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Gewaltpräventive Arbeit basiert auf der Annahme, dass die unterschiedlichen Rollenzuschreibungen und Erwartungen sowie die unterschiedlichen Sozialisations- und damit auch Gewalterfahrungen durch die Geschlechterrolle maßgeblich beeinflusst werden. Somit wird der geschlechterspezifische Ansatz in allen Phasen des Projektes berücksichtigt und angemessen problematisiert.
Berücksichtigung von Menschen mit Behinderungen
Die Maßnahme thematisiert sowohl individuelle wie auch strukturelle und kulturelle Gewalt. Eine Sensibilisierung u.a. für die Bedürfnisse von Menschen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung ist selbstverständlich. Der Abbau von einschränkenden und zurückweisenden Strukturen für behinderte Menschen ist ein Ansatz gewaltpräventiver Arbeit.
Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt Hannover haben das Programm "Soziale Stadt" für die kommenden Jahre zum kommunalen Handlungsschwerpunkt erklärt. Damit verbunden ist eine Konzentration von Maßnahmen und Ressourcen in den für das Programm ausgewählten Gebieten Vahrenheide-Ost, Mittelfeld (beendet mit Ende 2008), Hainholz und Stöcken.
Das Projekt "Starkes Hainholz" greift die im Integrierten Handlungskonzept Hainholz (DS 2152/2008) beschriebenen Zielsetzungen auf und trägt in besonderer Weise dazu bei, die lokale soziale Situation nachhaltig zu verbessern.
Das Projekt „Starkes Hainholz“ formuliert eine Antwort auf die zunehmend stärker werdende Frage, wie gesellschaftliche Institutionen wie Kita/ Schule/ Jugendpflege/ Jugendhilfe und Polizei dem Thema „Gewaltpräventives Arbeiten in den Einrichtungen staatlicher Erziehung“ so begegnen können, dass Eltern und Kinder Kontinuität im Thema und in der Haltung zur Orientierung und Stärkung der eigenen Handlungskonzepte erfahren. Kern des Projektes ist die Annahme, dass eine Vielzahl verschiedener kurzer Impulsprojekte weniger didaktische und strukturelle Veränderungen in die Einrichtungen hinein tragen. Das führt dazu, dass oft nur mit einer Gruppe in der Einrichtung gearbeitet wird und diese von außen keine Stärkung und Stabilisierung erfährt. So ist Nachhaltigkeit im geringeren Maße zu erzielen.
Mit dem Projekt „Starke Schule“ sammelt das Diakonische Werk seit August 2005 Erfahrungen in der praktischen Durchführung eines einjährigen Projektes in drei Grundschulen, unter anderem auch an der GS Fichteschule. Orientiert an dem Grundgedanken aus dem Projekt „Starke Schule“ wurde auf Anregung des Stadtteilworkshop im Januar 2005 ein Projekt für den Stadtteil Hainholz entwickelt.
Im April 2006 startete das Pilotprojekt „Starkes Hainholz“ (vgl. DS 1416/2006), das die überwiegende Zahl der sozialen Einrichtungen im Stadtteil einbindet, sowohl einrichtungsintern wie auch einrichtungsübergreifend arbeitet und damit nach innen und außen Vernetzungs- und Anknüpfungspunkte schafft.
Das Projekt „Starkes Hainholz“ setzt sich zum Ziel:
- Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses von Gewalt / Gewaltprävention / Lernfelder sozialen Lernens in den im Projekt eingebundenen Einrichtungen
- Entwicklung einer gemeinsam getragenen Konfliktkultur in den Einrichtungen
- Positive und nachhaltige Beeinflussung der involvierten Familiensysteme
Gemeinsam mit den Einrichtungen im Stadtteil wurde als Ergebnis des bisherigen Projektzeitraums am 08.11.2007 die „Hainhölzer Erklärung“ vorgelegt. In dieser wird eine Zwischenbilanz formuliert im Sinne: „was wir haben“ und „was wir wollen“. In der zweijährigen Trainings- und Verstetigungsphase 2008 / 2009 ist die „Hainhölzer Erklärung“ Grundlage allen Handelns. Das Ziel dieser zweijährigen Arbeitsphase ist es, „Starkes Hainholz“ zu einem lebendigen Bestandteil einer fehlerfreundlichen und konfliktfreudigen Kultur des Miteinanders im Stadtteil zu machen.
