Drucksache Nr. 0724/2008:
Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Diakonische Werk Hannover e.V. für das Gewaltpräventionsprojekt "Starkes Hainholz" für 2008

Informationen:

verwandte Drucksachen:

0724/2008 (Originalvorlage)

Beratungsverlauf:

Inhalt der Drucksache:

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Landeshauptstadt HannoverBeschlussdrucksache-ZeichenBeschlussdrucksache
In die Kommission Sanierung Soziale Stadt Hainholz
In den Stadtbezirksrat Nord
In den Jugendhilfeausschuss
In den Sozialausschuss
In den Verwaltungsausschuss
 
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0724/2008
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Beihilfe aus dem Programm "Soziale Stadt" an das Diakonische Werk Hannover e.V. für das Gewaltpräventionsprojekt "Starkes Hainholz" für 2008

Antrag,


dem Diakonischen Werk Hannover e.V. für das Gewaltpräventionsprojekt „Starkes Hainholz“ aus dem Verwaltungshaushalt 2008, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ vorbehaltlich der Rechtskraft des Haushalts eine einmalige Zuwendung in Höhe von bis zu
20.000 Euro

zu bewilligen.

Berücksichtigung von Gender-Aspekten

Gewaltpräventive Arbeit basiert auf der Annahme, dass die unterschiedlichen Rollenzuschreibungen und Erwartungen sowie die unterschiedlichen Sozialisations- und damit auch Gewalterfahrungen durch die Geschlechterrolle maßgeblich beeinflusst werden. Somit wird der geschlechterspezifische Ansatz in allen Phasen des Projektes berücksichtigt und angemessen problematisiert.

Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Die Maßnahme thematisiert sowohl individuelle wie auch strukturelle und kulturelle Gewalt. Eine Sensibilisierung u.a. für die Bedürfnisse von Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung ist selbstverständlich. Der Abbau von einschränkenden und zurückweisenden Strukturen für behinderte Menschen ist ein Ansatz gewaltpräventiver Arbeit.

Kostentabelle

Darstellung der zu erwartenden finanziellen Auswirkungen:
Investitionenin €bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
Verwaltungs-
haushalt;
auchInvestitions-
folgekosten
in € p.a.bei HMK
(Deckungsring)/
Wipl-Position
EinnahmenEinnahmen
Finanzierungsanteile von DrittenBetriebseinnahmen
sonstige EinnahmenFinanzeinnahmen von Dritten
Einnahmen insgesamt0,00 € Einnahmen insgesamt0,00 € 
AusgabenAusgaben
ErwerbsaufwandPersonalausgaben
Hoch-, Tiefbau bzw. SanierungSachausgaben
EinrichtungsaufwandZuwendungen20.000,00 €4980.000-718000
Investitionszuschuss an DritteKalkulatorische Kosten
Ausgaben insgesamt0,00 € Ausgaben insgesamt20.000,00 € 
Finanzierungssaldo0,00 € Überschuss / Zuschuss-20.000,00 € 

Begründung des Antrages

Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld, Hainholz und Stöcken.

Das Projekt "Starkes Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2523/2007) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.

Das Projekt „Starkes Hainholz“ formuliert eine Antwort auf die zunehmend stärker werdende Frage, wie gesellschaftliche Institutionen wie Kita/ Schule/ Jugendpflege/ Jugendhilfe und Polizei dem Thema „Gewaltpräventives Arbeiten in den Einrichtungen staatlicher Erziehung“ so begegnen können, dass Eltern und Kinder Kontinuität im Thema und in der Haltung zur Orientierung und Stärkung der eigenen Handlungskonzepte erfahren. Kern des Projektes ist die Annahme, dass eine Vielzahl verschiedener kurzer Impulsprojekte weniger didaktische und strukturelle Veränderungen in die Einrichtungen hinein tragen. Das führt dazu, dass oft nur mit einer Gruppe in der Einrichtung gearbeitet wird und diese von außen keine Stärkung und Stabilisierung erfährt. So ist Nachhaltigkeit im geringeren Maße zu erzielen.

Mit dem Projekt „Starke Schule“ sammelt das Diakonische Werk seit August 2005 Erfahrungen in der praktischen Durchführung eines einjährigen Projektes in drei Grundschulen, unter anderem auch an der GS Fichteschule. Orientiert an dem Grundgedanken aus dem Projekt „Starke Schule“ wurde auf Anregung des Stadtteilworkshop im Januar 2005 ein Projekt für den Stadtteil Hainholz entwickelt.
Im April 2006 startete das Pilotprojekt „Starkes Hainholz“ (vgl. DS 1416/2006), das die überwiegende Zahl der sozialen Einrichtungen im Stadtteil einbindet, sowohl einrichtungsintern wie auch einrichtungsübergreifend arbeitet und damit nach innen und außen Vernetzungs- und Anknüpfungspunkte schafft.

Das Projekt „Starkes Hainholz“ setzt sich zum Ziel:
· Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Gewalt / Gewaltprävention / Lernfelder sozialen Lernens in den im Projekt eingebundenen Einrichtungen
· Entwicklung einer gemeinsam getragenen Konfliktkultur in den Einrichtungen
· Positive und nachhaltige Beeinflussung der involvierten Familiensysteme

Gemeinsam mit den Einrichtungen im Stadtteil wurde als Ergebnis des bisherigen Projektzeitraums am 08.11.2007 eine sogenannte „Hainhölzer Erklärung“ vorgelegt. In dieser wird eine Zwischenbilanz formuliert im Sinne: „was wir haben“ und „was wir wollen“.

Es zeigt sich, dass die Vernetzung zum Thema Soziales Lernen und Gewaltprävention im Stadtteil durch die Projektarbeit vorangeschritten ist und gemeinsame Grundlagen erarbeitet wurden, die bis ins Alltagshandeln vorgedrungen sind. Es zeigt sich aber auch, dass ein lebendiges und nachhaltiges „Starkes Hainholz“ noch nicht erreicht wurde. Im Laufe des Projekts hat sich herausgestellt, dass der Bedarf für eine Trainings- und Verstetigungsphase besteht und erforderlich ist.

Grundlage allen Handelns in der Trainings- und Verstetigungsphase ist die „Hainhölzer Erklärung“. Das Ziel dieser zweijährigen Arbeitsphase ist es, „Starkes Hainholz“ zu einem lebendigen Bestandteil einer fehlerfreundlichen und konfliktfreudigen Kultur des Miteinanders im Stadtteil zu machen.

Die tragenden Säulen der nächsten zwei Jahre werden die Struktur- und Beziehungssäulen sein mit den folgenden Inhalten:
· Struktursäule: Entwickeln eines stadtteilweit gültigen Konzeptansatzes zum Thema: Soziales Lernen/Gewaltprävention
· Beziehungssäule: Fördern und Festigen individueller Fertigkeiten zur Sicherung der Kernkompetenz der Einrichtungen (Alltagstaugliche Handlungsansätze, Trainingsmethoden etc.)
Über den gesamten Zeitraum wird eine sogenannte „Spurengruppe“ die Aufgabe haben, den Trainings- und Verstetigungsprozess wachsam und kritisch zu begleiten.

Die Gesamtkosten des Projektes betragen für das Jahr 2008 insgesamt 30.000 Euro. 5.000 Euro werden durch den Gewaltpräventionsetat im Fachbereich Jugend und Familie und 5.000 € aus Mitteln für „Deeskalationstrainings – Gender“ des Fachbereichs Steuerung, Personal und Zentrale Dienste finanziert. Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 20.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2008, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Honorar- und Sachkosten vorgesehen.
50 .09.1
Hannover / 27.03.2008