangereinsätze reduziert werden. Durch die überregionale Attraktivität der Veranstaltungen wird es aber immer ein Schwerpunkt der Aufgaben bleiben.

Die Personalsteigerung auf insgesamt 10 Parkranger incl. Teamleitung im Jahr 2012 schlägt sich in der großen Zahl der Kontakte im Vergleich zu 2011 nieder.

Negativ auffällig in den letzten Jahren ist eine allgemeine Tendenz zu aggressiverem Verhalten bei den durch die Parkranger angesprochenen Missnutzern. Hinzu kommt die sich in letzter Zeit verschärfende Thematik des teils exzessiven Alkoholkonsums in Grünflächen und auf Stadtplätzen.
Mittelfristig ist eine personelle Aufstockung der Parkranger erstrebenswert, um in allen Pflegebezirken mit zwei Parkrangern vertreten zu sein. Das ist mittlerweile notwendig um sich gegenseitig zu unterstützen und die Sicherheit zu erhöhen.

In der Anlage sind die Kontakte der Parkranger nach Konfliktfeldern in den einzelnen Stadtbezirken aufgeführt. Die Art der Konflikte wird in der Anlage kurz erläutert.

Zusammenfassend wird der Einsatz der Parkranger weiterhin als wichtig und erfolgreich angesehen. Durch die stetige Präsenz und den direkten Kontakt mit den GrünflächennutzerInnen wird das Sicherheitsgefühl der BürgerInnen weiterhin gefördert. Konfliktpunkte (vor allem auf Spielplätzen und zum Thema Hunde) können entschärft werden, das Falschparken auf Grünflächen hat über die Jahre durch dessen verstärkte Ahndung deutlich abgenommen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Die Drucksache zeigt auf, in welchen Aufgabenbereichen die Parkranger tätig sind. Die Daten zur Parkrangerstatistik sind nicht geschlechtsspezifisch erhoben worden. Zum einen lässt sich dies häufig nicht ermitteln (z.B. im Fall von Vandalismus, wenn die VerursacherInnen nicht festgestellt werden konnten). Zum anderen wird in vielen anderen Fällen keine besondere Aussagekraft in einer geschlechtsspezifischen Erhebung gesehen (z.B. bei den Themen Falschparken oder Probleme mit Hunden).

Durch den Einsatz von Parkrangern wird die Sicherheit auf öffentlichen Plätzen, Grünanlagen und Spielplätzen verbessert. Neben der allgemeinen Sicherheit wird hierdurch auch besonders dem tendenziell größeren Sicherheitsbedürfnis von Frauen und Mädchen entsprochen.

Kostentabelle

Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen.

67.31 
Hannover / 04.04.2013