Entsprechend der Vorgaben aus der Hainhölzer Erklärung und der fünf ausgewiesenen Handlungsfelder in der Trainings- und Verstetigungsphase sind in 2009 folgende Maßnahmen gelaufen:
- Konzeptions- und Evaluationstreffen mit der Leitungsebene/Delegierten der beteiligten Einrichtungen zur Sicherung und Fortführung des bedarfsorientierten Vernetzungs- und Bildungsprojektes STARKES HAINHOLZ
- Arbeitsgruppe Rahmenkonzept: Erarbeiten eines Entwurfes einer einrichtungsübergreifenden Rahmenkonzeption „Lernfeld Gewaltprävention/Soziales Lernen für Hainholz“ mit den Säulen „Sieben Hainhölzer An-Gebote“, jährlich stattfindender Hainhölzer Präventionstag und dem Infoteil „Wer-Wo-Was“ in Hainholz.
- Begleitung von Einzelprojekten („Stark sein – fair sein“ Projektfortführung aus 2007 mit der Paul-Dohrmann-Schule, "Starke Mütter – Starke Kinder“ Projektfortführung aus 2007 mit dem Kulturtreff Hainholz, der Ev. Kita Hüttenstraße und dem Familienzentrum Voltmerstraße 57c, „Wir können auch anders...“ und „100 Minuten Junge sein“ Jungenprojekte im Kinder- und Jugendhaus Hainholz)
- Vorbereitung, Durchführung und Evaluation des ersten Hainhölzer Präventionstages
- Vorbereitung, Durchführung und Evaluation des 35stündigen Methodentrainings für MultiplikatorInnen aus dem Deeskalationstraining mit Querschnittsthema „Gender“
Für 2009 sind folgende Maßnahmen geplant:
- Begleitung der AG Rahmenkonzeption im Verstetigungsprozess
- Bedarfsorientierte Begleitung aller Einrichtungen in individuell gestalteten Kontakten mit dem Ziel, eine Entscheidung über die Frage des Beitritts zur Rahmenkonzeption „Lernfeld Gewaltprävention/Soziales Lernen“ mit den sieben Hainhölzer Regeln herbei zu führen
- Wettbewerb Logo für STARKES HAINHOLZ
- Veröffentlichung des Methodenbuches und der DVD zum Methodentraining Deeskalationstraining für MultiplikatorInnen mit Querschnittsthema Gender, 2008
- 2. Hainhölzer Präventionstages inkl. Preisverleihung „Logo für STARKES HAINHOLZ“ am 11.06.09
- Übergabe der Rahmenkonzeption „Lernfeld Gewaltprävention/Soziales Lernen“ an die Einrichtungen am 22.10.09
- Jungenprojekt „Jungen machen Theater“ mit Netzwerkpartner Mannigfaltig e.V.
- Teilnahme als Referent an einer Eltern-Kind-Freizeit „STARKE Eltern – STARKE Kinder“ mit Netzwerk- und KooperationspartnerInnen
- Konzeption, Durchführung und Evaluation eines Methodentrainings für MultiplikatorInnen „Kreativitätstraining“ mit Querschnitt „Interkulturalität“
Um die Durchführung des Projektes sicherzustellen, schlägt die Verwaltung vor, die beantragten Mittel in Höhe von bis zu 20.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt 2009, Haushaltsmanagementkontierung 4980.000-718000 „Zuschüsse an übrige Bereiche“ zu bewilligen. Die Mittel sind zur Finanzierung von Personalkosten vorgesehen.